Trotz Ferraris tiefer Krise macht sich Teamchef Mattia Binotto keine Sorgen um seinen Job.
Ferrari-Chef gibt Fehler zu
"Ich schlafe gut. Ich fühle mich nicht gefährdet, weil ich die Unterstützung meiner Vorgesetzten genieße", sagte Binotto im Interview mit der Tageszeitung Corriere della Sera: "Ich habe mich jedoch selbst infrage gestellt. Ich habe darüber nachgedacht, ob ich für die Rolle des Teamchefs geeignet bin."
Er hätte "auf einigen Gebieten vieles besser machen können, zum Beispiel in der technischen Neuorganisation", bilanzierte der 50-Jährige vor dem Großen Preis von Italien in Monza: "Ich denke aber, dass meine 25 Jahre in der Formel 1 und die Kenntnisse dieses Unternehmens Schlüsselelemente sind, um diesen Job gut zu machen."
Maranello werde "immer auf höchstem Niveau konkurrieren", versicherte Binotto zudem: "Wir sind der Rennstall, der am meisten investiert, um wieder an die Spitze zu gelangen." Vor dem achten Saisonrennen belegt die Scuderia den indiskutablen fünften Rang in der Konstrukteurs-WM.
Weiter dementierte Binotto Spannungen mit seinem langjährigen Starpiloten Sebastian Vettel, der Ferrari am Ende der Saison verlassen muss: "Das Team hat ihm in diesen Jahren viel gegeben und er spürt, dass er viel zurückgeben muss. Sein Drang, zum bestmöglichen Ende der Saison beizutragen, ist groß."
Binotto verteidigte seinen Beschluss, Vettel schon im Frühjahr über die Trennung zum Saisonende informiert zu haben: "Wir haben ihn gern und es ist fair, ihm die Möglichkeit zu geben, sich neu zu organisieren. Sebastian ist nicht entmutigt."
Formel-2-Fahrer und Ferrari-Junior Mick Schumacher (21) betrachtet Binotto als Pilot mit viel Potenzial.
"Er hat Wille, Engagement, Neugierde und Ausdauer. Sein Vater war und bleibt einer der größten Champions aller Zeiten", erklärte der Italiener.