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Formel 1: Brennpunkte in Spielberg mit Vettel, Ferrari, DAS und Mercedes

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Formel 1: Brennpunkte in Spielberg mit Vettel, Ferrari, DAS und Mercedes

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Die Brennpunkte des F1-Auftakts

Sebastian Vettel befindet sich nach Bekanntgabe der Trennung von Ferrari zum Saisonende im Rosenkrieg. Doch beim Auftakt der Formel 1 in Spielberg gibt es noch weitere Brandherde.
Der Saisonstart in der Formel 1 steht bevor. Vor dem Rennwochenende in Spielberg liefert SPORT1 die wichtigsten Infos zur neuen Saison.
Sebastian Vettel befindet sich nach Bekanntgabe der Trennung von Ferrari zum Saisonende im Rosenkrieg. Doch beim Auftakt der Formel 1 in Spielberg gibt es noch weitere Brandherde.

Die Formel 1 startet in Spielberg durch. Am Freitag gab es die ersten Trainings nach drei Monaten ohne drehende Räder. (Formel 1: Großer Preis in Spielberg am Sonntag ab 15.10 Uhr im LIVETICKER)

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Mercedes-Star Lewis Hamilton beendete den Freitag als Schnellster. Alles also wie gehabt. Und doch droht gleich mehrfach Zoff. Das sind die Brennpunkte der Formel 1 beim Auftakt in Österreich.

Sebastian Vettel im Rosenkrieg mit Ferrari

Es brannte ihm auf der Seele. Knapp zwei Monate nach der offiziellen Pressemitteilung zur Trennung zwischen Vettel und Ferrari zum Jahresende rückte der Deutsche gleich am Donnerstag mit der Wahrheit raus. Hieß es im Mai noch, dass man die Entscheidung gemeinschaftlich gefällt habe, verriet Vettel nun ohne Vorwarnung: Es war Teamchef Mattia Binotto, der den Scheidungsantrag überraschend per Telefon übermittelte.

Vettel stellte klar: "Das war natürlich in erster Linie ein Schock und kam sehr überraschend, weil die Kommunikation davor genau das Gegenteil war." Heißt auch: Der Deutsche wirft seinem Chef vor, unfair geflunkert zu haben.

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SPORT1 weiß: Ferrari war von dieser ungewollten Transparenz nicht gerade begeistert. Sky-Experte Ralf Schumacher: "Für die Arbeitsatmosphäre war das sicher nicht gut." Bedeutet: Auf die bessere Strategie kann Vettel nun nicht mehr bauen. Das wiederum birgt weiteres Konfliktpotential – bis hin zur vorzeitigen Trennung.

1993 wurde schon der damalige Dreifach-Champion Alain Prost von den Roten gefeuert, weil er den roten Renner mit einem LKW verglichen hatte. Red-Bull-Sportchef Helmut Marko jedenfalls kann Vettel verstehen. Zu SPORT1 sagt er: "Mir wäre der Kragen wohl schon früher geplatzt."

Ferraris Motor-Deal mit der FIA

Der Skandal ist wegen der Coronakrise in Vergessenheit geraten. Doch die Ferrari-Rivalen warten nur auf den richtigen Zeitpunkt, den Kampf wieder aufzunehmen. Hintergrund: Der Automobilweltverband FIA hatte Unregelmäßigkeiten am Ferrari-Antrieb von 2019 festgestellt – die Angelegenheit aber in einem Deal mit der Scuderia zu den Akten gelegt.

Brisant: Die Vereinbarung sollte geheim bleiben. Das brachte die Ferrari-Rivalen auf die Palme. Allen voran Mercedes. (Rennkalender 2020 der Formel 1)

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Die Deutschen mit Teamsitz in England waren beim GP in Australien zwar zunächst zurückgerudert, fordern nun aber erneut Transparenz: "In Australien haben wir entschieden, dass es wegen der Coronakrise nicht der richtige Moment für so eine Kontroverse war", so Motorsportchef Toto Wolff. "Aber heutzutage sind Transparenz und gute Führung extrem wichtig. Und ob dort alles richtig gelaufen ist, können wir derzeit nicht beurteilen. Deshalb beobachten wir die Situation genau und werden auf das Thema zurückkommen, wenn wir klarer sehen, wie sich die Saison entwickelt."

