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Wie HBK seinen WWE-Erben formt

Adam Cole zählt zu den heißesten aufstrebenden Stars bei WWE. Im SPORT1-Interview spricht er über die Arbeit mit HBK und seine bei AEW wrestlende Freundin.
Bei WWE NXT TakeOver: Stand and Deliver gipfelt die Hassfehde zwischen Kyle O'Reilly und Adam Cole in einem "Unsanctioned Match". Auch die Einmarschbühne übersteht es nicht heil.
Adam Cole zählt zu den heißesten aufstrebenden Stars bei WWE. Im SPORT1-Interview spricht er über die Arbeit mit HBK und seine bei AEW wrestlende Freundin.

Sein Idol "Heartbreak Kid" Shawn Michaels gilt vielen als der beste WWE-Wrestler aller Zeiten. Er als ein höchst aussichtsreicher Kandidat auf sein Erbe.

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Der "Panama City Playboy" Adam Cole ist ein aufstrebender Star des NXT-Kaders, ein Ausnahmekönner im Ring, charismatisch, der die Fans auf vielen Ebenen zu packen weiß.

Der frühere NXT-Champion ist einer, der das Zeug hat, auch bei RAW oder SmackDown zum Titelträger aufzusteigen - und dem dabei allenfalls seine für einen WWE-Wrestler vergleichsweise schmächtige Statur im Weg steht.

In der Nacht zum Mittwoch führt Cole beim Great American Bash seine Fehde mit Kyle O'Reilly fort, mit dem ehemaligen Partner in der Undisputed Era hatte er sich schon beim WrestleMania-TakeOver eine große Schlacht geliefert.

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Lässt WWE einen Mythos verkommen? Heelturn - der SPORT1 Wrestling Podcast: Die aktuelle Folge auf SPORT1, SpotifyApple PodcastsDeezer – und überall wo es Podcasts gibt!

Vorher steht der 31-Jährige aus Lancaster, Pennsylvania im SPORT1-Interview Rede und Antwort - über die Arbeit mit Vorbild "HBK" hinter den WWE-Kulissen, ob er einen Hauptkader-Wechsel herbeisehnt, seine ebenfalls wrestlende Lebensgefährtin Britt Baker und warum er lieber bei WWE als bei deren Arbeitgeber AEW ist (Mit diesem Blut-Auftritt begeisterte Britt Baker die Fans).

SPORT1: Adam Cole, jeder Wrestling-Star fängt an als Wrestling-Fan. Wie sind Sie einer geworden?

Adam Cole: Das lief folgendermaßen: Ich war zirka acht, neun Jahre alt und nahm Karatestunden. Eines Tages kam ich früher zum Kurs und sah meinen Karatelehrer, wie er nebenbei auf dem Laufband eine Aufzeichnung von Monday Night RAW sah - die Folge, in der Stone Cold Steve Austin und Kane den früheren Undertaker-Manager Paul Bearer in einen Gully gesteckt haben. Ich hatte WWE noch nie gesehen, habe nur verdutzt geguckt und gedacht: Was ist das denn? Mein Lehrer hat das falsch gedeutet und mich gefragt: Oh, schaust du auch gern Wrestling? Und ich so: Äh... ja klar, natürlich, andauernd (lacht).

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SPORT1: Und dann?

Cole: Naja, wie man sieht, mochte ich meinen Lehrer und wollte ihm gefallen. Er hat mir dann das Tape von WrestleMania XV im Jahr 1999 ausgeliehen, mit dem Hauptkampf Stone Cold gegen The Rock. Ich musste zuerst zu Hause um Erlaubnis und habe meine Mutter angebettelt, dass das unbedingt sein muss, um das Verhältnis zu meinem Lehrer zu verbessern. Es hat geklappt - und ich bin zu einem Riesenfan geworden.

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SPORT1: Und wann ging es so weit, dass Sie auch selbst Wrestler werden wollten?

