Mercedes-Pilot Lewis Hamilton hat den Großen Preis von Japan in Suzuka gewonnen und kann bereits beim nächsten Rennen in Austin/Texas die WM zu seinen Gunsten entscheiden. (Das Rennen zum Nachlesen im Ticker)
Hamilton marschiert Richtung Titel
Sein Verfolger Sebastian Vettel im Ferrari fiel in Suzuka wegen einer nicht richtig sitzenden Zündkerze bereits in der Anfangsphase aus. Sollte Hamilton in Austin 16 Punkte mehr holen als Vettel, wäre er zum vierten Mal Weltmeister. (Fahrerwertung der Formel 1)
Lauda bremst Euphorie
"Ich konnte ja nur davon träumen, in dieser Saisonphase so einen Vorsprung in der WM-Wertung zu haben", sagte Hamilton bei der Siegerehrung: "Aber unser Team macht einen Super-Job, sowohl an der Box als auch daheim in der Fabrik. Da wird wirklich auf jedes Detail geachtet, dafür bin ich den Jungs unglaublich dankbar."
Team-Vorstand Niki Lauda mahnte allerdings am Sky-Mikrofon vor zu frühem Jubel: "Ich rechne immer mit Sebastian Vettel und Ferrari. Gewonnen ist erst, wenn man den Titel in der Hand hat."
Doch Hamilton musste kurz vor Schluss noch um seinen Sieg bangen. Nach einer Safety-Car-Phase preschte Max Vertappen mit großem Tempo von hinten heran.
Der Niederländer konnte jedoch nicht zum Überholversuch ansetzen, da er kurz von den zu überrundenden Fernando Alonso und Felipe Massa aufgehalten wurde.
Beide fuhren jeweils ein paar Kurven vor Verstappen her, nachdem Hamilton an ihnen vorbeigezogen war. Die Rennleitung kündigte gegen Alonso sogar Ermittlungen an, da er die blauen Flaggen ignoriert haben soll.
Alonso und Massa wehren sich
Die beiden Routiniers wehrten sich jedoch gegen die Vorwürfe, Verstappen absichtlich blockiert zu haben. "Ich habe gesehen, dass Lewis kommt und dahinter noch ein Auto ist. Da wusste ich aber nicht, ob das Palmer ist, der mit mir gekämpft hätte. Ich hätte nicht erwartet, dass der Red Bull so schnell da ist. Aber ich habe den Red Bull so schnell vorbeigelassen wie es ging. Ich glaube nicht, dass wir den Rennausgang beeinfluss haben", erklärte Alonso.
Und Massa meinte: "Ich habe sie vorbeigelassen, als ich es konnte."
Mercedes-Aufsichtsratsboss Niki Lauda hatte schon befürchtet, dass Verstappens Speed reichen würde, um an Hamilton vorbeizukommen. Red Bulls Motorsportberater Dr. Helmut Marko bemerkte vor den TV-Kameras zu Lauda: "Beim Massa kannst du dich bedanken."
Zu diesem Zeitpunkt hatte Vettel bereits seit langem die Streckenanlage verlassen. Der Frust saß tief nach dem frühen Aus.
"Schon gegen Ende der Formationsrunde war keine Leistung da. Wir haben versucht, das irgendwie zu retten, es ging aber nicht", sagte Vettel mit versteinerter Miene: "Wir haben alles Mögliche probiert, das Auto aufzuwecken. Die Enttäuschung ist schon riesengroß."
Auch Hülkenberg fliegt raus
Hinter Hamilton, der in Japan den 61. Sieg seiner Karriere und den achten in dieser Saison holte, belegten die beiden Red Bull mit Verstappen und Daniel Ricciardo die Plätze zwei und drei. (Rennkalender der Formel 1)
Nico Hülkenberg im Renault musste kurz vor Ende des Rennens wegen eines fast abgerissenen Heckflügels aufgeben, Pascal Wehrlein im Sauber wurde 15. und damit Letzter.