Das Heimspiel ins Spielberg sollte das Startsignal für eine erfolgreiche Saison werden. Doch bei Red Bull herrschte nach dem Auftakt zur Formel-1-Saison große Enttäuschung und Ärger. (Das Rennen zum Nachlesen im TICKER)
Kollision: Marko attackiert Hamilton
Was die "Roten Bullen" so erzürnte, war eine Szene in der Schlussphase des Rennens. (Das Ergebnis aus Spielberg)
Alexander Albon, der erst vor einem Jahr zu Red Bull wechselte, fuhr ein eindrucksvolles Rennen und konnte am Ende sogar noch um den Sieg mitfahren - bis er in Runde 60 von Lewis Hamilton in eine Kollision verwickelt wurde und von der Strecke abkam.
Marko attackiert Hamilton
Eine Aktion, die Red-Bull-Berater Helmut Marko die Zornesröte ins Gesicht trieb. "Unser Rennen hat er komplett ruiniert", attackierte er den Mercedes-Pilot im ORF. Dass dieser dafür eine Fünf-Sekunden-Strafe kassierte und von Platz zwei auf Platz vier zurückfiel, empfand Marko als "nicht ganz gerecht". Schließlich habe der Brite nur zwei Positionen verloren, während Albon damit nicht nur aus den Punkterängen fiel, sondern das Rennen komplett beenden musste.
Entsprechend bedient war der Thailänder anschließend. "Dieses Mal habe ich attackiert, und Lewis musste sich verteidigen. Ich musste mein Manöver früh starten, weil ihre Reifen kalt waren", sagte er und erinnerte an eine ähnliche Situation aus der vergangenen Saison. Damals griff Hamilton beim Brasilien-GP kurz vor Schluss mit frischeren Reifen Albon an und kollidierte mit ihm. Das Ergebnis war das Gleiche: Fünf-Sekunden-Strafe für Hamilton, Aus für Albon.
Albon: "Unheimlich frustrierend"
"Es ist unheimlich frustrierend für mich", ärgerte sich Albon über sein Déjà-vu. "Die Strategie war großartig. Ich will nicht zu viel sagen. Der Sieg wäre möglich gewesen, leicht sogar. In der nächsten Runde hätte ich wahrscheinlich Bottas abgefangen."
Im Boxenfunk zuvor hatte sich der 24-Jährige sogar noch deutlicher geäußert. "Dieser Kerl ist so ein schlechter Verlierer", raunte er in Richtung Kommandostand.
Hamiltons Reaktion fiel indes ziemlich kleinlaut aus. "Die Sache mit Alex war wirklich unglücklich. Ich kann es nicht glauben, dass wir uns wieder berührt haben", sagte der sechsmalige Champion. "Es fühlte sich wie ein Rennzwischenfall an. Wie auch immer: Ich nehme jede Strafe hin, die man meint, mir geben zu müssen. Und dann geht es weiter."
Albons Ausfall war für Red Bull umso dramatischer, da auch Max Verstappen schon früh im Kampf um den Sieg die Segel streichen musste. Der Niederländer schied schon in der Anfangshase aus. Auf Platz zwei liegend ereilte den Red-Bull-Pilot in der 11. Runde ein technischer Defekt. Zunächst steuerte er noch seine Box an, dort konnte der Bolide aber auch nicht mehr flott gemacht werden.
Verstappen: Erster Defekt seit 2018
Wenige Augenblicke später verließ Verstappen, der zuletzt zweimal in Folge in Spielberg triumphiert hatte, frustriert sein Auto.
Dass er wegen eines technischen Defekts ein Rennen vorzeitig beenden musste, ist zwei Jahre her. Zuletzt war dies 2018 beim Großen Preis von Ungarn der Fall.
Da war es auch kein Trost, dass auch zahlreiche andere Teams Ausfälle zu beklagen hatten.
Auch Ricciardo raus
Kurz nach Verstappen erwischte es Lance Stroll im Racing Point und Renault-Pilot Daniel Ricciardo mit technischen Problemen. Haas-Fahrer Kevin Magnussen schoss in Runde 26 mit vollem Tempo durch das Kiesbett, nachdem er eine Rechtskurve verpasst hatte. Vermutlich hatten bei ihm die Bremsen versagt.
Sein Teamkollege Romain Grosjean stellte in Runde 50 sein Auto in der Box ab, nachdem er schon im ersten Renndrittel gedreht hatte. Auch George Russell im Williams fiel aus. Der Grund: Fehlender Benzindruck.
Und Altmeister Kimi Räikkönen verlor sogar den Vorderreifen seines Alfa Romeo.