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Basketball: Nach Leidenszeit - Paul Zipser kommt „halb-neu“ zurück

Zipser kommt „halb-neu“ zurück

Vor über einem Jahr schockt die Nachricht von einer Hirnblutung bei Paul Zipser die Basketballwelt. Mittlerweile ist der Spieler des FC Bayern München wieder auf das Parkett zurückgekehrt, befindet sich aber immer noch in der Regeneration.
Im Auftaktspiel der FIBA EuroBasket bekommt Deutschland es gleich mit dem Favoriten aus Frankreich zu tun und kann gleich ein erstes Ausrufezeichen setzten.
Anne Kamphausen, Manuel Habermeier
Vor über einem Jahr schockt die Nachricht von einer Hirnblutung bei Paul Zipser die Basketballwelt. Mittlerweile ist der Spieler des FC Bayern München wieder auf das Parkett zurückgekehrt, befindet sich aber immer noch in der Regeneration.

Die Basketball-EM steht vor der Tür, aber im Hintergrund bereiten sich die BBL-Teams schon auf die neue Saison vor.

Auch Paul Zipser beginnt nach seiner Not-OP wegen einer Hirnblutung im Juni 2021 während der Finalserie des FC Bayern München gegen ALBA Berlin (Berlin holte sich nach vier Spielen den Titel) mit der Vorbereitung. Normalerweise wäre er mit seiner NBA-Erfahrung als Leistungsträger mit der DBB-Auswahl bei der Europameisterschaft aktiv, muss nach seiner Leidenszeit allerdings im Nationalteam noch aussetzen. (SERVICE: Alle DBB-Spiele im Liveticker)

Aber immerhin feierte der 28-Jährige bereits im März diesen Jahres gegen die Hamburg Towers sein Bundesliga-Comeback - 271 Tage nach der Schock-Nachricht. „Es wäre eine Untertreibung, wenn ich sage, dass es ein besonderer Abend war“, beschrieb er damals seine Gefühle. (NEWS: Alles Wichtige zur BBL)

Trotz der erfolgreichen Rückkehr in das Team ist der Regenerationsprozess jedoch noch nicht abgeschlossen, wie er im Gespräch mit SPORT1 betonte: „Auch wenn etwas gut gelaufen ist, habe ich gemerkt, dass tausend andere Sachen noch verbessert werden müssen.“

Paul Zipser kommt „halb-neu“ und mit neuer Stärke zurück

Dennoch freue er sich auf die nun anstehende Vorbereitung. Ob er jedoch komplett zu alter Stärke finde, könne er noch nicht sagen: „Ich würde mich selbst nach dem letzten Jahr als halb-neu bezeichnen.“

Kurioserweise habe er jedoch eine neue Stärke an sich festgestellt. Nach der intensiven Arbeit am Ballhandling habe er gemerkt, dass die linke Hand viel stärker sei als sonst. „Das ist eine kleine Mini-Stärke, die dazu gekommen ist“, fand er auch einen positiven Aspekt nach dem Comeback.

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Überhaupt habe er versucht, das Positive aus dem Vorfall mitzunehmen. „Ich fokussiere mich viel mehr auf die wesentlichen Dinge“, erklärte er. Vor allem die Dinge, die er beeinflussen könne, haben bei ihm enorm an Bedeutung gewonnen. „Ich habe weniger Lust über Dinge nachzudenken, die ich nicht beeinflussen kann.“ (BERICHT: Nach Hirn-OP: Zipser spricht über Leidenszeit)

Eine Sache, die er beeinflussen kann und auf seiner Prioritätenliste weit nach oben gewandert ist, ist die Zeit mit der Familie. „Unser Spielplan ist sehr voll und man erkennt, dass jede Sekunde mit seinen Freunden und Familie sehr wichtig ist“, stellte er fest und fand dabei eine Gemeinsamkeit mit den Fußballern des FC Bayern, „den Fußballern geht dies nicht anders.“

Zipser über mögliches Karriereende und sportliche Ziele

Trotz dieser neuen Prioritätensetzung stand ein Karriereende nach der Operation nicht zur Diskussion. Zwar habe er kurz darüber nachgedacht, „alles andere wäre gelogen.“ Dennoch sei er gut mit der Situation klargekommen. Durch den „kompletten Tunnelblick“ in dieser Zeit konnte er sich komplett auf sich und seine Genesung konzentrieren.

Er selbst habe sich dabei überhaupt keinen Druck gemacht, wann er ein mögliches Comeback feiern könne, beschrieb er sein Denken in dieser Phase. Dennoch habe er relativ früh gemerkt, „dass ich es schaffen kann und dieses Gefühl wurde von Woche zu Woche verstärkt. Dann kam auch das Selbstvertrauen hinzu.“

Dieses Selbstvertrauen will er in der kommenden Spielzeit auch wieder auf den Platz bringen. In der EuroLeague ist er bestrebt, mit den Bayern den guten Eindruck der letzten Saison zu bestätigen, als erst im Viertelfinale Schluss war, wo man dem FC Barcelona nach fünf Spielen unterlegen war.

Der Fokus liegt jedoch auf der Bundesliga, wo der Lauf von ALBA Berlin mit drei Meisterschaften in Folge beenden werden soll. „Jede Sekunde in der EuroLeague zählt. Aber wir wollen uns über die deutsche Meisterschaft auszeichnen.“