Weltmeister Lewis Hamilton hat das Auftaktrennen der Formel-1-Saison 2021 in Bahrain gewonnen.
Hamilton bricht Schumacher-Rekord
Der Mercedes-Pilot setzte sich in einem Herzschlagfinale gegen Red-Bull-Pilot Max Verstappen durch, der von der Pole Position ins Rennen gegangen war. Hamilton brach während des Rennens sogar den Rekord von Michael Schumacher (5.111 Runden) für die meisten Führungsrunden und hat nun 5.126.
"Wow, was für ein schwieriges Rennen war das? Max saß mir im Genick. Mir ist es gerade noch so gelungen, ihn auf Distanz zu halten", sagte Hamilton, der seinen 96. Sieg der Karriere feierte. Verstappen haderte nur kurz: "Es ist sehr, sehr schade, aber wir müssen das Positive sehen. Wir konnten gegenhalten." (Die Stimmen zum Rennen in Bahrain)
Den dritten Platz holte sich Hamiltons Teamkollege Valtteri Bottas, der einen verpatzten Boxenstopp zu verkraften hatte. Der Finne durfte sich zumindest über den Extrapunkt für die schnellste Rennrunde freuen. (Alle News zur Formel 1)
Vettel kollidiert mit Ocon
Sebastian Vettel, der nach einem enttäuschenden Qualifying ans Ende der Startaufstellung versetzt worden war, schob sich nach einem guten Start um einige Plätze nach vorne und lag zeitweise sogar in den Punkten.
Am Ende reichte es für den Aston-Martin-Piloten jedoch nur zu Platz 15, nachdem er noch eine selbstverschuldete Kollision mit Esteban Ocon hatte.
"Ich fühle mich nicht zu Hause im Auto, viele Dinge kämpfen da gegen mich, sodass ich mich nicht aufs Fahren konzentrieren kann", sagte Vettel, bei weniger als 50 Prozent sehe er sich mit dem neuen Boliden: "Es gibt viele Dinge, um die wir uns kümmern müssen. Die anderen waren teilweise zwei Sekunden schneller."
Schumacher und Mazepin mit Dreher
Für die beiden Haas-Piloten Mick Schumacher und Nikita Mazepin wurde es kein allzu schönes Debüt. (SERVICE: Fahrerwertung)
Bereits kurz nach dem Start drehte sich der russische Formel-1-Neuling nach einem Fahrfehler von der Piste und krachte in die Leitplanken. Für Mazepin war das Rennen mit einem Schaden an der Radaufhängung daraufhin beendet.
Nach der der folgenden Safety-Car-Phase leistete sich auch noch Mick Schumacher einen Dreher. Schumacher konnte anders als sein Teamkollege das Rennen als Letzter fortsetzen und kam nach weitgehend einsamer Fahrt auf Rang 16 ins Ziel.
Immerhin konnte der Youngster somit über 56 Runden wichtige Erfahrungen im sichtbar unterlegenen Haas-Boliden sammeln und präsentierte sich dabei fast immer stabil. Der Formel-2-Champion landete zwar auf dem letzte Platz, viel mehr war im Haas wohl aber auch sonst nicht möglich.
"Das hat sich gut angefühlt, ich bin zu 95 Prozent happy", sagte Schumacher: "Ich bin froh, dass ich das Rennen dann zu Ende fahren konnte. Ich habe schon viel mitgenommen, worauf ich aufbauen kann in den kommenden Monaten."
Verstappen liefert sich Duell mit Hamilton
Ganz vorne war das Ergebnis schon ein Fingerzeig für den weiteren Saisonverlauf. Bei den Testfahrten zwei Wochen zuvor hatte sich noch ein Umbruch an der Spitze angedeutet, im Qualifying am Samstag erhärtete sich dieser Eindruck dann.
Red Bull, bekannt eigentlich für schwache Saisonstarts und starke Schlusssprints, war gleich voll da, Verstappen holte die erste Eröffnungs-Pole des Rennstalls seit 2013. "Ich denke", sagte der Niederländer, "wir als Team sind noch nie so gut vorbereitet in eine Saison gestartet."
Das Gegenteil dachte man wohl bei Mercedes. Startplatz zwei zwar für Hamilton, aber der Rückstand auf Verstappen war gewaltig. Nach dem Start zeigte Mercedes sich allerdings auf der Höhe, vorne blieb zunächst alles, wie es war.
An der Spitze lieferten sich Verstappen und Hamilton ein stetes Hin und Her, nach jeder Boxenstopp-Phase wechselte die Führung. Auf den letzten Runden lag der Weltmeister vorne, doch sein Herausforderer hatte die deutlich frischeren Reifen und zog kurzfristig vorbei. Da er aber die Track-Limits missachtet hatte, musste er Hamilton wieder überholen lassen.
Vettel mit starkem Start
Weit hinten im Feld tat sich auch einiges. Vettel war im Qualifying durch eine Gelbphase auf seiner schnellen Runde eingebremst worden und früh ausgeschieden, eine Strafe ließ ihn dann sogar ans Ende der Startaufstellung rutschen. Für das Rennen plante er nun eine Aufholjagd: "Ich will nach vorne kommen und das ganze ein bisschen genießen."
Das gelang aber nur in der ersten Runde, Vettel machte sechs Plätze gut. Es sollte ernüchternd weitergehen. Vettel hing in der Folge fest und konnte auch die Rundenzeiten seines deutlich besser platzierten Teamkollegen Lance Stroll (am Ende Zehnter) nicht annähernd mitgehen.
Vettel wartete sehr lange auf seinen ersten Boxenstopp und war dabei über mehrere Runden langsamster Fahrer im Feld, deutlich langsamer auch als Schumacher. Nach dem Reifenwechsel ging es nicht viel besser weiter, eine Kollision mit Ocon im Alpine warf ihn weiter zurück.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)