Er weiß genau, was er will!
Schumacher spricht vor F1-Debüt
Mick Schumacher fährt an diesem Sonntag sein erstes Rennen in der Formel 1. Der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher wird dabei im Haas-Ferrari am Ende des Feldes um erste Meriten kämpfen. Trotzdem gibt er sich schon jetzt extrem selbstbewusst.
In einem exklusiven Gespräch mit den SPORT1-Experten Bianca Garloff und Ralf Bach (F1-Insider.com) definiert der junge Deutsche seine Ziele für 2021 so: "Ich will eine Verbesserung über die Saison sehen. Ich will sehen, dass ich mit dem Team sehr gut zusammengearbeitet habe. Ich muss realistisch sein und darf nicht denken, dass ich schon um die WM fahren kann. Auch wenn es in meiner DNA liegt, so zu denken. Ich will immer das Maximale herausholen, diese Attitüde muss sein." (Formel 1: Der Große Preis von Bahrain am Sonntag ab 17 Uhr im LIVETICKER)
Dabei hat Mick Schumacher auch vor anderen großen Namen keine Angst, denen er künftig auf den Rennstrecken dieser Welt begegnen wird. (So will Vettel dem Neuling Schumacher helfen)
Hintergrund: Nach ausgiebigem Videostudium weiß er, wie sich die einzelnen Gegner im Rennwagen verhalten - auch ein Lewis Hamilton oder ein Max Verstappen. "Deshalb schaue ich mir die Rennen ja an", sagt Schumi Junior: "Ich weiß jetzt schon, wie die aktuellen Fahrer in bestimmten Situationen reagieren. Was Respekt betrifft: Am Ende sind es auch nur Fahrer und Menschen, die das Gleiche wollen wie ich." (Die Fahrer der Formel 1)
Schumacher "hört auf Instinkte"
Nämlich Erfolg in der Formel 1 - und irgendwann mal den WM-Titel.
Schumachers besondere Stärke: Er gilt als guter Überholer, konnte so auch in der Formel 2 im vergangenen Jahr brillieren.
Sein Erfolgsgeheimnis im Zweikampf: "Man muss auf seine Instinkte hören und nach Gefühl fahren. Zu viel Nachdenken bringt beim Überholen nichts. Dann ist man immer diesen einen entscheidenden Schritt zurück. Man muss es einfach im richtigen Moment machen. Dieses Verhalten hat mir bisher in allen Kategorien immer geholfen."
Trotzdem gehört der Plan im Kopf auch im Cockpit dazu - und da helfen Schumacher auch die Erkenntnisse aus den Videoanalysen der Rennen seines Vaters. "Es geht darum, dass man, ähnlich wie beim Schach, immer ein paar Züge vorausdenken muss", sagt er.
Schumacher: "Bereit sein, alles zu opfern"
Aber nicht nur auf der Rennstrecke nimmt er sich ein Beispiel an Papa Michael. Der 22-Jährige hat auch das Team-Gen seines Vaters geerbt: "Talent ist ein wichtiger Teil", beschreibt er: "Du musst aber auch bereit sein, alles zu opfern und extrem viel zu arbeiten. Du musst bereit sein, mit Menschen zu arbeiten und dabei eine Führungsmentalität entwickeln. Das alles zusammen macht den perfekten Rennfahrer aus." (Der Rennkalender der Formel 1)
Allein: Kann der Fahrer in den technisch hochkomplizierten Boliden heute noch jenen Unterschied machen, für den sein Dad in den 90er- und 2000er-Jahren berühmt war? "Natürlich kann der Fahrer noch einen besonderen Effekt haben", meint Schumacher: "Er muss das Team besser steuern als der andere, muss sagen, wo die wichtigsten Punkte sind, die es zu verbessern gilt. Das heißt, das Auto schneller machen als ein anderer das kann. Das ist genau mein Ziel."
Dass die Formel 1 ein Teamsport ist, hat Mick Schumacher also längst verinnerlicht. "Mir macht es einfach Spaß, mit einem Team zu arbeiten. Ein Fahrer alleine kann nicht viel bewirken, ein ganzes Team dagegen schon."
Haas-Boss Steiner punktet mit Ehrlichkeit
Dafür braucht es allerdings auch den richtigen Chef an der Spitze des Teams. Bei Haas ist das Günther Steiner, der in der Formel-1-Serie "Drive to Survive" bei Netflix wegen seiner unnachahmlichen Ehrlichkeit zum Kult-Boss wurde. "Ich komme sehr gut mit ihm klar", verrät Schumacher: "Er kommt sofort zur Sache und redet nicht um Dinge herum. Das ist sehr arbeitseffizient und ich mag das sehr." (Alles Wichtige zur Formel 1)
Wie Steiners Feedback nach dem ersten Rennen seines neuen Schützlings aussieht? Am Sonntagabend wissen die Fans mehr.