Unterschiedlicher hätten die Gefühlswelten kaum sein können.
Mercedes droht Wüsten-Desaster
Während ein glücklicher Sebastian Vettel den Sieg im Qualifying zum Bahrain-GP mit seiner bekannten Zeigefinger-Geste feierte, konnte Lewis Hamilton seine Enttäuschung kaum verbergen.
Für den Weltmeister im Mercedes reichte es nach seiner Strafversetzung um fünf Startplätze wegen eines Getriebewechsels und einer mäßigen Vorstellung in der Qualifikation nur zu Startplatz neun. (DATENCENTER: Das Qualifying-Ergebnis)
An einen Sieg beim Flutlichtspektakel in der Wüste (So., ab 17.10 Uhr im LIVETICKER) mag sogar der selbstbewusste Brite nicht mehr glauben.
"Für morgen lautet das Ziel, den Schaden zu begrenzen. Uns erwartet eines der schwierigsten Rennen seit längerer Zeit", fürchtet Hamilton, der im Qualifying nicht einmal seinen Teamkollegen Valtteri Bottas hinter sich lassen konnte. (Die Stimmen zum Qualifying)
Bottas kostet Hamilton noch eine Position
Dabei hätte es für den Finnen gar keinen Unterschied gemacht, ob er die Qualifikation als Dritter oder hinter Hamilton als Vierter beendet hätte. Denn durch die Strafe gegen den Briten wäre er sowieso von Platz drei aus gestartet.

Für Hamilton aber verschlechterte sich damit die ohnehin schwere Ausgangslage noch weiter. Statt auf den achten Startplatz zurückgestuft zu werden, verlor er noch eine weitere Position.
"Es gibt unterschiedliche Strategien. Ich werde schauen, dass ich die Stärken des Autos konsequent ausnutzen werde", redete sich Hamilton für das Rennen noch etwas Mut zu.
Wolff sieht keine Chance gegen Ferrari
In den Kampf um die vordersten Plätze aber wird er dennoch nicht eingreifen können. Selbst sein Boss, Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff, glaubt nicht an einen Triumph der Silberpfeile. Fast schon resignierend wirkte der Österreicher, als er im ORF sagte: "Ich denke, dass der Ferrari-Express morgen vorne wegfahren wird. Es spricht im Moment alles für Ferrari."
Bei Mercedes schrillen bereits vor dem zweiten Saisonrennen die Alarmglocken. Nachdem ein Technik-Fauxpas Hamiltons sicheren Auftaktsieg in Melbourne verhindert hatte, droht nun die nächste Niederlage gegen Vettel und Ferrari.
Bottas ratlos: "Weiß nicht, was los ist"
Die deutlichsten Worte fand Bottas, der hinter seinem Landsmann Kimi Räikkönen (Ferrari) auf dem dritten Startplatz steht. "Ich weiß nicht, was mit dem Auto los ist", sagte der Finne: "Es stimmt, dass wir an diesem Wochenende nicht die Pace haben, die wir erwartet hatten. Wir müssen selber noch verstehen, warum wir ein paar Probleme haben."
Für Vettel und seine Scuderia könnte es keine besseren Nachrichten geben als die Ratlosigkeit bei den Silberpfeilen.
Der Heppenheimer ist jetzt der Top-Favorit auf den Sieg in Bahrain und könnte damit erstmals seit 2011 mit zwei Siegen in Folge in die Saison starten.
Für Vettel wäre es die Krönung eines Wochenendes, das nach eigener Aussage bislang "hervorragend" gelaufen ist. Es könne zwar noch jede Menge passieren, sagte er. Aber er machte nicht den Eindruck, als ob er sich auf dem Weg zu seinem vierten Triumph in Bahrain noch von irgendjemandem aufhalten lassen will.
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