Cole: Lustigerweise wieder durch Stone Cold gegen The Rock, zwei Jahre später, WrestleMania X-7. Astro Dome in Houston, 67.000 Fans rasten völlig aus, als die Musik von Austin ertönt. Ich hab das erste Mal in meinem Leben gemerkt, was der Ausdruck Gänsehaut bedeutet. Und ich habe mir gesagt: Ich muss Wrestler werden!

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SPORT1: Ein bisschen ironisch, dass ihr großes Idol Shawn Michaels gerade in diesen Jahren nicht bei WWE im Ring stand.

Cole: Genau, er war "nur" Commissioner Michaels, damals zwischenzeitlich zurückgetreten. Aber als ich mich dann näher mit ihm beschäftigt habe, mit dem jungen "Heartbreak Kid" - oder als er dann zurückgekommen ist und der ultimative "good guy" geworden ist: mein Gott. Ich war fasziniert, auch davon, dass er für mich im Alter immer besser geworden ist. Ich liebe ja alles an ihm, aber die letzten fünf Jahre seiner Karriere: Für mich waren das die besten, er ist da absolut unantastbar geworden. Wobei: Er war es immer. Der Größte aller Zeiten, meiner Meinung nach.

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SPORT1: Und nun arbeitet er hinter den Kulissen von WWE NXT intensiv mit Ihnen zusammen. Wie sieht das aus im Alltag?

Cole: Es ist natürlich ein absolutes Highlight. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis, er ist ein Mentor für mich, war es im Grunde schon vor der NXT-Zeit, er prägt meine Karriere und mein Leben. Er hat mir so viele außerordentlich gute Tipps gegeben. Wie man ein gutes Match aufbaut, wann und wie man das Tempo steigert, wann und wie man es rausnimmt: Solche Dinge vermittelt er besser, als jeder, mit dem ich vor ihm zusammengearbeitet habe. Er ist so offen und hilfreich, wenn es um kleine Dinge geht, die auf den ersten Blick nicht superwichtig erscheinen - aber wenn man sie dann umsetzt, merkt man: Sie sind es! Es ist wundervoll, mit Shawn zu arbeiten, ein Traum, der Wirklichkeit geworden ist.

SPORT1: Sie sind mittlerweile seit vier Jahren bei NXT, waren über ein Jahr Champion. Wird es nach der Fehde gegen O'Reilly vielleicht bald Zeit für den nächsten Schritt oder haben Sie bei NXT noch mehr vor?

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Cole: Nun, was ich an NXT so liebe: Es ist eine Idee, die wächst. NXT war schon riesig, als ich dort angekommen, aber es ist noch größer geworden dadurch, dass es in den USA nun wöchentlich im Free-TV läuft. Ich war dabei, bin mitgewachsen und es würde mich auch mit Stolz erfüllen, noch mehr dazu beizutragen: Gerne auch zum Beispiel im Tag-Team-Bereich, dort war ich ja noch nicht über einen längeren Zeitraum. Aber wie auch immer: In einem so gut besetzten Kader wie NXT gibt es immer neue und spannende Dinge zu tun.

SPORT1: Ihre Fans sind ja etwas gespalten. Die einen sagen, sie hätten längst zu RAW oder SmackDown transferiert werden müssen, die anderen haben eher Angst davor, dass sie dort weniger gut hinpassen als bei NXT ...

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Cole: Mir schmeichelt diese Diskussion. Dass die NXT-Fans nach vier Jahren noch nicht die Nase voll von mir haben, ist ja auch ein Kompliment (lacht). Und dass andere mich so gern bei RAW oder SmackDown sehen wollen, freut mich natürlich auch. Ich würde mich über beides freuen. Wie gesagt: Bei NXT gibt es noch viel zu tun und bei RAW oder SmackDown würden sich natürlich auch jede Menge spannende Möglichkeiten und neue Gegnerkonstellationen eröffnen.

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SPORT1: Als Shawn Michaels jung war, war die damalige WWF von größeren und muskulöseren Wrestlern wie Hulk Hogan und dem Ultimate Warrior geprägt. Auch Sie sind heute größen- und gewichtstechnisch deutlich unter dem Durchschnitt. Haben Sie das Gefühl, dass es Ihre Karriere behindert? Oder erhöht es den Reiz, sich zu beweisen?

