Mit seiner Schummelei am vergangenen Wochenende hat Daniel Abt für einen riesigen Wirbel gesorgt.
Abt: So kam es zur Skandal-Fahrt
Der Formel-E-Pilot ließ sich beim fünften virtuellen Lauf der virtuellen Elektro-Serie, der sogenannten "Race at Home Challenge", von Sim-Racer Lorenz Hörzing vertreten - und wurde dafür am Dienstag von seinem Team Audi Motorsport entlassen.
In einem knapp 15-minütigen, teilweise emotionalen Video auf YouTube erklärt er die Vorgänge aus seiner Sicht - und wie es zu der Idee kam, dass der Sim-Race-Profi aus Österreich sein Steuer übernahm.
Abt: So kam die Idee zustande
"Als wir in einem Twitch-Stream für die 'Race at Home Challenge' trainiert haben, waren wir mir den anderen Sim-Racern über ein Online-Programm in Kontakt", sagt der 27-Jährige. "In diesem Stream kam die Idee, dass eine lustige Aktion sein könnte, wenn ein Sim-Racer für mich fährt und den realen Fahrern zeigt, was er drauf hat."
Dies wollten er und der Sim-Racer dokumentieren und daraus eine lustige Story machen, erklärt Abt weiter. In seinem YouTube-Video zeigt er sogar die Sequenz, in der diese Idee entstand.
Es sei ihm dabei überhaupt nicht darum gegangen, sich dadurch ein besseres Ergebnis zu erschleichen. Dies sei für ihn absolut irrelevant gewesen. Auch dem Sim-Racer habe er für die Aktion kein Geld gegeben.
Abt: "Idee offen kommuniziert"
"Allein, dass wir in unserem Stream diese Idee offen kommuniziert haben, da waren 1000 Leute dabei, die diese Idee schon gehört haben, zeigt schon, dass wir nichts verschweigen wollten", versichert der zweimalige Rennsieger in der Formel E.
Nach dem virtuellen Rennen in Berlin wollte er eigentlich die ganze Sache in seinem Sinne aufklären. Doch dazu kam es nicht mehr. Denn die Affäre hatte längst einen riesigen öffentlichen Aufschrei ausgelöst.
Auch er selbst habe gemerkt, dass "dieses Thema auf einmal in eine Richtung wandert, die ich so selber mir niemals hätte träumen können", meint Abt, der wiederholt von einem "riesigen Fehler" spricht und um Entschuldigung bittet.
Seit Beginn der Formel E dabei
Er betont in dem Video mehrfach, dass es ihm bei der Simulation nie um irgendwelche Ambitionen ging, sondern nur darum, die Fans zu unterhalten und etwas Geld für Unicef zu spenden.
Umso erschütterter war er über die Entscheidung von Audi, ihn mit sofortiger Wirkung zu suspendieren. "Es ist ein Schmerz, den ich in dieser Form noch nie in meinem Leben erfahren habe", sagt Abt, der seit Beginn der Formel E im September 2014 in der Serie gefahren ist.
"Ich bin am Boden, aber ich werd' wieder aufstehen", kündigt er zum Schluss an. Erst einmal aber werde er sich Zeit nehmen, "um Dinge zu reflektieren, um über meine Zukunft nachzudenken".