"Verstappen ist die zukünftige Bestie der Formel 1" - das schrieb die spanische Zeitung AS nach der Gala-Vorstellung von Max Verstappen in Mexiko.
Das ist die zukünftige F1-Bestie
In beeindruckender Manier war der Red-Bull-Pilot dort zum Sieg gefahren und ließ sowohl Weltmeister Lewis Hamilton als auch Sebastian Vettel keine Chance. Hamilton entging sogar nur knapp einer Überrundung. (Der Große Preis von Mexiko im SPORT1-LIVETICKER zum Nachlesen)
Nach einigen Aussetzern zu Saisonbeginn, die Ex-Weltmeister Nico Rosberg sogar zu der Aussage "der lernt es nie" verleiteten, hat Verstappen die Kurve bekommen. Seitdem glänzt er in dieser Saison mit starken Leistungen. Nur eine Woche vor seinem Mexiko-Sieg fuhr er in Austin von Startplatz 18 auf Rang zwei.
Verstappen: Bin lockerer geworden
Zu Saisonbeginn habe er gute Ergebnisse praktisch erzwingen wollen, "jetzt hab ich einfach ein bisschen runtergeschaltet, das hat mich schneller gemacht", erklärt Verstappen sich seinen Aufschwung.
Lediglich die Schnelligkeit seines Boliden - vor allem der Motorenschwäche von Renault geschuldet - und regelmäßig auftretende technische Probleme verhinderten, dass Verstappen in dieser Saison mehr als zwei Siege auf dem Konto hat.
Umso erstaunlicher ist es, dass der Niederländer trotz all dieser Handicaps noch gute Chancen auf Rang 3 in der Fahrerwertung hat. Verstappen liegt nur knapp hinter Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen und Mercedes-Fahrer Valtteri Bottas, die in dieser Saison ein deutlich schnelleres Fahrzeug zur Verfügung hatten.
Verstappen knackt einige Rekorde
Fast nebenbei stellt Verstappen einen Rekord nach dem anderen auf. In Mexiko kürte er sich zum jüngsten Fahrer aller Zeiten, der einen Grand Prix zwei Mal und in direkter Folge gewinnen konnte. Dazu ist er der jüngste Fahrer in den Punkten, der jüngste auf dem Podest, der jüngste mit Führungsrunden und der jüngste Sieger.
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Nur um Haaresbreite verfehlte er am Samstag Vettels Rekord als jüngster Pole-Setter aller Zeiten. Sein Teamkollege Daniel Ricciardo schnappte sich die Pole vor Verstappen, was diesen maßlos ärgerte.
Will er diesen Rekord noch schaffen, muss Verstappen bei einem der letzten beiden Saisonrennen zuschlagen. Der 21-Jährige sieht das aber entspannt: "Wenn ich ihn nicht schaffe, schlafe ich deshalb auch nicht weniger.“
Großangriff soll mit Red Bull folgen
Einen anderen Rekord würde Verstappen aber sicher sehr gerne knacken: jüngster Formel-1-Weltmeister aller Zeiten. Auch diesen hält Vettel, der 2010 im Alter von 23 Jahren und 134 Tagen zum ersten Mal Weltmeister wurde.
Um diesen Rekord zu unterbieten, muss Verstappen also 2019 oder 2020 gewinnen. Seine fahrerische Klasse scheint dies möglich zu machen.
Hoffnung macht Red Bull auch der Motorenwechsel. Ab der neuen Saison werden die Österreicher nicht mehr vom oft gescholtenen Motorenpartner Renault, sondern mit Honda-Power beliefert. Schaut man sich die Leistungssteigerungen der Schwestermannschaft Toro Rosso an, die bereits mit Honda unterwegs ist, gibt es Anlass zum Optimismus.
"Die Zusammenarbeit ist jetzt schon besser, als sie mit Renault je war", sagte Red-Bull-Teamchef Christian Horner: "Sie (Honda, Anm. d. Red.) sind von Monat zu Monat stärker geworden und kommen immer dichter an die Spitze heran."
Verstappen drückt auf Euphoriebremse
Verstappen selbst drückt erst einmal noch auf die Euphoriebremse. Für ihn ist der Rückstand auf Mercedes und Ferrari zu groß, um ihn bereits 2019 aufzuholen. "Im Moment glaube ich nicht daran, aber abwarten", sagte Verstappen auf die Frage, ob er in der nächsten Saison öfter auf die Pole fahren kann.
Helfen dürfte Verstappen der Abgang von Daniel Ricciardo. Ähnlich wie Mercedes und Ferrari hat jetzt auch Red Bull eine klare Nummer 1, der das Hauptaugenmerk gilt. Denn der von Toro Rosso kommende Pierre Gasly wird in seiner ersten Red-Bull-Saison kaum auf Augenhöhe mit dem als Jahrhunderttalent gepriesenen Verstappen sein.
Seit 2013 wartet Red Bull auf einen WM-Titel - eine ähnliche lange Durststrecke wie bei Ferrari, die bereits seit 2007 nicht mehr über einen Weltmeister jubeln durften, soll es bei den Bullen aber nicht geben.
Mit Verstappen haben sie jedenfalls einen Fahrer in ihren Reihen, der eine ähnliche Ära bei Red Bull wie Vettel prägen kann. Dieser holte zwischen 2010 und 2013 immerhin vier WM-Titel.
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