Nach einer Katastrophen-Saison bei Ferrari soll für Sebastian Vettel mit dem Wechsel zu Aston Martin 2021 alles besser werden.
Schumacher: Vettel jammert zu viel
Das hat beim Auftaktrennen in Bahrain allerdings schon einmal nicht funktioniert. Aus im ersten Qualifying-Abschnitt, Strafversetzung auf den letzten Startplatz fürs Rennen, dort dann die Kollision mit Esteban Ocon und am Ende nur Platz 15.
"Ich fühle mich nicht zu Hause im Auto, viele Dinge kämpfen da gegen mich, so dass ich mich nicht aufs Fahren konzentrieren kann", schimpfte der 33-Jährige über seinen "Honey Ryder". Es waren Sätze, die man auch im vergangenen Jahr von ihm hörte.
Schumacher: Das Wehleidige bei Vettel muss aufhören
Ralf Schumacher kann Vettels Frust nach diesem "alles andere als perfektem Wochenenden" verstehen. Er fordert vom viermaligen Weltmeister aber auch, nicht aufzugeben und sich nicht demotivieren zu lassen.
Im AvD Motor & Sport Magazin auf SPORT1 erklärte der 45-Jährige: "Das Wehleidige muss aufhören, dass er das Auto nicht fühlt. Das Leben ist kein Ponyhof, er muss jetzt Gas geben, es nützt nichts." (SERVICE: Alles zur Formel 1)
Schumacher rät Vettel dazu, weniger öffentlich zu klagen: "'Ich fühle mich nicht wohl, das Auto lenkt anders' - das interessiert keinen Menschen, wir reden von der Formel 1. Er kriegt eine Menge Geld dafür, er ist Weltmeister. Auf jeden Fall muss er mal schneller sein als sein Teamkollege. Sein Ziel muss sein, seinen Teamkollegen zu putzen. Der Rest kommt von allein."
Darum ist Teamkollege Stroll im Vorteil
Allerdings hat jener Teamkollege Lance Stroll auch einen Vorteil gegenüber Vettel.
"Man darf nicht unterschätzen, dass Stroll schon seit mehreren Jahren in dem Team ist und das Konzept kennt. Bei Aston Martin ist das Problem, dass - wenn er (Sebastian Vettel, Anm. d. Red.) Änderungen vornimmt - das Team nicht die Möglichkeit hat, alles direkt zu verstehen. Es tut mir leid für Sebastian. Das ist ein Riesenproblem und das wird dauern", sagte Schumacher.
Jetzt gilt es für Vettel, erst einmal kleine Schritte zu gehen: "Der Druck von außen ist immens, das muss er abschalten. Wichtig ist ein normales Wochenende, mit einem ordentlichen Qualifying, schneller zu sein als der Teamkollege und niemandem hinten reinzufahren."
Schumacher: "Man kann aus Kuh keinen Tiger machen"
Ralf Schumacher warnt außerdem vor zu hohen Erwartungen an das Auto.
"Man kann aus einer Kuh keinen Tiger machen von heute auf morgen. Aus dem Aston Martin wird dieses Jahr kein Sieger-Auto mehr. Aston Martin hat eine Entwicklung durchgemacht. Jetzt haben sie wieder ein neues Konzept. Dieses Konzept funktioniert nicht richtig, weil es vielleicht im Detail nicht selbst erarbeitet wurde", sagte Schumacher.
Doch zumindest ein besseres Abschneiden als Rang 15 zum Auftakt erwartet Schumacher von Vettel sehr wohl: "Mit dem Auto ist nicht viel möglich, aber man kann damit in die Punkte fahren."