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Autotest: Hyundai Genesis G70 - Außenseiter im feinen Zwirn

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Autotest: Hyundai Genesis G70 - Außenseiter im feinen Zwirn

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Autotest: Hyundai Genesis G70

Mit Autos wie dem G70 will die elegante Alternative zu Hyundai ab 2020 auch bei uns gegen Audi & Co antreten. Haben die Koreaner damit eine Chance? Der Test.
Der G70 hat als 2,0-Liter-Vierzylinder 255 PS
Der G70 hat als 2,0-Liter-Vierzylinder 255 PS
© Hyundai
dpa
Mit Autos wie dem G70 will die elegante Alternative zu Hyundai ab 2020 auch bei uns gegen Audi & Co antreten. Haben die Koreaner damit eine Chance? Der Test.

Jaguar, Cadillac oder Volvo können davon ein Lied singen - es gibt einfachere Märkte für ausländische Nobelmarken als Deutschland. Doch die Stärke der heimischen Premiumanbieter hält Newcomer nicht davon ab, es zu versuchen. So verhält es sich auch mit dem G70 von Genesis.

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Nachdem sich Lexus nun schon zwei Jahrzehnte an Audi, BMW und Mercedes die Zähne ausgebissen hat und Infiniti gerade kapituliert hat, macht sich Genesis auf den Weg nach Europa. Die vornehme Schwester des koreanischen Marktführers Hyundai ist auf dem Sprung und wagt sich zu Beginn der neuen Dekade in die Höhle der Luxus-Löwen.

Dabei setzen die Koreaner neben ein paar noch zu präsentierenden Geländewagen vor allem auf den G70, der als aktuell frischestes Modell in der kleinen Flotte gegen Autos wie den A4, den 3er und die C-Klasse antritt. Die größeren Modelle G80 und G90 dagegen, die sich in Korea und den USA wacker gegen den 5er oder 7er behaupten, werden bis zum Europastart noch erneuert.

Ein neues Gesicht

Das beste Argument für den Außenseiter ist sein Design. Denn egal, ob man die fordernde Front mit dem weit nach unten gezogenen Kühlergrill, die schnittige Silhouette und das coupéförmige Heck nun mag oder nicht - auf jeden Fall wirkt der Genesis frisch und unverbraucht.

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Dabei mag die Form zwar eigenständig sein, doch im Format fügen sich die Koreaner dem Mainstream: Mit einem Radstand von 2,84 und einer Länge von 4,69 Metern liegt der G70 im Mittelmaß des Marktes. Das reicht vorne für ausgesprochen komfortable Platzverhältnisse, doch hinten geht es vergleichsweise eng zu. Erwachsene jedenfalls müssen nicht nur den Kopf einziehen, weil sonst das flache Dach am Scheitel schleift, sondern auch die Beine stark anwinkeln, damit die Knie nicht am Vordersitz anecken.

Nobles Ambiente und viel Ausstattung

Entschädigt werden die Insassen mit einem vornehmen Ambiente und jeder Menge Ausstattung vom Head-Up-Display über die klimatisierten Sitze bis zur kabellosen Ladeschale fürs Smartphone. Von zahlreichen Assistenzsystemen ganz zu schweigen.

Doch so fein der G70 auftritt, läuft er ein wenig dem Fortschritt hinterher: Der Touchscreen ist gemessen an der Konkurrenz zu klein, und mit analogen Instrumenten macht man in Zeiten der flimmernden Cinemascope-Cockpits nur noch schwerlich einen Stich.

Beim Fahren ganz vorn

Dafür ist der Genesis G70 fahrerisch ganz vorn. Er bietet eine neue Heckantriebsplattform mit der Option auf Allrad, eine präzise Lenkung, ein strammes Fahrwerk, eine sauber abgestimmte Achtgang-Automatik und drei Fahrprofile mit einem jeweils sehr ausgeprägten Charakter. So macht der G70 auch abseits der Autobahnen Spaß und kommt der deutschen Konkurrenz deutlich näher als es zum Beispiel Lexus gelingt.

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Kein Wunder, schließlich haben sich die Koreaner nicht umsonst den ehemaligen Entwicklungschef der BMW M GmbH nach Seoul geholt und ihn mit der Abstimmung der Genesis-Modelle betraut.

Drei Benziner und ein Diesel

Angeboten wird der G70 daheim in Korea mit einem 3,3 Liter großen V6-Benziner von 272 kW/370 PS mit einem Spitzentempo von 270 km/h und einem 2,0-Liter-Vierzylinder mit 188 kW/255 PS. Außerdem gibt es noch einen Diesel mit 2,2 Litern Hubraum und 149 kW/202 PS, dessen Exportaussichten aktuell angesichts der aktuellen Stimmungslage aber noch ziemlich vage sind.

Der kleine Benziner klingt zwar ein wenig angestrengt, macht aber bei der ersten Ausfahrt eine gute Figur und kann es locker mit den entsprechenden Modellen aus dem deutschen Süden aufnehmen. Er ist mit seinen maximal 360 Nm ausreichend antrittsstark und beschleunigt die rund 1,6 Tonnen schwere Sportlimousine in kaum 6 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Beim Überholen reicht ein Kickdown, schon ist man am Vordermann vorbei, und wenn es bis dahin kein generelles Tempolimit gibt, sollten bei Vollgas locker 240 Sachen drin sein.

Fazit: Nur gut zu sein, ist vielleicht nicht gut genug

Er sieht gut aus, ist großzügig ausgestattet, hat wettbewerbsfähige Motoren und fährt sehr ordentlich. Wenn jetzt auch noch die Preise stimmen und die Koreaner ein vernünftiges Vertriebsnetz aufbauen, kommt Genesis schon beim Einstand auf Augenhöhe mit den deutschen Platzhirschen.

Aber so gut das auch sein mag, ist das womöglich nicht gut genug. Denn wenn der Newcomer nichts besser kann als die Stammspieler, bleibt ihm nur die Rolle des Außenseiters, der allenfalls deshalb gekauft wird, weil er anders ist. Und wie schwer es ist, darauf einen Erfolg zu gründen, das hat nicht zuletzt Infiniti lernen müssen und sich deshalb aus Europa verabschiedet.

Datenblatt: Genesis G70 2.0 T-GDI

Motor und Antrieb: Vierzylinder-Turbo-Benzindirekteinspritzer
Hubraum: 188 kW/255 PS
Max. Drehmoment: 360 Nm
Antrieb: Heckradantrieb
Getriebe: Achtgang- Automatik

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Maße und Gewichte

Länge: 4685 mm
Breite: 1850 mm
Höhe: 1400 mm
Radstand: 2835 mm
Leergewicht: ca. 1,6 Tonnen

Fahrdaten

Höchstgeschwindigkeit: ca. 240 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 6,0 s
Kraftstoff: Super