Die USA sind das Land der langen Highways, Road Trips und riesigen Metropolen. Um in den Genuss von alldem zu kommen, gehört es für viele Touristen dazu, mit einem Mietwagen das Land zu erkunden. Aber Achtung: Es gibt viele Verkehrsregeln, die von denen abweichen, die wir kennen. Wer gegen sie verstößt, kann mit hohen Bußgeldern bestraft werden.
Tipps für die Fahrt durch die USA
Damit Ihnen das nicht passiert. Hat SPORT1 die wichtigsten Verkehrsregeln der USA zusammengefasst.
Tempolimits und Bußgelder in den USA
Distanzen sind in den USA in Meilen angegeben. Eine Meile entspricht etwa 1,6 Kilometern. Möchten Sie eine Strecke von Meilen annäherungsweise in Kilometer umrechnen, müssen Sie etwa die Hälfte addieren. Gleiches gilt für Geschwindigkeitswerte.
Der Umrechnungsfaktor sollte für Sie im Straßenverkehr allerdings keine weitere Bewandtnis haben, da Sie in den USA wahrscheinlich ein dort zugelassenes Mietfahrzeug verwenden, bei dem der Tacho ohnehin die Geschwindigkeit in mph (miles per hour) angibt.
Folgende Geschwindigkeitsbegrenzungen können als Orientierung herangezogen werden:
- Highways: 55 bis 85 mph (88 bis 136 km/h)
- Außerorts 55 bis 70 mph (88 bis 112 km/h)
- Innerorts: 25 bis 40 mph (40 bis 48 km/h)
Achtung: Wie hoch die Tempolimits sind, hängt von der Gesetzgebung im jeweiligen Bundesstaat ab.
Die Einhaltung der Geschwindigkeit wird in den USA streng überwacht. Die Bußgelder sind sehr hoch und variieren in den Bundesstaaten. Es ist durchaus üblich, dass eine Geschwindigkeitsüberschreitung von 15 km/h mit 180 Euro oder mehr bestraft werden. Das Bußgeld muss vor Ort entrichtet werden.
SPORT1 rät: Halten Sie sich an die zulässigen Höchstgeschwindigkeiten, da häufig Kontrollen stattfinden, die hohe Bußgelder nach sich ziehen können.
Maut in den USA
Die meisten Straßen in den USA können kostenfrei genutzt werden. Nur vereinzelte Highways sowie Brücken und Tunnel in der Nähe von großen Städten sind mautpflichtig. Für die Highways beläuft sich die Gebühr auf etwa einen bis fünf Cent je Meile.
Die Mautgebühren können Sie entweder bar, per Kreditkarte oder über ein elektronisches Abrechnungssystem zahlen. In Florida stehen inzwischen nur noch die elektronischen Abrechnungsmöglichkeiten zur Verfügung, von denen es zwei gibt. Bei PlatePass wird das Kennzeichen erfasst, SunPass arbeitet mit einem elektronischen Transponder.
SPORT1 rät: Erkundigen Sie sich vor Fahrtantritt bei der Autovermietung, welches System für das Fahrzeug vorgesehen ist und wie es verwendet wird.
Besondere Sicherheitsvorschriften in den USA
Anschnallpflicht
In den USA gibt es eine Gurtpflicht. Doch es gibt eine Ausnahme: In New Hampshire dürfen Sie tatsächlich auch eine angelegten Sicherheitsgurt fahren.
Kindersitze
In allen Bundesstaaten sind Rückhaltesysteme für Kinder vorgeschrieben. Allerdings sind die Bestimmungen für die Nutzung unterschiedlich. Eine Übersicht bietet der US-amerikanische Verkehrsclub AAA auf seiner Website.
SPORT1 rät: Wenn Sie einen Kindersitz benötigen, sollten Sie ihn bei der Autovermietung ausleihen. Denn nur Sitze, die den Richtlinien der National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) entsprechen, werden bei Verkehrskontrollen anerkannt.
Rauchverbot
Wenn Sie sich gemeinsam mit einer minderjährigen Person in einem Auto befinden, besteht in einigen Bundesstaaten ein Rauchverbot.
Lichtpflicht
Die Lichtpflicht am Tag ist nicht einheitlich geregelt. In manchen Bundesstaaten ist es erforderlich, das Licht am Tag bei Regen einzuschalten. Es ist zu empfehlen, stets mit eingeschaltetem Licht zu fahren. Damit vermeiden Sie nicht nur einen Verstoß, sondern sorgen zugleich für eine erhöhte Sicherheit.
Winterreifenpflicht
Verpflichtend sind in den USA Winterreifen nicht. Allerdings gelten in den Bundesstaaten unterschiedliche Bestimmungen, unter welchen Bedingungen Winterreifen genutzt werden dürfen. Eine Übersicht über die unterschiedlichen Regelungen hat der US-amerikanische Verkehrsclub AAA auf seiner Website zusammengestellt.
