Viele Touristen, die den Sommer in der Türkei verbringen, nutzen einen Mietwagen. Mit ihm können sie sich während des Aufenthalts fortbewegen und damit das Land erkunden. Dabei gilt es einige Verkehrsregeln zu beachten, die von denen in Deutschland abweichen. SPORT1 hat die wichtigsten Verkehrsregeln zusammengefasst, damit Sie im türkischen Straßenverkehr sicher unterwegs sind.
Tipps für die Fahrt in die Türkei
Tempolimits und Bußgelder in der Türkei
Auf türkischen Straßen gelten die folgenden Geschwindigkeitsbegrenzungen:
- Autobahnen 120 km/h
- Außerorts: 90 km/h
- Innerorts: 50 km/h
In der Türkei werden vergleichsweise niedrige Bußgelder erhoben. Wird eine Geschwindigkeitsüberschreitung von 20 km/h geahndet, fällt laut ADAC ein Bußgeld von mindestens 40 Euro an. Bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung um 50 km/h beträgt das Bußgeld mindestens 80 Euro.
SPORT1 rät: Wenn Sie eine Bußgeldforderung erhalten, sollten Sie diese schnell bezahlen. Dann haben Sie die Möglichkeit, einen Rabatt zu erhalten.
So funktioniert die Maut in der Türkei
In der Türkei ist für die Benutzung einiger Autobahnen eine Maut zu entrichten. Die Höhe der Maut richtet sich nach der zurückgelegten Strecke.
Mautpflichtig sind folgende Autobahnabschnitte:
- Edirne - Istanbul (Mahmutbey)
- Istanbul - Bolu
- Istanbul - Ankara
- Cesme - Izmir
- Izmir - Aydin
- Adana/Ceyhan - Osmaniye - Gaziantep - Nizip - Sanliurfa
- Iskenderun - Ceyhan
- Nigde - Mersin
Daneben wird auch für einige Brücken und Tunnel eine Abgabe gefordert. Mautpflichtig sind die folgenden Bauwerke:
- Fatih Sultan Mehmet Brücke & Bogazici Brücke
- Yavuz-Sultan-Selim-Brücke
- Ozman-Gazi Brücke Kategorie
- Avrasya Tünel (Eurasien-Tunnel)
Auf der Website des türkischen Verkehrsministeriums finden Sie eine Übersicht über die Mautkosten für die Abschnitte.
Eine Barzahlung der Maut ist nicht möglich. Stattdessen gibt es zwei elektronische Abrechnungssysteme.
- Hizli Gecis Sistemi (HGS): für Touristen geeignet
- Otomatik Gecis Sistemi (OGS): erfordert ein türkisches Bankkonto
Maut mit dem Mietwagen
Mietautos sind in der Regel mit einem der beiden Abrechnungssysteme verbunden, sodass Sie vor der Fahrt keine besonderen Vorkehrungen treffen müssen. Ihre Fahrten können vom Vermieter online eingesehen und Ihnen somit in Rechnung gestellt werden.
Maut mit dem eigenen Fahrzeug
Für Touristen, die mit dem eigenen Auto unterwegs sind, ist HGS am besten geeignet. Dabei handelt es sich um eine Prepaid-Abrechnung. An Postämtern, Raststätten und einzelnen Tankstellen kann das Fahrzeug für das System registriert werden. Dort erhalten Sie zugleich weiteres Guthaben.
Wenn Sie HGS verwenden, müssen Sie an der Mautstation die entsprechende Fahrspur wählen. Die Erfassung des Fahrzeugs erfolgt entweder durch das Auflegen einer Karte oder vollautomatisch während der Fahrt. Wenn es beim Erfassen des Fahrzeugs Probleme gibt, wird dies bei der Durchfahrt durch ein rotes Licht angezeigt. Ist das der Fall, sollten Sie sich informieren, ob der Mautbetrag abgebucht worden ist. Sie haben 7 Tage zum Nachzahlen Zeit.
