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Damon Hill, Michael Schumacher: Ihre kontroverse Rivalität

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Damon Hill, Michael Schumacher: Ihre kontroverse Rivalität

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Hills große Rivalität mit Schumacher

Damon Hill war ein Rivale, den Michael Schumacher auch mit umstrittenen Mitteln bekämpfte. Nun wird er 60. SPORT1 blickt auf eine große Rivalität zurück.
Als mehrfacher Formel1-Weltmeister hat er die Herzen der Fans im Sturm erobert: SPORT1 History blickt zurück auf eine bewegende Karriere.
Damon Hill war ein Rivale, den Michael Schumacher auch mit umstrittenen Mitteln bekämpfte. Nun wird er 60. SPORT1 blickt auf eine große Rivalität zurück.

Er war die Nummer 2 hinter Ayrton Senna, als die Legende beim Formel-1-Rennen in Imola tödlich verunglückte.

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Er schnappte Michael Schumacher danach fast den Weltmeister-Titel weg, lieferte sich mit dem deutschen Idol eine erbitterte, von diversen kontroversen Vorfällen geprägte Rivalität, die auch Schumachers zwiespältigen Ruf als "Schummel-Schumi" begründete.

Heute wird der Brite Damon Hill 60 Jahre alt und kann auf eine große Karriere zurückblicken, die er 1996 nach zwei verlorenen Titelrennen gegen Schumi mit dem WM-Gewinn im Williams krönen konnte.

SPORT1 blickt zurück auf die legendäre Rivalität zwischen Hill und Schumacher - zwei große Racer, die abseits der Strecke nicht das beste Verhältnis hatten.

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Damon Hill war in der Formel 1 ein Spätstarter

Ungewöhnlich war schon der Beginn der Karriere des am 17. September 1960 in Hampstead bei London geborenen Hill: Der Sohn des zweimaligen Weltmeisters Graham Hill kam nicht wie die meisten Kontrahenten über den Go-Kart-Sport in die höheren Klassen. Hill sammelte auf Motorrädern die ersten Rennerfahrungen. Auf Anraten seiner Mutter hat er sich danach dem Autorennsport gewidmet. Sie fand, dass die Gefahr bei Motorradrennen zu groß sei.

Erst im Alter von 31 Jahren stieg er für Brabham in die Formel 1 auf, ein Jahr danach folgte der Ruf von Williams, wo er 1993 die Nummer 2 hinter Alain Prost war, als der seinen letzten Titel gewann und danach zurücktrat.

Prosts großer Rivale Senna wurde dessen Nachfolger, Hill sollte wieder der Zuarbeiter sein - durch Sennas Tod fiel ihm auf tragische Weise eine neue Rolle zu: Er wurde zum größten Konkurrenten für den damals 25 Jahre alten Senkrechtstarter Schumacher im Benetton-Ford.

1994: Crash zum WM-Sieg

Schumacher und Hill lieferten sich 1994 ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Titel: In 16 Rennen stand achtmal Schumacher und sechsmal Hill ganz oben auf dem Podest. Zeitweise duellierten sich die beiden am Rande der Legalität so zum Beispiel beim Rennen in Silverstone, Hills Heim-Grand-Prix, bei dem er von der Pole-Position ins Rennen ging.

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In der Einführungsrunde vor dem Rennstart hatte Schumacher Hill verbotenerweise überholt: Für das Vergehen sprach die Rennleitung eine Stop-&-Go-Strafe aus. Diese wurde von Schumacher und seinem Benetton-Team allerdings ignoriert. Die Rennleitung griff härter durch und disqualifizierte ihn. Aber auch die Aufforderung, das Rennen zu beenden, ignorierte die Mannschaft. Stattdessen kam Schumacher in die Boxengasse, um die ursprüngliche Strafe zu verbüßen.

Auf Platz zwei lief er zwar hinter Hill ins Ziel ein, blieb aber nicht in der Wertung. Schumacher wurde endgültig disqualifiziert. Auch das wollte die Benetton-Truppe nicht einsehen und legte Protest gegen die Entscheidung ein. Erst durch das Urteil eines Berufungsgerichts wurde die Strafe bestätigt. Außerdem wurde Schumacher für zwei Rennen gesperrt.

Für Furore sorgte auch das letzte Saisonrennen. Mit nur einem Punkt Vorsprung reiste Schumacher nach Adelaide. Im Rennen übernahm Schumacher die Führung. Angesichts der engen Ausgangslage war klar: Wer das Rennen auf dem besseren Platz abschließt, würde am Ende mit dem Titel gekrönt werden.

Mit fortgeschrittenem Rennverlauf begann Hill, auf den Führenden aufzuholen und setzte Schumacher damit unter Druck. Der leistete sich schließlich einen Fahrfehler, kam von der Piste ab und touchierte die Mauer. Hill wollte Schumacher in der darauffolgenden Kurve auf der Innenbahn überholen. Es kam zur Kollision, die für beide das Aus zur Folge hatte. Schumacher sicherte sich den ersten WM-Titel.

