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Formel 1, Melbourne: Sebastian Vettel gewinnt Auftakt vor Hamilton

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Formel 1, Melbourne: Sebastian Vettel gewinnt Auftakt vor Hamilton

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Rechenfehler lässt Vettel feiern

Ferrari-Star Sebastian Vettel gewinnt etwas überraschend den Saisonauftakt in Melbourne. Weltmeister Lewis Hamilton wird eine Safety-Car-Phase zum Verhängnis.
Australian F1 Grand Prix
Australian F1 Grand Prix
© Getty Images
Ferrari-Star Sebastian Vettel gewinnt etwas überraschend den Saisonauftakt in Melbourne. Weltmeister Lewis Hamilton wird eine Safety-Car-Phase zum Verhängnis.

Glück schlägt Geschwindigkeit: Ferrari-Pilot Sebastian Vettel hat die erste Runde im Gigantenduell der viermaligen Formel-1-Weltmeister gegen Lewis Hamilton unter dramatischen Umständen gewonnen.

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Der Heppenheimer profitierte beim Großen Preis von Australien von einer aus seiner Sicht perfekt gelegenen Safety-Car-Phase und stach in seinem 200. Grand Prix den eigentlich schnelleren Mercedes-Star Hamilton doch noch aus.

Mit seinem 48. Sieg und seinem 100. Podestplatz in der Königsklasse holte sich Vettel in seiner neuen roten Göttin "Loria" zudem wie im Vorjahr gleich beim Saisonauftakt die WM-Führung mit 25 Punkten vor Hamilton (18). (SERVICE: Die Fahrerwertung)

Vettel: "Habe für ein Safety Car gebetet"

"Wir hatten offensichtlich Glück, aber es hat großen Spaß gemacht", sagte Vettel: "Ich habe für ein Safety Car gebetet, und plötzlich stand dann der Haas da in der Kurve."

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Ausgerechnet fehlerhafte Boxenstopps beim Ferrari-Kundenteam Haas hatten die Safety-Car-Phase ausgelöst, für Vettel kam sie zur richtigen Zeit. "Da war dann so viel Adrenalin, ich musste vor Lewis rauskommen, und das hat geklappt. Das ist eine große Motivation für die nächsten Wochen", sagte er.

"Sehr schön Jungs", funkte Vettel noch aus dem Auto an seine Box: "Wir haben noch Hausaufgaben, aber wir schaffen das. Es wird immer besser." Noch im Qualifying hatte Hamilton eine Demonstration hingelegt und sah auch im Rennen wie der sichere Sieger aus.

Hamiltons Pechsträhne in Melbourne geht weiter

Doch durch ein Drama um den Haas-Renner von Romain Grosjean und das anschließende Safety Car setzte sich auch Hamiltons Pechsträhne in Melbourne fort.

Siebenmal stand der 33-Jährige im Albert Park auf der Pole Position, nur 2008 und 2015 konnte der amtierende Weltmeister die beste Ausgangsposition in den Sieg ummünzen.

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"Ferrari hat den besseren Job gemacht, Glückwunsch", sagte Hamilton: "Wir müssen uns nochmal anschauen, was da gelaufen ist." Denn eigentlich hätte Hamiltons Vorsprung trotz des Safety Cars genügen sollen, um in Führung zu bleiben.

"Wir dachten, der Abstand ist groß genug, unsere Software hat uns vier Sekunden Spielraum ausgespielt", sagte auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff bei RTL: "Aber plötzlich kam Vettel vor uns auf die Strecke. Wir wissen noch immer nicht warum."

Räikkönen rundet Ferraris starkes Ergebnis ab

Vettels Teamkollege Kimi Räikkönen auf Platz drei rundete aus Ferrari-Sicht das nahezu perfekte Ergebnis ab. (SERVICE: Der Rennkalender)

Vierter wurde Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo, womit es auch bei der 34. Auflage des Großen Preises von Australien kein Fahrer aus Down Under auf das Podest schaffte. Nico Hülkenberg belegte im Renault den guten siebten Platz.

Hamilton gerät beim Start unter Druck 

Hamilton hatte am Samstag nach seiner beeindruckenden Vorstellung im Qualifying im Scherz zu Vettel gesagt, er habe ihm damit "das Lachen aus dem Gesicht wischen" wollen.

Beim Start hatte der Engländer allerdings selbst einige bange Sekunden zu bewältigen, weil Räikkönen ihm in den ersten Kurven gefährlich nah kam.

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Vettel machte keinen Boden gut, allerdings musste er sich von Startplatz drei auch nicht wie erwartet gegen Max Verstappen behaupten. Der Niederländer verlor sogar Platz vier an den Dänen Kevin Magnussen vom Überraschungsteam Haas.

Der schied dann ebenso wie sein Teamkollege Grosjean (Frankreich) binnen drei Runden jeweils nach Pannen der Boxencrew beim Reifenwechsel aus - und der zweite Fehler des Ferrari-Kundenteams wurde zum Geschenk für Vettel.

Vettel profitiert von Virtuellen Safety Car

Nachdem Hamilton und Räikkönen ihre Reifenwechsel bereits absolviert hatten, profitierte der lange auf dem ersten Satz fahrende Vettel vom Virtuellen Safety Car, das während der Bergung von Grosjeans havariertem Boliden ausgerufen wurde.

Hamilton, der seine Führung nicht in Gefahr gesehen hatte, reagierte nach dem Stopp am Boxenfunk fassungslos: "Was ist hier passiert Leute?" Auch die Mercedes-Ingenieure rätselten, wie Vettel vor Hamilton bleiben konnte. (SERVICE: Die Teamwertung)

Ex-Pilot Alex Wurz erklärt im ORF, wie es zu dem Haas-Desaster kommen konnte: "Das Auto läuft vielleicht zu heiß durch die Bremsen, daher ändern sich die Toleranzen bei den Radnaben. Daher lassen sich die Reifen nicht so einfach runter und raufschrauben. Oder sie haben zu wenig Druck im System."

Vettel von Hamilton unter Druck gesetzt

Vettel konnte nach der Freigabe des Rennens in der 32. von 58 Runden auf nun ebenfalls frischen Reifen Hamilton auf Distanz halten. Damit zeigte sich einmal mehr, dass der Mercedes nur dann im Renntrimm das schnellste Auto ist, wenn es freie Fahrt hat.

Hamilton wurde gegen Ende des Rennens immer entschlossener - womöglich zu entschlossen: Einer schnellsten Rennrunde folgte umgehend ein Verbremser mit Ausrutscher ins Gras.

Er kämpfte sich noch einmal heran, doch seine Hinterreifen litten unter diesem Schlussspurt derart, dass Vettel den Sieg sicher ins Ziel bringen konnte.

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