US-Basketballstar Brittney Griner muss in Russland wegen Drogenschmuggels neun Jahre hinter Gitter.
Knallhart-Urteil für Griner!
Dieses Urteil fällte am Donnerstag das Gericht in Chimki nahe Moskau und blieb damit knapp unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, die neuneinhalb Jahre beantragt hatte. Die 31-Jährige, seit Februar in Haft, muss mehr denn je auf einen Gefangenenaustausch hoffen.
US-Präsident Joe Biden nannte die Entscheidung in einer ersten Reaktion „inakzeptabel“.
Auch Griners WNBA-Team Phoenix Mercury reagierte bereits auf das Urteil: „Obwohl wir wussten, dass unsere Freundin niemals auf juristischem Wege nach Hause kommen würde, ist das heutige Urteil ein ernüchternder Meilenstein in dem 168 Tage andauernden Albtraum, den unsere Schwester durchlebt“, schrieb das Team bei Twitter.
Phoenix Mercury: „Wir sind BG“
Dennoch wolle man weiter den Verantwortlichen vertrauen, dass sie Griner zurück zu ihrer Familie bringen. „Wir werden nicht zulassen, dass sie vergessen wird. Wir sind BG“, beendete die Franchise das Statement.
Griner selbst hoffte auf ein mildes Urteil und appellierte an die Gnade des Gerichts. „Ich habe einen Fehler gemacht und hoffe, dass Ihr Urteil mein Leben nicht hier beendet.“.
Gericht kennt keine Gnade
Doch das Gericht kannte keine Gnade. Staatsanwaltschaft und Verteidigung haben das Recht, Berufung einzulegen. Das Anwaltsteam der Amerikanerin kündigte diesen Schritt unverzüglich an, doch die Chancen dürften schlecht stehen, eine merkliche Reduzierung herbeizuführen.
„Ich fordere das Gericht auf, Griner für schuldig zu erklären und sie zu neun Jahren und sechs Monaten Gefängnis zu verurteilen“, hatte Staatsanwalt Nikolai Wlasenko verlangt, dazu eine Geldstrafe von umgerechnet 16.000 Euro, die auch verhängt wurde.
Maximalstrafe für ein Vergehen, wie es sich Griner leistete, sind in Russland zehn Jahre Haft. Das Gericht schöpfte seine Möglichkeiten fast komplett aus.
Zuletzt hatten die Vertreter der zweimaligen Olympiasiegerin noch Hoffnung verbreitet. „Wir erwarten ein eher mildes Urteil“, sagte Rechtsanwalt Alexander Boykow in der Vorwoche. Die Einschätzung war ganz offensichtlich falsch.
Griner bekannte sich schuldig
Griner musste sich wegen Verstößen gegen nationale Drogengesetze verantworten. Die US-Starspielerin war am Moskauer Flughafen Scheremetjewo festgenommen worden, nachdem Sicherheitskräfte in ihrem Gepäck Vape-Kartuschen mit Cannabis-Öl gefunden hatten.
Griner hat sich zu Beginn des Gerichtsverfahrens schuldig bekannt.
Wlasenko sagte, Griner sei „absichtlich“ durch den Korridor für Fluggäste gegangen, die nichts zu verzollen haben, und habe dies auch erklärt, „um die Substanz zu verbergen“.