Für das Manöver erntete Schumacher viel Kritik. Er sei nach innen gezogen, während sich Hill dort befunden habe und habe damit die Kollision provoziert, hieß es. Die Rennleitung jedoch sprach Schumacher frei und bewertete das Geschehen als Rennunfall - eine bis heute umstrittene Deutung.

1995: Schumachers deutliche Dominanz

Auch 1995 machten Schumacher und Hill den WM-Titel wieder unter sich aus. Enge Duelle und Kollisionen gehörten erneut zur Tagesordnung. Erneut kam es beim Rennen in Silverstone zu einem Showdown. Schumacher lag in Führung, als Hill einen Angriff auf ihn startete. Der Überholversuch war zum Scheitern verurteilt - zu groß war Hills Rückstand.

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Mit blockiertem Vorderrad rutschte Hill in den Boliden Schumachers. Beide landeten im Kiesbett und schieden frühzeitig aus. Das gleiche Schicksal ereilte beide beim Rennen in Monza. Erneut lag Schumacher vor Hill, als dieser ihm ins Heck rutschte.

Doch die Duelle endeten nicht immer im Aus. Der Belgien-GP war ein Indiz dafür, welche fahrerische Qualität in ihnen steckte. Es waren schwierige Bedingungen für die Piloten. Mal war die Strecke nass, mal war sie trocken.

Hill saß dem führenden Schumacher viele Runden lang im Nacken. Immer wieder machte es den Anschein, als könnte Hill den WM-Spitzenreiter überholen. Doch Schumacher gelang es immer wieder, sich so zu positionieren, dass er vorne bleiben konnte. Schließlich gelang ihm der entscheidende Überholvorgang. Erst durch einen 10-Sekunden-Strafe gegen Hill wurden die beiden Duellanten in der Schlussphase auseinandergerissen.

Am Ende fand die WM-Entscheidung einen klaren Sieger: Schumacher siegte mit einem Vorsprung von 32 Punkten, der Makel, den manch einer bei seinem ersten WM-Gewinn sah, war getilgt.

1996: Hill gewinnt seinen ersten Titel

Die darauffolgende Saison fand unter veränderten Vorzeichen statt: Schumacher wechselte zu Ferrari - damals noch nicht so konkurrenzfähig wie in den Jahren darauf -, Hill bekam mit dem jungen und ambitionierten Kanadier Jacques Villeneuve einen neuen Teamkollegen bei Williams.

Hill zeigte es den Skeptikern, die ihm eine Entzauberung durch Villeneuve voraussagten: Er holte den Titel mit 19 Punkten Vorsprung, Schumacher folgte auf Platz 3.

Für Hill war es der Karriere-Höhepunkt und ein würdiger Abschied aus dem Williams-Team - der kein ganz freiwilliger war: Das britische Traditionsteam hatte damals Schumachers Landsmann Heinz-Harald Frentzen verpflichtet, von dem man sich bessere Ergebnisse versprach. Hill wechselte zum chancenlosen Arrows-Team, danach zu Jordan, 1999 machte er Schluss - im Jahr bevor Schumacher mit fünf WM-Triumphen in Folge zum Rekord-Champion aufstieg.

Nach der Karriere: Hill verzeiht Schumacher

Die persönliche Beziehung zwischen Hill und Schumacher war eine unterkühlte, Hill betonte immer wieder, dass er ein anderer Typ Mensch ist als der für seinen ungezügelten Ehrgeiz bekannte Schumacher - und dass dieser ihn privat auf Distanz gehalten hätte.

"Manchen Erfolg hat er auf kontroverse Weise errungen, er hat keine Gewissensbisse in dieser Hinsicht", sagte Hill einst dem Tagesspiegel: "Ich wünschte, ich hätte sein Talent gehabt. Aber ich denke nicht, dass ich deswegen auf genau die gleiche Art an den Sport herangegangen wäre."

Hills Leidenschaft war nie so kompromisslos auf den Sport fokussiert wie die von Schumacher, er verfolgte immer auch andere Passionen: Neben seinen Tätigkeiten als Geschäftsmann und TV-Experte widmete er sich nach seiner Karriere etwa mit großer Begeisterung der Musik, spielte Gitarre in verschiedenen Bands.

Schumacher leistete sich zu aktiven Zeiten einige Sticheleien gegen Hill und stellte dessen Qualitäten in Frage, zeigte sich aber versöhnlich, als er 1994 selbst am Gipfel angekommen war: "Ich muss zugeben, dass ich falsch gelegen habe. Er war ein großartiger Gegner."

Dass die beiden dennoch nie Freunde wurden, verdeutlichte Hill 2017, vier Jahre nach dem schweren Ski-Unfall der Schumacher zum Pflegefall machte. "Mir gegenüber war er nicht besonders nett, aber ich vergebe ihm", schrieb er damals via Twitter: "Es ist eine Schande, dass wir uns nie besser kennengelernt haben. Eine große Schande."

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Als zwei Jahre später das Goodwood Festival of Speed 2019 ganz im Zeichen Schumachers stand, kam es dann zu einer Geste, die 25 Jahre zuvor unvorstellbar war: Hill lenkte zu Schumachers Ehren den Weltmeister-Benetton von 1994.