SPORT1 rät: Fahrzeuge mit einem ausländischen Kennzeichen müssen sich unbedingt registrieren, bevor sie zum ersten Mal eine mautpflichtige Strecke befahren. Außerdem gilt es darauf zu achten, dass keine offenen Mautforderungen zum Zeitpunkt der Ausreise bestehen. Ansonsten kann diese Ihnen verweigert werden.
Besondere Sicherheitsvorschriften in der Türkei
Lichtpflicht
Eine Lichtpflicht am Tag existiert in der Türkei nicht.
Winterreifenpflicht
Eine Winterreifenpflicht besteht in der Türkei nicht. Allerdings gibt es die Empfehlung, zwischen dem 1. Dezember und dem 1. April Winterreifen zu verwenden.
Alkohol am Steuer
Für Pkw-Fahrer gilt eine Promillegrenze von 0,5. Für alle anderen Führer von mehrspurigen Fahrzeugen – auch Pkw mit Anhänger – besteht ein absolutes Alkoholverbot während der Fahrt.
Kindersitz
Kinder, die kleiner als 1,50 Meter sind und weniger als 36 Kilogramm wiegen, benötigen einen Kindersitz. Dieser muss passend für die Größe und das Gewicht sein.
Bei den folgenden Punkten gelten für Pkw-Fahrer in der Türkei dieselben Vorgaben wie in Deutschland:
- Telefonieren am Steuer
- Gurtpflicht
Das ist in türkischen Städten zu beachten
Zusätzliche Gebühren für eine Umweltplakette oder in Form einer Citymaut fallen in türkischen Städten nicht an.
Was muss ich in der Türkei im Auto haben?
Für die Warnweste gibt es keine Mitführpflicht. Dennoch ist es empfehlenswert, sie dabei zu haben. Um bei einer Verkehrskontrolle Strafen zu entgehen, sollten Sie in der Türkei folgende Dinge im Fahrzeug haben:
- Verbandkasten
- 2 Warndreiecke
- Feuerlöscher
- Führerschein
- Fahrzeugschein
SPORT1 rät: Lassen Sie wichtige Reisedokumente sowie den Fahrzeug- und den Führerschein nicht im Auto. Bei einem Fahrzeugdiebstahl verlieren Sie diese ebenfalls. Mit dem Fahrzeugschein können sich Diebe als berechtigte Fahrzeugführer ausgeben.
Im Übrigen wird der in Deutschland gemachte BF17-Führerschein (Begleitetes Fahren mit 17 Jahren) in der Türkei nicht anerkannt.
Kraftstoffpreise in der Türkei
Tankstellen haben tagsüber während der üblichen Geschäftszeiten geöffnet. In Städten und an viel befahrenen Straßen sind sie sogar sonntags und/oder rund um die Uhr geöffnet. Tankautomaten sind in der Türkei nicht verbreitet. Die Preise für Benzin und Diesel liegen etwa 20 Prozent über den Preisen in Deutschland.
Selbstbedienung ist an türkischen Tankstellen nicht üblich. Stattdessen werden Sie von Tankwarten bedient. Bei der Verständigung ist zu beachten, dass Benzin als Kurşunsuz bezeichnet wird und Diesel als Mazot.
SPORT1-Tipp: Da nicht alle Tankstellen Kreditkarten akzeptieren, sollten Sie vor dem Tanken stets abklären, wie Sie Ihre Rechnung bezahlen können. Es empfiehlt sich immer, ausreichende Mengen Bargeld in der Tasche zu haben.
Diese Notfallrufnummern gelten in der Türkei
- Landesweiter Notruf: 155
- Feuerwehr: 110
- Polizei: 154
- Rettung: 112
- Touristenpolizei Antaya: 0242 243 04 86
- Touristenpolizei Istanbul: 0212 527 45 03