Ferrari-Teamchef Binotto kontert: "Wenn etwas an unserem Auto illegal gewesen wäre, hätte die FIA uns disqualifiziert." 

Red Bull protestiert Mercedes-DAS

Der Protest von Red Bull gegen das von Mercedes eingesetzte innovative Lenksystem ist abgewiesen worden. Wie die Rennstewards in ihrer um 0.31 Uhr veröffentlichten Entscheidung mitteilten, entspricht das DAS-System den Regeln und darf in dieser Saison eingesetzt werden.

Red Bull hatte am Freitagnachmittag nach dem 2. Freien Training Einspruch eingelegt wegen angeblicher Verstöße gegen das Technische Reglement, insbesondere gegen Artikel 3.8, der sich auf den aerodynamischen Einfluss bezieht, und Artikel 10.2.3, der besagt, dass "während der Fahrt keine Einstellung an einem Aufhängungssystem vorgenommen werden darf".

Nach Anhörung beider Teams wurde das Dual Axis Steering von den Stewards als Teil des Lenksystems des Mercedes W11 anerkannt, auch wenn es "kein konventionelles" sei.

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Das Ergebnis bedeutet, dass Mercedes das System, von dem angenommen wird, dass es eine gleichmäßigere Erwärmung der Reifen auf der Geraden ermöglicht - was den Verschleiß verringert und die Haftung verbessert - und gleichzeitig maximale Stabilität beim Einfahren in die Kurve ermöglicht, weiterhin einsetzen darf.

Auch die Kontrahenten können nun selbst eine Version des DAS-Systems zum Einsatz zu bringen. Horner hatte bereits angedeutet, dass sein Team genau dies tun würde, wenn DAS als legal anerkannt ist.

Für Gesprächsstoff dürfte das Teil dennoch weiterhin sorgen.

Racing Point: die rosa Mercedes-Kopie

Mit Platz drei durch den Mexikaner Sergio Perez im Freitagstraining hat Racing Point nach den Wintertests erneut sein Potential gezeigt – und so für hochgezogene Augenbrauen gesorgt. Denn der RP11 ist eigentlich ein rosa Mercedes W10.

Soll heißen: Die Aerodynamik des Autos sieht der des Weltmeister-Silberpfeils von 2019 zum Verwechseln ähnlich. Racing Point versucht noch nicht mal zu verheimlichen, dass man den Mercedes nachgebaut hat. Bleibt die Frage: Fand ein Datenaustausch statt? Das wäre verboten. Doch weil der Racing Point im Mercedes-Windkanal getestet wurde, schwant der Konkurrenz Böses.

McLaren, die mit Racing Point um den Titel "Best of the Rest" kämpfen, will allerdings keinen Protest einlegen. Teamchef Andreas Seidl sagt: "Wir haben keinerlei Absicht, gegen Racing Point zu protestieren. Denn wir glauben, dass es dafür keine Grundlage gibt. Racing Point hat sich für diesen Schritt entschieden, und das Reglement erlaubt dafür genug Spielraum. Ich mag diesen Lösungsweg nicht, aber ich investiere meine Energie lieber darauf, McLaren schneller zu machen."

Allein: Renault-Teamchef Cyril Abiteboul hält sich ein Hintertürchen offen, sagt: "Racing Point hat die Diskussion um Kundenautos in diesem Jahr auf die Spitze getrieben. Wenn das Team innerhalb der Regeln operiert, dann haben sie nichts zu befürchten. Ich bin aber gespannt auf ihre Rundenzeiten."

Die Flammen lodern – abzuwarten bleibt, aus welchem Feuerchen ein echter Brand wird.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)