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Rassismus-Skandal im Wrestling: WWE kappt alle Bande zu Hulk Hogan

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Rassismus-Skandal im Wrestling: WWE kappt alle Bande zu Hulk Hogan

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Hogans Reue nach der Ausbootung

Ein angeblicher Mitschnitt einer rassistischen Tirade fällt Hulk Hogan. Die WWE ging schon Stunden vorher auf Distanz zur Legende. Hogan bedauert seine Aussagen.
Hulk Hogan Launches His New Book 'My Life Outside The Ring'
Hulk Hogan Launches His New Book 'My Life Outside The Ring'
© Getty Images
Martin Hoffmann, Patrick Hauser
Ein angeblicher Mitschnitt einer rassistischen Tirade fällt Hulk Hogan. Die WWE ging schon Stunden vorher auf Distanz zur Legende. Hogan bedauert seine Aussagen.

Er ist bis heute der berühmteste Wrestler aller Zeiten - nun steht Hulk Hogan vor einem Scherbenhaufen.

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US-Medienberichten zufolge ist der 61-Jährige bei einer rassistischen Tirade erwischt worden: Der National Enquirer und Radar Online zitieren gröbste Ausfälle, die angeblich auf Band mitgeschnitten sind.

Die WWE, das weltgrößte Schaukampfunternehmen, hat noch bevor der Bericht veröffentlicht wurde, die Konsequenzen gezogen, den Hulkster gefeuert und sich radikal von ihm distanziert.

"Die WWE hat ihren Vertrag mit Terry Bollea (a.k.a. Hulk Hogan) aufgelöst", hieß es am Freitagmorgen US-amerikanischer Zeit in einer Mitteilung, die kurz vor dem Medienbericht veröffentlich wurde: "Die WWE ist Menschen aller Hintergründe verbunden und feiert sie - so wie es die Vielfalt unserer Angestellten, Wrestler und Fans weltweit demonstriert."

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Schon in der Nacht vom Donnerstag auf Freitag hat die WWE auf ihrer offiziellen Website sämtliche Erwähnungen Hogans entfernt - inklusive seines Profils in der Hall of Fame der Liga.

Mittlerweile hat auch die Konkurrenz-Organisation TNA Impact Wrestling, für die er bis 2013 arbeitete, sein Profil auf deren Homepage entfernt.

Hogan äußert sich zum Skandal

Hogan entschuldigte sich wenige Stunden nach der Vertragsauflösung für seine Aussagen:

"Vor acht Jahren habe ich abstoßende Dinge während einer Diskussion gesagt. Es gibt keine Entschuldigung für diese Aussagen. Ich hätte diese Aussagen niemals tätigen dürfen und ich entschuldige mich dafür", erklärte Hogan dem US-Magazin People.

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"Ich bin nicht so, wie mich diese Aussagen erscheinen lassen. Ich glaube daran, dass jede Person auf der Welt wichtig ist und nicht unterschiedlich beurteilt werden soll, was Rasse, Geschlecht, Orientierung, Glauben oder Ähnliches betrifft", sagte er. "Ich bin von mir enttäuscht, weil ich eine Sprache benutzt habe, die nicht mit meiner eigenen Überzeugung übereinstimmt."

Wie sein Anwalt David Houston bekannt gab, ist Hogan von seinem Vertrag zurückgetreten, weil er die Organisation und seine Familie nicht in den Skandal hineinziehen wollte.

Die WWE blieb hingegen bei ihrer Version, dass der Vertrag mit dem Hulkster aufgelöst wurde.

Eine unappetitliche Tirade

Die Affäre, die das Wrestling-Denkmal zu Fall gebracht hat, ist unappetitlich: Der Enthüllungsbericht stützt sich auf ein Sex-Video, in dem Hogan sich bei einem Gespräch mit seiner Ex-Partnerin Heather Clem in üblen Worten über das Privatleben seiner Tochter Brooke ausgelassen haben soll.

Ein Transkript der Auslassungen sei bei einem Gericht in Florida hinterlegt, wo Hogan klage, um die Veröffentlichung des Tapes zu verhindern. Enquirer und Radar berufen sich auf fünf Quellen, die den Inhalt des Schriftstücks unabhängig voneinander bestätigt hätten.

Was in dem Bericht zu lesen ist, ist verheerend für Hogan: "Ich bin ein Rassist, bis zu einem gewissen Punkt", soll er selbst über sich gesagt haben: "Ich glaube, wir sind alle ein bisschen Rassisten." Es folgten in beiden Fällen das F- und das N-Wort, nicht zum einzigen Mal. Ziel der beleidigenden Attacke sei ein afroamerikanischer Musikproduzent gewesen, der Tochter Brooke gegen seinen Willen unter Vertrag genommen hat.

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Schon 2012 hatte er seine Ex-Partnerin verklagt, nachdem ein Sex-Video der beiden an die Öffentlichkeit gelangt war.

Tochter verteidigt Hulk Hogan

Tochter Brooke verteidigte ihren Vater nach den Anschuldigungen:

"Falls ihr den Vater kennt, den ich kenne, wäre euch sein weiches Herz bekannt", schrieb sie in einem Gedicht auf Facebook.

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"Er wollte seine Fans und Familie niemals verletzen. Falls ihr meinen Vater kennen würdet, wüsstet ihr, wie hart er gekämpft hat…und wie dieser Kampf allen Menschen ein Lächeln gebracht hat, egal ob hell oder dunkel."

Dazu veröffentlichte sie eine Collage von Hogans Karriere sowie ein Foto, das sie mit ihrem Vater zeigt.

WWE geht radikal auf Distanz

Im Lauf der vergangenen Jahrzehnte sind die WWE und ihr Altmeister Hogan häufiger getrennte Wege gegangen, die Konsequenz, mit der die Liga aber nun alle Verbindungen kappte, ließ aber bereits darauf schließen, dass diesmal Größeres dahintersteckt.

Selbst der so genannte "Axelmania"-Charakter des Wrestlers Curtis Axel, der Hogan zuletzt im TV-Programm der WWE imitiert hatte, ist über Nacht fallen gelassen worden. Hogan war der WWE zuletzt als Juror der Wrestler-Casting-Show Tough Enough verbunden. Außerdem sollte er bei einer kommenden Australien-Tour auftreten.

Hogan wendet sich an Gott

In zusätzlichen Misskredit brachte Hogan am Freitag ein Radio-Interview, bei dem Hogan über sein Verhältnis zu afroamerikanischen Wrestlerkollegen ebenfalls sehr oft das N-Wort benutzte. Das Gespräch aus dem Jahr 2012 wurde im Lauf des Freitags zigfach im Netz geteilt, hat aber nichts mit der eigentlichen Affäre zu tun. Moderator DJ Whoo Kid, der das Interview führte und selbst Afroamerikaner ist, verteidigte Hogan zudem auf Twitter, an dem Interview sei "nicht rassistisch" gewesen.

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In der Nacht bevor der Vorfall publik wurde, hatte Hogan selbst getwittert: "In Zeiten des Sturms lasse ich das Steuer los, Gott und sein Universum werden mich dorthin führen, wo er es will."

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Hulk Hogan - bürgerlicher Name: Terry Bollea - war das Aushängeschild der früheren WWF, als die in den achtziger Jahren zur Weltmarke wurde. Er war vielfacher Champion, mehrte und konservierte zudem seinen Ruhm durch zahlreiche Film- und Fernsehauftritte.