Dank einer souveränen Leistung sicherten sich die Audi-Fahrer Ricardo Feller und Dries Vanthoor (Land-Motorsport) im Sonntagsrennen in Zandvoort ihren ersten Sieg im ADAC-GT-Masters vor ihren Teamkollegen Max Hofer und Christopher Mies. Mit Platz drei gelang Serienneuling Fabian Vettel (Team HTP), dem Bruder des viermaligen Formel-1-Weltmeisters Sebastian Vettel, zusammen mit Philip Ellis im Mercedes-AMG erstmals der Sprung auf das Podium.
ADAC-GT-Masters Zandvoort 2019: Audi siegt, erstes Podest für Fabian Vettel
"Mega! Ich musste drei Jahre darauf warten, ganz oben auf dem Podium zu stehen", so Sieger Feller. "Dies jetzt geschafft zu haben ist ein extrem tolles Gefühl. Ich bin einfach superhappy."
Christopher Mies bis zum Boxenstopp vorn
In der ersten Rennhälfte bestimmte Pole-Setter Christopher Mies an der Spitze das Tempo. Der 30-Jährige verteidigte beim Start die Führung vor Teamkollege Dries Vanthoor und Philip Ellis im Mercedes-AMG. In den Folgerunden blieb Mies vorn, konnte sich aber nicht von den Verfolgern absetzen.
Als der Audi-Sport-Pilot in Runde 17 zu seinem Pflichtboxenstopp hereinkam, um an Partner Max Hofer zu übergeben, lag das Spitzentrio innerhalb von nur 1,8 Sekunden. Vanthoor und Ellis warteten zwei Runden länger auf ihren Stopp als Mies. Das zahlte sich aus. Nach den Fahrerwechseln führten ihre Partner Ricardo Feller und Fabian Vettel das Feld an, während Hofer auf Position Rang drei zurückgefallen war.
Mit einer Serie schneller Runden baute Feller an der Spitze seinen Vorsprung auf zeitweise 3,5 Sekunden aus, während Vettel von Hofer unter Druck gesetzt wurde. Zehn Runden vor dem Ziel ging Hofer schließlich am gelben Mercedes-AMG Vettels vorbei und übernahm Platz zwei. Zwar verringerte der Österreicher in den Folgerunden seinen Rückstand auf den führenden Teamkollegen, konnte ihm letztendlich im Kampf um den Sieg aber nicht gefährlich werden.
Mit 2,4 Sekunden Vorsprung sah Feller schließlich als Erster die Zielflagge und holte damit für sich und Startfahrer Vanthoor den ersten Sieg im ADAC-GT-Masters. Der 19 Jahre alte Feller gewann zudem die Junior-Wertung für Nachwuchsfahrer.
Mies und Hofer machten als Zweite den Doppelsieg von Land-Motorsport perfekt. Rang drei sicherten sich Philip Ellis und Fabian Vettel. Rookie Vettel gelang damit in seinem achten ADAC-GT-Masters-Rennen erstmals der Sprung auf das Gesamtpodium.
Platz vier ging an Rolf Ineichen, der damit erneut die Trophy-Wertung gewann, und Franck Perera (GRT Grasser) im besten Lamborghini Huracan GT3 Evo. Mit Rang fünf holten Luca Stolz und Maro Engel für die debütierende Mannschaft Toksport WRT am ersten Rennwochenende ein Top-5-Ergebnis, nachdem sie am Vortag mit Servolenkungsschaden ausgefallen waren.
Nur 0,2 Sekunden dahinter kamen die Samstagssieger Christian Engelhart und Mirko Bortolotti als Sechste vor ihren Grasser-Teamkollegen Michele Beretta und Marco Mapelli ins Ziel.
Platz acht und neun holten zwei weitere Audi R8 LMS: Mike David Ortmann und Markus Winkelhock (Mücke Motorsport) schlugen hier knapp die Tabellenführer Patric Niederhauser und Kelvin van der Linde (HCB Racing). Das schweizerisch-südafrikanische Duo baute dank der Punkte seinen Vorsprung in der Gesamtwertung leicht aus, da ihre engsten Verfolger, das Corvette-Duo Markus Pommer und Marvin Kirchhöfer (beide Callaway Competition), nach einer Durchfahrtstrafe wegen eines zu kurzen Boxenstopps nur 20. wurden.
Die Top 10 des Sonntagsrennens komplettierten die Porsche-Fahrer Timo Bernhard und Klaus Bachler (beide Team75 Bernhard).
Stimmen der Sieger
Ricardo Feller: "Ich habe am Anfang so gut es ging gepusht, um mich etwas abzusetzen. Danach habe ich versucht, Reifen zu schonen. Max kam zwar am Ende etwas näher, aber auch er hatte dann seine Reifen aufgebraucht. Alles war top heute. Die einzige Schrecksekunde gab es nach dem Ziel, als ich gemerkt habe, dass der rechte Vorderreifen Luft verliert, aber das hat dann nichts mehr ausgemacht."
Dries Vanthoor: "Das ADAC-GT-Masters ist weltweit eine der am härtesten umkämpften Meisterschaften. Wenn man hier ein Rennen gewinnen kann, ist das richtig schön. Beim Start sind die Positionen gleich geblieben, später war ich etwas schneller als der Führende Christopher Mies, weshalb ich zwei Runden länger gefahren bin. Das war der Schlüssel zum Sieg."
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