Dass sich Sebastian Vettel die Wahrheit über seine Trennung von Ferrari von der Seele geredet hat, war für ihn persönlich offenbar dringend nötig. Das hat Bernie Ecclestone nun betont.
Ecclestone riet Vettel zu Enthüllung
"Für ihn war das wichtig. Sebastian ist ein extrem talentierter Fahrer mit starkem Willen, aber sehr sensibel, wenn er mit Ungerechtigkeiten leben muss. Davon hat er sich jetzt befreit", verriet der ehemalige Formel-1-Chef SPORT1.
Der 89-Jährige hatte Vettel zu dem Schritt ermutigt. "Ich habe in letzter Zeit viel mit Sebastian gesprochen. Ich habe ihm geraten, dass die Wahrheit über die Trennung von Ferrari auf den Tisch kommen muss", sagte Ecclestone.
Ecclestone: Fahrfehler unabhängig von Vettel-Situation
Der Brite sieht aber keine Verbindung zwischen Vettels schlechter sportlicher Leistung beim ersten Saisonrennen der Formel 1 am vergangenen Wochenende in Spielberg inklusive Dreher und seiner ungeklärten vertraglichen Situation. (Rennkalender der Formel 1)
"Der Fahrfehler hatte damit nichts zu tun", meinte Ecclestone: "So etwas kann immer passieren. Auch Lewis Hamilton hatte in Österreich nicht sein bestes Wochenende."
Vettel hatte vor dem Rennwochenende erklärt, dass er von Ferrari kein Angebot zur Vertragsverlängerung vorliegen hatte. Sein Arbeitgeber hatte die Situation anders dargestellt, in Person von Sportchef Mattia Binotto aber zugegeben, dass Vettel Recht hat.
Brawn sieht es anders
Ross Brawn widersprach der Sichtweise von Ecclestone. Er äußerte großes Verständnis für Vettels Enttäuschung. "Manchmal sind die Dinge, die einen Fahrer aus dem Gleichgewicht bringen, fast unmerklich", schrieb der 65-Jährige in seiner Kolumne bei formula1.com: "Sebastian wirkte überrascht und schockiert über das, was passiert ist, und es muss eine Ablenkung sein, verständlicherweise."
Der einstige Ferrari-Staringenieur Brawn sieht bei der Bewältigung der Krise in erster Linie die Scuderia in der Pflicht: "Ferrari muss die Situation schnell verbessern, sonst steht ihnen eine sehr schwierige Saison bevor. Sie haben Pläne, das Auto für Ungarn zu verbessern, was ermutigend ist, aber der Jahresbeginn ist härter als erwartet."