Telefonieren am Steuer
Dem Fahrer ist es untersagt, ein Handy zu bedienen. Das Telefonieren ist nur mit einer Freisprecheinrichtung gestattet. Das gilt auch, wenn Sie mit Ihrem Fahrzeug an einer Ampel stehen.
Verkehrsvorschriften in den USA
Schulbusse
An haltenden Schulbussen dürfen Sie nicht vorbeifahren. Das gilt sowohl für das Überholen eines Schulbusses, der auf Ihrer Straßenseite hält, als auch für Schulbusse auf der anderen Straßenseite. Schulbusse haben in den USA ein markantes Aussehen. Sie sind gelb mit schwarzen Streifen, die sich über beide Seiten ziehen.
Kameraüberwachte Ampeln
Viele Ampeln sind in den USA durch Kameras überwacht. Deshalb sollten Sie sich auch an die Verkehrsregeln halten, wenn keine weiteren Verkehrsteilnehmer auf der Straße sind.
Linksfahrgebot
Auf mehrspurigen Straßen gilt kein Linksfahrgebot. Insbesondere bei einem Spurwechsel nach rechts müssen Sie darauf achten, dass Sie kein schnelleres Auto behindern. Damit dies nicht zu Irritationen führt, ist es hilfreich, zumindest während der Eingewöhnung die äußere rechte Spur zu befahren. Wegen des Tempolimits ist davon auszugehen, dass es keine großen Geschwindigkeitsunterschiede gibt.
Alkohol am Steuer
Die Promillegrenze in den USA liegt laut Gesetz bei 0,0 Promille. In der Praxis wird allerdings oft ein Grenzwert von 0,8 Promille toleriert.
Geöffnete Flaschen mit alkoholhaltigen Getränken dürfen nur im Kofferraum transportiert werden. Personen unter 21 Jahren dürfen keinen Alkohol besitzen und konsumieren. Das gilt auch für Bier. Zugleich bedeutet es, dass junge Fahrer keinen Alkohol im Fahrzeug mitführen dürfen.
SPORT1 rät: Um keine Schwierigkeiten zu verursachen, sollten Sie auf keinen Fall unter Alkoholeinfluss Auto fahren.
Rechtsabbiegen bei roter Ampel
In den meisten Bundesstaaten dürfen Sie auch dann rechts abbiegen, wenn die Ampel rot ist. Achten Sie allerdings darauf, zuvor kurz anzuhalten und sich zu versichern, dass dies gefahrlos möglich ist. An Ampeln, die mit dem Zusatz “no right turn on red” verbunden sind, ist es verboten, bei Rot abzubiegen.
Verhalten bei einer Verkehrskontrolle
In den USA gibt es eine festgelegte Prozedur bei einer Verkehrskontrolle: Zunächst wird ein Polizeiwagen die Kontrolle durch das Blaulicht beziehungsweise die Sirene ankündigen. Achtung: Das Fahrzeug wird hinter Ihnen bleiben und Sie nicht überholen.
Verhalten Sie sich wie folgt:
- Halten Sie so schnell wie möglich am rechten Straßenrand Stellen sie den Motor ab
- Lassen Sie die Fensterscheibe herunter
- Legen die Hände danach gut sichtbar auf dem Lenkrad ab
- Machen Sie deutlich, dass Sie Tourist und mit dem Gepflogenheiten nicht vertraut sind
- Handeln Sie danach nur noch nach Anweisung
- Hektische Bewegungen könnten falsch interpretiert werden
Müll entsorgen
Wenn Sie den Müll nicht sachgemäß entsorgen, kann das empfindliche Strafen nach sich ziehen. Wer seinen Müll illegal ablädt - in den USA als "littering" bezeichnet - kann in Massachusetts mit einer Strafe von bis zu 5.500 US-Dollar (rund 4.925 Euro) bestraft werden.
Das ist in amerikanischen Städten zu beachten
Stopp-Schilder
Besonders in Wohngebieten finden Sie an Kreuzungen Stopp-Schilder mit dem Zusatz "All Ways" oder "4 Ways". An Ihnen müssen alle Verkehrsteilnehmer halten, egal aus welcher Richtung sie kommen. Derjenige, der das Schild zuerst erreicht hat, darf anschließend als Erster weiterfahren. Gegebenenfalls müssen Sie sich durch Handzeichen verständigen.
