Geher Christopher Linke hat bei der Leichtathletik-WM in Doha eine Medaille über 20 km nur knapp verpasst.
Deutsche sauer nach Eklat-Rennen
Der 30 Jahre alte Potsdamer kam beim Sieg des Japaners Toshikazu Yamanishi auf den vierten Platz und lag nur 19 Sekunden hinter dem Bronzerang zurück.
Für bange Momente im deutschen Team sorgte Nils Brembach, der in einer erneuten Hitzeschlacht kurzzeitig kollabierte.
Linke: "Abartige" Bedingungen
"Der Platz ist natürlich sehr gut. Meine beste internationale Platzierung. Aber natürlich mache ich den Sport, um eine Medaille zu gewinnen", sagte Linke und kündigte den Coup für nächstes Jahr in Tokio an: "Im Grunde ist es egal, wann ich meine erste internationale Medaille hole. Dann ist es eben bei Olympia."
Die Bedingungen mit der Hitze in Kombination mit der Luftfeuchtigkeit "waren abartig", sagte er: "Aber zum Glück haben wir unter noch schlimmeren Bedingungen trainiert."
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Die Geher hatten mit brutalen Bedingungen mit 32 Grad Hitze und fast 80 Prozent Luftfeuchtigkeit nach Mitternacht zu kämpfen. Sieben Läufer gaben auf, fünf weitere wurden disqualifiziert.
Yamanishi holt Gold
Der Jahresweltbeste Yamanishi setzte sich in 1:26:34 Stunden im wie schon bei den vorigen Straßenwettbewerben in Doha mit Abstand langsamsten Rennen der WM-Geschichte vor dem neutralen Athleten Wassili Misinow (1:26:49) durch.
Dritter wurde der Schweden Perseus Karlström (1:27:00), den Linke (1:29:19) in der Schlussphase vor Augen hatte. Hagen Pohle, ebenfalls aus Potsdam, wurde 17. (1:32:20).
"Wie Christopher heute gekämpft und das Feld von hinten aufgerollt hat, das war stark", sagte Bundestrainer Ronald Weigel im ZDF: "Er hat bewiesen, dass er zur Weltspitze gehört."
Brembach völlig entkräftet
Der Potsdamer Brembach musste völlig entkräftet nach einem kurzzeitigen Hitzekollaps kurz vor der 15-km-Marke aufgeben und lag am Streckenrand.
Die deutschen Betreuer um Mannschaftsarzt Andrew Lichtenthal überschütteten den 26-Jährigen als Soforthilfe mit Unmengen Eis, ehe Brembach auf einer Liege ins Medizinzeit gebracht wurde. Bundestrainer Weigel gab aber wenig später Entwarnung.
Linke sagte derweil "Ich kann mit dem Ergebnis zufrieden sein, und das bin ich auch. Ich bin überraschend gut mit der Hitze zurechtgekommen. Es war ein reines Ausscheidungsrennen, und ich habe es durchgehalten."
"Das war ein Wettkampf, der so nicht stattfinden dürfte. Es war extrem hart, von Beginn an", sagte Pohle: "Das größte Problem war, überhaupt Luft zu bekommen. Ich habe fast alle 500 Meter einen Liter Wasser über mich gekippt."