Cole: Genau das. Es hat einen Vorteil, auf der Seite der Kleineren zu stehen: Es lässt mir gar keine andere Wahl außer das Bestmögliche aus mir herauszuholen. Ich muss im Ring herausragen. Ich muss am Mikrofon herausragen. Ich muss in besonderem Maße kreativ sein. Ich muss beweisen, dass ich Fanartikel verkaufen kann. Ich bin gezwungen, in jeder Hinsicht überdurchschnittlich zu sein, ich stehe unter besonderem Druck, Erwartungen nicht nur zu erfüllen, sondern sie überzuerfüllen - und ich glaube, das hat mir dabei geholfen, ein besserer Performer zu werden. Ich habe am Tag, an dem ich mein Wrestling-Training begonnen habe das erste Mal gehört, dass ich es mit meiner Statur schwer haben würde. Den Zwang, das widerlegen zu müssen, bin ich mittlerweile so gewohnt, dass ich es gar nicht mehr anders haben will.

SPORT1: Haben Sie sich auch deshalb bei Ihrer letzten Vertragsverlängerung 2019 entschieden, bei WWE zu bleiben, statt es anderswo zu versuchen? AEW als Alternative hätte es damals ja schon gegeben ...

Cole: Ja, aber WWE ist für mich ein Lebenstraum. Es war die Promotion, durch die ich mich ins Wrestling verliebt habe und es bedeutet mir entsprechend viel, es dorthin geschafft zu haben. Das heißt nicht, dass ich den Weg dorthin nicht genossen hätte. Ich habe nichts Negatives über irgendeine andere Liga zu sagen, ich hatte überall eine großartige Zeit, aber WWE ist für mich mein "be all and end all", der Ort, an dem sich für mich der Kreis schließt.

SPORT1: Ihre Lebensgefährtin Britt Baker ist aktuell Damenchampion bei AEW. Ist das nochmal eine zusätzliche Erfüllung, den Erfolg teilen zu können?

Cole: Oh ja, es ist so cool, wie Britt ihren Weg gemacht hat, wie sie sich entwickelt, wie sie die Herzen der Fans gewonnen hat - und ich erlebe ja aus nächster Nähe, wie hart sie sich das erarbeitet. Ich bin unheimlich stolz auf sie. Und es ist eine schöne Sache, dass es für mich da, wo ich bin, toll läuft - und für sie da, wo sie ist.

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SPORT1:In Ihrer vielbeachteten Promo-Ansprache gegen NXT-Champion Karrion Kross vor einigen Wochen haben Sie die den allgemeinen Eindruck verarbeitet, dass WWE Kross als Schwergewicht stärker fördert als Sie. Wie viel, von dem, was Sie da gesagt haben, war Ihr reales Gefühl und wie viel Fiktion?

Cole: Die persönliche Animosität in der Fehde mit Karrion Kross ist Fiktion. Ich bin im Gegenteil ein großer Fan von ihm und was WWE aus ihm macht, ist toll. Worum es bei diesem Segment aber ging, war eine gewisse Art von Wahrhaftigkeit, die die Zuhörer packen, ein besonderer Moment, der für Gesprächsstoff sorgen sollte. Ich glaube, das ist uns gelungen, denn die Fans haben gespürt, dass da etwas war, was etwas Reales in gewisser Weise widergespiegelt hat.

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SPORT1: Gibt es denn ein anderes Talent bei NXT, über das Sie sagen würden: Das ist ein kommender Topstar, den jetzt noch nicht jeder auf dem Zettel hat?

Cole: Isaiah "Swerve" Scott. Ich kenne ihn seit seinem ersten Training und sage schon lange, dass man ihn im Auge haben muss, jetzt hat er aber nochmal in besonderem Maße zu sich gefunden. Mit der Hit Row, seiner neuen, richtig gut besetzten Crew, ist er gerade heißgelaufen, der North American Title, den er jetzt gewonnen hat, wird nicht das Ende sein. Er wird NXT-Champion, ein Megastar dort. Er hat schon viel erreicht und ich bin sicher: Da kommt noch mehr.