Roman Reigns ist nach fünfmonatiger Pause zurück und neu durchgestartet - die Zukunft eines anderen WWE-Topstars ist dafür in der Schwebe.
Lesnar ist frei: UFC, AEW reagieren
Wie aktuelle Medienberichte enthüllt haben, ist der Vertrag von Brock Lesnar schon vor Monaten abgelaufen und die Verhandlungen über eine Fortsetzung der Zusammenarbeit stocken.
Zunächst vermeldete dies der Pro Wrestling Insider, der Wrestling Observer als weiteres Branchen-Leitmedium bestätigte es wenig später. Finden Lesnar und WWE wieder zusammen - oder gibt es einen überraschenden Wechsel zu AEW oder zurück zur UFC, zum realen Kampfsport?
Brock Lesnar kassiert bei WWE gigantisches Gehalt
Lesnars Vertragsverhältnis zu WWE sei demnach mit WrestleMania 36 an sein Ende gelangt, der 43-Jährige verlor dort den WWE-Titel an den noch immer amtierenden Drew McIntyre - der Startschuss für die nächste Verhandlungssaga zwischen WWE und Lesnar.
Das "Beast Incarnate", das 2014 die legendäre WrestleMania-Siegesserie des Undertaker beenden durfte, hatte seine Ausnahmestellung bei WWE in den vergangenen Jahren immer wieder gesichert, indem es sich nie allzu lang an die Liga band und immer neue, lukrative Verträge aushandelte.
Obwohl Lesnar seit seinem Comeback 2012 nur noch zu ausgewählten Anlässen antritt, ist der frühere Schwergewichts-Champion der UFC Top-Verdiener bei WWE, zuletzt schätzte Forbes sein Gehalt auf zehn Millionen Dollar pro Jahr - für lediglich acht Matches 2019. Der WWE-Standard für andere Performer liegt in normalen Jahren teils bei um die 200 Kämpfen bei TV-Shows, Großveranstaltungen und Touren.
Aktuell ist WWE wegen der Coronakrise in einer Sondersituation, dem Observer zufolge ist die Liga aktuell nicht akut an einer Verlängerung interessiert, ein Lesnar-Comeback werde für sie erst dann wieder richtig interessant, wenn sie wieder große Shows vor Zuschauermassen veranstalten könne. Dass WWE Lesnars langjährigen Manager Paul Heyman nun mit Reigns zusammengetan hat, wirkt auch wie ein Signal, dass Lesnar in naher Zukunft nicht eingeplant ist.
UFC und AEW reagieren
Lesnar könnte sich umorientieren, immer wieder flirtete er mit einer Rückkehr zur UFC, auch die Anfang 2019 gegründete WWE-Konkurrenzliga AEW mit dem Milliardär Shahid Khan im Rücken wäre eine Option.
Mittlerweile sind sowohl UFC-Boss Dana White als auch AEW-Präsident Tony Khan (Shahids Sohn) auf das Thema angesprochen worden. Whites Reaktion: Er erklärte, dass er mit Lesnar seit "etwa einem Jahr" nicht in Kontakt gewesen wäre, aber dass ein Lesnar-Fight gegen Topstar Jon Jones für ihn definitiv eine Option wäre: "Ich bin sicher, dass das ein Kampf wäre, den die Leute sehen wollen. Wenn die beiden ihn auch wollen, würde ich ihn ansetzen."
Khan ließ sich in einer Medienkonferenz vor der anstehenden Großveranstaltung All Out nicht in die Karten blicken und wollte das Thema nicht direkt kommentieren. Er hielt aber fest, dass Lesnar ein außerordentlicher Kämpfer und Wrestler sei, der "nicht genug gewürdigt" werde.
Mega-Fight gegen Jon Jones wäre großer Zahltag
Ob Lesnar einen Wechsel tatsächlich ernsthaft erwägt? Bei AEW ist fraglich, ob die junge Liga bereit ist zu zahlen, was Lesnar verlangt. Mit der UFC konnte er sich zuletzt auch nicht mehr über die Konditionen eines weiteren Schwergewichts-Kampfs einig werden.
Dennoch hält White die Tür nicht ohne Grund offen: Nach Lesnars ersten Wechsel von WWE in seine MMA-Liga (2008-2011) war er einer der größten Kassenmagneten der UFC, ein Kampf gegen Jones wäre ein gigantischer Zahltag für alle Beteiligten (den ihm Konkurrent Bellator, der auch im Gespräch ist, so nicht bieten kann).
Die Frage ist allerdings, ob Lesnar einen Fight mit dem voll im Saft stehenden "Bones" riskiert: Sportlich stehen große Fragezeichen hinter dem, was er mit Blick auf sein Alter und seine lange Octagon-Abwesenheit noch leisten kann. Zuletzt hatte er 2016 ein von Doping-Wirbel überschattetes Comeback gegen Mark Hunt hingelegt.
Letztlich war Lesnar in vergleichbaren Situationen doch immer wieder bei WWE gelandet.