Viele Jahre lang war es seine Stimme, die den Wrestling-Stars von WWE einen großen Auftritt bescherte - nun ist der langjährige Ringsprecher Tony Chimel nach übereinstimmenden Medienberichten entlassen worden.
WWE entlässt Ringsprecher Chimel
Der 53-Jährige war seit 1983 in verschiedenen Aufgabenfeldern für die frühere WWF aktiv, seine prominenteste Rolle hatte er zwischen 1999 und 2007 als Ansager der Show SmackDown.
Tony Chimel war der Erbe von Howard Finkel
Als männliche Stimme, die den Einzug der Wrestlerinnen und Wrestler begleitete, ergänzte er die damals für RAW zuständige Lillian Garcia und war ein würdiger Erbe des in diesem Jahr verstorbenen Hall-of-Fame-Mitglieds Howard Finkel. Mit "The Fink" hatte er damals auch eine kleine Fehde, die in einem Gag-Match bei SmackDown mündete.
Auch sonst wurde Chimel öfters mal ins Story-Geschehen verwickelt, es gab inszenierte Streitigkeiten etwa mit Kurt Angle oder Mr. Kennedy, zu dessen Charakter gehörte, sich am liebsten selbst anzukündigen. Chimel musste gelegentlich auch selbst Attacken einstecken, etwa vom Boogeyman oder beim berühmten Iron Man Match zwischen Bret "The Hitman" Hart und Shawn Michaels bei WrestleMania XII im Jahr 1996, als Michaels Chimel mit einem Superkick erwischte.
Besonders in Erinnerung blieb, mit welchem stimmlichen Einsatz Chimel den "Rated-R Superstar" Edge vorstellte, es wurde später zum Running Gag, dass Chimel für die Gastauftritte Edges immer wieder reaktiviert wurde, als dessen Karriere zwischen 2011 und 2020 beendet schien - unter anderem auch bei der Hall-of-Fame-Aufnahme von Edges Ehefrau Beth Phoenix 2017.
Zuletzt nur noch bei kleineren Shows von WWE aktiv
2007 wurde Chimel bei SmackDown von Justin Roberts abgelöst (nun aktiv für den Konkurrenten AEW), in den vergangenen Jahren war er nur noch bei kleineren Shows im Einsatz. Bei den großen Shows sind die aktuellen Ringsprecher Mike Rome (RAW), Greg Hamilton (SmackDown) sowie JoJo Offerman, im wahren Leben die Ehefrau von "The Fiend" Bray Wyatt.
Hauptsächlich arbeitete Chimel zuletzt organisatorisch hinter den Kulissen, vor allem auch bei den "House Shows", den nicht fürs TV aufgezeichneten Live-Events, von denen WWE auch innerhalb der USA Hunderte pro Jahr veranstaltete.
Wegen der Corona-Pandemie liegen die "House Shows" derzeit auf Eis und es gilt wegen der zunehmenden Fokussierung von WWE auf das TV-Geschäft auch als unwahrscheinlich, dass sie in dem Maßstab zurückkommen, der vorher üblich war. Chimels Entlassung ist ein weiteres Indiz für diese Entwicklung.