Parken
In US-amerikanischen Städten geben die Markierungen auf dem Boden Aufschluss darüber, ob und wie ein Fahrzeug geparkt werden darf. Die Farben haben die folgenden Bedeutungen:
- rot: Parkverbot
- gelb: zum Be- und Entladen darf das Fahrzeug bis zu 20 Minuten abgestellt werden. Der Fahrer muss in der Nähe des Fahrzeugs bleiben
- weiß: während der Geschäftszeiten darf ein Fahrzeug bis zu 5 Minuten abgestellt werden
- grün: Kurzparken erlaubt, unbedingt auf zusätzliche Beschilderung achten
- blau: Behindertenparkplatz
Achtung: In den USA müssen Sie beim Parken einen Abstand von mindestens 4,5 Metern zu einem Hydranten einhalten.
Im Winter kann das Parken bei starkem Schneefall auf eine Straßenseite beschränkt sein.
SPORT1-Tipp: In Städten wie San Francisco kann es vorgeschrieben sein, das Lenkrad in Richtung des Bürgersteigs einzuschlagen, wenn Sie das Auto im Berg abstellen. Gewöhnen Sie sich des am besten zu ihrer Sicherheit an.
Priorisierte HOV-Spuren
Die high-occupancy vehicle lanes (HOV lanes) dürfen nur von Fahrzeugen befahren werden, in denen sich mindestens die angegebene Anzahl an Insassen befindet. Die Spuren sind priorisiert, wodurch ein Anreiz geschaffen werden soll, Fahrgemeinschaften zu bilden. Wenn Sie sich nicht an die vorgegebene Personenzahl halten, kann das ein Bußgeld von 110 US-Dollar (100 Euro) nach sich ziehen. Außerdem erhalten Sie Strafpunkte auf das amerikanische Punktekonto.
Was muss ich in den USA im Auto haben?
Für das Warndreieck, den Verbandkasten und die Warnweste gibt es keine Mitführpflicht. Dennoch ist es empfehlenswert, die Utensilien dabei zu haben. Um bei einer Verkehrskontrolle Strafen zu entgehen, sollten Sie in den USA den Führerschein und den Fahrzeugschein zur Hand haben.
Es wird empfohlen, vor der Reise in die USA den internationalen Führerschein zu beantragen. Der deutsche Führerschein wird zwar geduldet, stellt aber keine Rechtsgrundlage dar. Den internationalen Führerschein können Sie gegen eine Gebühr von 15 Euro am Straßenverkehrsamt ihres Wohnsitzes beantragen. Zur Beantragung benötigen Sie ein Lichtbild, Ihren aktuellen Führerschein und Ihren Personalausweis. Der internationale Führerschein wird direkt vor Ort ausgestellt.
Achtung: Der internationale Führerschein gilt nur in Verbindung mit dem nationalen Führerschein. Stellen Sie also sicher, dass Sie beide Dokumente mit sich führen.
In schwach besiedelten Gebieten kann es sinnvoll sein, einen Feuerlöscher im Fahrzeug zu haben.
Kraftstoffpreise in den USA
In den USA gibt es in den Metropolen ein dichtes Tankstellennetz. In ländlichen Gebieten kann es hingegen passieren, dass Sie 100 Kilometer oder mehr auf einem Highway fahren müssen, um an die nächste Tankstelle zu gelangen. Viele Tankstellen haben rund um die Uhr geöffnet.
Benzin und Diesel sind etwa gleich teuer. Eine Gallone (etwa 3,8 Liter) kostet durchschnittlich etwa 3,15 US-Dollar (2,80 Euro). Die Preise können aber zwischen den Bundesstaaten variieren.
Kraftstoffe tragen in den USA die folgenden Bezeichnungen:
- Regular / Unleaded (87 Oktan)
- Mid-Grade / Plus (89 Oktan)
- Premium / Supreme (91 Oktan)
- Diesel / Gasoil
In den USA sind Dieselfahrzeuge nicht weit verbreitet. Mietwagen haben somit in der Regel einen Ottomotor.
Achtung: In großen Städten ist das Tanken häufig ein paar Cent teurer als im Umland. Da der Preis pro Gallone angegeben ist, ist die Differenz allerdings geringer, als es zunächst den Eindruck macht.
Da die Oktanzahl in den USA anders berechnet wird als in Europa, sollten Sie bei einem Benziner erkundigen, welchen Kraftstoff das Fahrzeug benötigt.
Tanken in den USA
Für Touristen ist es mit Schwierigkeiten verbunden, direkt an einer Zapfsäule zu tanken. Nutzen Sie eine Full Service Tankstelle. Ein Tankwart übernimmt das Tanken, sodass Sie sich nicht mit den Unannehmlichkeiten befassen müssen.
Wie kompliziert es sein kann im Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu tanken können Sie auf dieser Website nachlesen.
SPORT1 rät: Achten Sie darauf, auf keinen Fall mit Ihrem Fahrzeug wegen Benzinmangels liegen zu bleiben. In einigen Bundesstaaten wird dies mit einem Bußgeld bestraft.
Diese Notfallrufnummern gelten in den USA
- Feuerwehr, Polizei, Rettung: 911