Der weltweit renommierte Anti-Doping-Experte Professor Wilhelm Schänzer geht in den Ruhestand. Der Leiter des Institutes für Biochemie an der Deutschen Sporthochschule Köln verlässt das Zentrum Ende Juli nach insgesamt 38 Jahren.
Anti-Doping-Experte macht Schluss
Nachfolger des 65-Jährigen wird dessen langjähriger Kölner Kollege Mario Thevis. Schänzer war an der Aufklärung unzähliger Dopingfälle und an der Einführung neuer Nachweismethoden beteiligt.
Schänzer will das Institut weiterhin begleiten und unterstützen, "andererseits freue ich mich darauf, die Verantwortung abgeben zu können", sagte Schänzer, der das Kölner Labor zu einem der weltweit führenden Dopingkontrolllabore entwickelt hat: "Man hat gelernt, mit diesem Druck, dass man sich nicht den allerkleinsten Fehler erlauben darf, umzugehen, aber es belastet schon."
Schänzer Nachfolger von Donike
Der ehemalige Zehnkämpfer promovierte unter dem bekannten Doping-Fahnder Manfred Donike. Nach dessen Tod 1995 übernahm Schänzer die Leitung des Kölner Institutes. Mit seinen Erfolgen bei der Entwicklung eines Nachweises von Anabolika hatte er maßgeblichen Anteil an der Überführung von Sprint-Superstar Ben Johnson 1988.
Das Kölner Antidopinglabor ist mit dem in Kreischa eines von zwei Instituten, das von der Welt-Antidoping-Agentur (WADA) für Dopinganalytik in Deutschland zugelassen ist.