Die Nachfolge des zurückgetretenen Formel-1-Weltmeisters Nico Rosberg bei Mercedes wird womöglich doch schneller als erwartet geregelt.
Weg für Rosberg-Erbe offenbar frei
Wie die britischen Magazine Autosport und motorsport.com am Dienstag übereinstimmend berichteten, hat sich der Brasilianer Felipe Massa mit dem Williams-Rennstall auf einen neuen Vertrag für 2017 geeinigt.
Damit könnte der Weg von Valtteri Bottas von den Engländern zu Mercedes frei sein.
Massa "gute Alternative" für Bottas
Die Führung des Williams-Rennstalls hatte eine Freigabe ihres Top-Piloten für einen Wechsel zum Weltmeister-Team zuletzt nicht mehr ausgeschlossen. Man sei bereit, den Finnen ziehen zu lassen, "wenn eine erfahrene, gute Alternative für uns verfügbar ist", hatte die stellvertretende Teamchefin Claire Williams am vergangenen Donnerstag der BBC gesagt und sogleich ihren Favoriten für diese Rolle genannt: "Wie Felipe Massa."
2017 vertraut Williams dem 18 Jahre alten Rookie und Milliardärssohn Lance Stroll (Kanada) das Cockpit an, das zuletzt der frühere Vizeweltmeister Massa (35) inne hatte. Dessen im Dezember auslaufender Vertrag war von Williams zunächst nicht verlängert worden. Mit Routinier Massa könnte Williams den Verlust von Bottas (Vertrag bis 2018) auffangen, für dessen Freigabe Mercedes seinem Kundenteam einen Rabatt auf Motorenlieferungen in Höhe von rund zehn Millionen Euro angeboten haben soll.
Schnelle Lösung wäre Überraschung
Sollte es noch in diesem Jahr zu einer Einigung zwischen Mercedes und Williams um Bottas kommen, wäre das durchaus eine Überraschung. Nachdem Mercedes in der Vorwoche mitgeteilt hatte, die Entscheidung bei der Besetzung der Rosberg-Nachfolge sei auf Januar vertagt, sprach Team-Aufsichtsratschef Niki Lauda am Montag bei Servus TV davon, die Personalie werde womöglich erst "Ende Januar" geklärt.
Nach Rosbergs Rücktritt am 2. Dezember - fünf Tage nach seinem WM-Gewinn in Abu Dhabi - galt zunächst Mercedes-Junior Pascal Wehrlein (22) als Favorit für das vakante Cockpit beim Branchenführer. Zuletzt deutete aber immer mehr auf Bottas als Wunschkandidat hin, da Top-Piloten wie die Ex-Weltmeister Sebastian Vettel (Heppenheim/Ferrari) und Fernando Alonso (Spanien/McLaren) sowie Megatalent Max Verstappen (Niederlande/Red Bull) vertraglich gebunden sind.
Kommt Vettel 2018?
Allerdings könnte Bottas zu einer Art Platzhalter für Vettel werden, dessen Vertrag bei Ferrari 2017 ausläuft. Ferrari-Präsident Sergio Marchionne deutete am Dienstag mehr als nur an, dass eine Verlängerung mit dem Heppenheimer für den Rennstall aus Maranello nach 27 Rennen ohne Sieg nicht mehr an erster Stelle steht.
Zudem hatte Lauda am Montag behauptet, dass die gesamte Formel 1 sich bei ihm oder Mercedes-Teamchef Toto Wolff um Rosbergs Auto bemüht habe.