Bitterer Tag für Mick Schumacher.
Rosberg kritisiert Schumacher
Beim dritten Training auf der Rennstrecke in Monte Carlo hat der Haas-Pilot Bekanntschaft mit der Mauer gemacht. (Formel 1: Das Rennen in Monaco am Sonntag ab 15 Uhr im LIVETICKER) Weil der Rookie mit seinem Boliden derart heftig einschlug – und die entstandenen Schäden nicht mehr rechtzeitig repariert werden konnten – musste der 22-Jährige beim Qualifying zuschauen.
"Natürlich ärgere ich mich", erklärte Schumacher später im Sky-Interview. So entgingen ihm nicht nur wichtige Kilometer auf dem Stadtkurs, er konnte auch nicht um eine bessere Platzierung fighten. Der Rookie war nämlich optimistisch, "wenigstens mitzukämpfen mit Williams. Vom Gefühl im Auto her, von der Zeit, die wir im dritten freien Training gefahren sind. Von daher hatten wir schon hohe Hoffnungen", so der Deutsche.
Doch aller Optimismus zerschellte an der Leitplanke.
Der Crash war dabei nicht der erste an diesem Rennwochenende. Schon am Donnerstag hatte Schumacher seinen Boliden bei der Einfahrt zum Casino unschön in die Bande gelenkt. Für Sky-Experte Nico Rosberg mindestens einmal zu viel. "Ein Crash ist okay, zweimal ist einmal zu viel. So gut die Saison bisher für ihn gelaufen ist, das ist schon ein Schritt zurück! Da sind andere Rookies hier besser", fand der Ex-Weltmeister klare Worte.
Ralf Schumacher dagegen verteidigte seinen Neffen, und das nicht nur, "weil ich Micks Onkel bin. Wir haben alle mal Fehler gemacht, dabei sollte man es belassen. Und in so einem schlechten Auto wie Mick haben wir beiden noch nicht gesessen."
Steiner nimmt Schumacher in Schutz
Haas-Teamchef Günther Steiner versuchte indes eine Erklärung für den Crash seines Fahrers zu finden. "Ich glaube, in Kurve 4 war er ein bisschen zu weit innen, ist dann instabil geworden, gerutscht und dann einfach in die Leitplanke", so der Haas-Teamchef am Sky-Mikrofon. (Fahrerwertung der Formel 1)
Grund für Vorwürfe sah er aber nicht. Und das, obwohl der Schaden laut Steiner Kosten in Höhe von 300.000 bis 500.000 Euro verursacht hat: "Das geht hier so schnell. Zehn Zentimeter in der falschen Richtung und du bist in der Leitplanke."
Weil das Getriebe beim Crash Schaden nahm und ausgetauscht werden musste, kassierte der Deutsche eine Strafe. Die Rückversetzung um fünf Plätze macht für den auf dem letzten Startplatz stehenden Schumacher aber auch keinen Unterschied mehr. Viel mehr sei das verpasste Qualifying die größte Strafe. "Das steht im Vordergrund", so Teamchef Steiner.
Doch auch wenn der 22-Jährige von seiner Crew mit Umarmungen aufgebaut wurde, ein bisschen enttäuscht war man bei Haas dennoch. "Er war nicht so schlecht unterwegs, muss man auch sagen. Wir waren deswegen happy. Wir können mit den Williams kämpfen. Das ist für uns sehr schön. Und dann in der letzten schnellen Runde das", sagte der Haas-Teamchef. (Rennkalender der Formel 1 2021)
Schumacher entschuldigt sich für Fehler
Während sich Teamkollege Nikita Mazepin dieses Mal nichts zu Schulden kommen ließ, allerdings zeitlich auch nicht mithalten konnte, zeigte sich Schumacher zerknirscht. Direkt am Boxenfunk entschuldigte sich der Youngster bei seinem Team.
"Er hat gesagt, es war ein dummer Fehler. Er fasst sich selbst an die Nase. Er hat keine Ausrede gesucht, gar nichts. Es war ein Fehler. Ende. Dann entschuldigt man sich und das Leben geht weiter", so Steiner.
Das weiß auch Schumacher selbst. "Im Endeffekt tut es mir einfach nur leid für das Team und natürlich auch für mich. Wir konnten im Qualifying nicht zeigen, was wir hatten. Aber nichts ist verloren. Wir haben noch morgen, das Rennen. Und das Rennen ist immer interessant hier."