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Wrestling-Titan mit tödlichem Stolz

Shinya Hashimoto lockte in Japan Fanmassen wie kein Wrestler vor ihm in die Arenen. Für die Karriere ruinierte er seine Gesundheit - mit tödlichem Ende.
Shinya Hashimoto regierte über 1000 Tage lang als Champion beim NJPW
Shinya Hashimoto regierte über 1000 Tage lang als Champion beim NJPW
© NJPW
Shinya Hashimoto lockte in Japan Fanmassen wie kein Wrestler vor ihm in die Arenen. Für die Karriere ruinierte er seine Gesundheit - mit tödlichem Ende.

In seiner Heimat war er in etwa das, was The Rock und Stone Cold Steve Austin kurz darauf bei WWE waren - und als Sportpersönlichkeit in noch weit höherem Maße respektiert.

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Shinya Hashimoto war ein Showkampf-Superstar, der größte Star der Liga New Japan Pro Wrestling (NJPW), als diese Mitte der Neunziger eine gigantische Boom-Periode erlebte: Zehnmal lockte ein Hauptkampf mit seiner Beteiligung über 50.000 Fans in eine Arena, sieben Mal war er Headliner im ausverkauften Tokyo Dome, der bedeutsamsten Arena des Landes.

Der "King of Destruction" brach damit alle im Wrestling vor ihm aufgestellten Zuschauerrekorde - und genoss in Japan, wo sein Gewerbe mit weit größerem Ernst betrieben und betrachtet wird als anderswo, auch beim Mainstream-Publikum breite Anerkennung als herausragender Athlet.

Entsprechend groß war der Schock, als das Idol heute vor 15 Jahren unter dramatischen Umständen verstarb - mit lediglich 40 Jahren.

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Gequält von Bret Harts Vater

Hashimoto, geboren am 3. Juli 1965 in der als Zentrum der japanischen Porzellan-Industrie bekannten Stadt Toki, hatte einen realen Kampfsport-Hintergrund in Judo und Karate.

Er wurde Wrestler, um in die Fußstapfen seines Idols Antonio Inoki zu treten, des langjährigen Topstars und Chefs von NJPW, über die Grenzen der Wrestling-Welt hinaus bekannt durch seinen kuriosen Crossover-Kampf mit Muhammad Ali 1976.

Hashimoto war Teil des legendären 1984er-Jahrgangs im NJPW Dojo. in der Wrestlingschule der Promotion lernte er sein Handwerk zusammen mit Keiichi Yamada (Jushin Thunder Liger), Masahiro Chono und Keiji Muto alias The Great Muta - drei der größten und international bekanntesten Japan-Stars aller Zeiten. Er verfeinerte es durch längere Aufenthalte in Amerika, wo er sich auch die dortigen Stile aneignete, unter anderem bildete er sich im berüchtigten "Dungeon" von Bret Harts als Trainings-Foltermeister bekanntem Vater Stu fort. Auch beim damaligen WWE-Rivalen WCW hatte Hashimoto Anfang der Neunziger einige Auftritte.

Mit seinen Mitschülern Chono und Muto blieb Hashimoto jahrelang verbunden, das Trio wurde bekannt als "Toukon Sanjushi", als die drei Musketiere des Wrestlings.

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Hashimoto stieg 1993 mit einem Sieg über Muto zum Champion der Liga auf, hielt den IWGP-Titel in den kommenden Jahren über 1000 Tage lang. Die Fans liebten den körperlich harten und glaubwürdigen Stil des charismatischen Schwergewichts, seine großen Schlachten mit den Musketier-Kollegen und den anderen Stars der Ära - Genichiro Tenryu, Riki Choshu, Kensuke Sasaki, Tatsumi Fujinami, Hiroyoshi Tenzan und West-Importen wie Big Van Vader, Scott Norton und Steven (William) Regal.

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NJPW machte den Nimbus von Shinya Hashimoto kaputt

Im Jahr 2000 wurde Hashimoto von NJPW überraschend gefeuert, es gab Krach hinter den Kulissen, der indirekt mit einigen seltsamen Kreativ-Entscheidungen zu tun hatte, mit denen NJPW die Aura Hashimotos beschädigt hatten.

Die Liga hatte zugelassen, dass Hashimoto in einem Match mit dem als neuen Star auserkorenen Naoya Ogawa völlig demontiert wurde - einem weiteren zum Wrestling gewechselten Judoka, Silber-Gewinner bei Olympia in Barcelona 1992.

Hashimoto musste auch einen Rückkampf gegen Ogawa verlieren, vor dem er angekündigt hatte zurückzutreten, sollte der ihn noch einmal schlagen. Eigentlich war ein Sieg Hashimotos geplant gewesen, Inoki warf jedoch kurzfristig alles über den Haufen - ohne eine Idee zu haben, wie es unter diesen Umständen mit Hashimoto weitergehen sollte.

Weil sich bald darauf auch Ogawa mit NJPW verkrachte, war die erfolgreichste Ära der Liga bald darauf beendet.

Tödliches Spiel mit der eigenen Gesundheit

Hashimoto baute nach seiner Ausbootung seine eigene Liga Zero-One auf und trat auch für den Konkurrenten AJPW an, wo er seine Titelsammlung noch um die prestigeträchtige Triple Crown ergänzte.

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Im Jahr 2005 war ein Comeback bei NJPW und eine Reunion mit den Musketieren in Planung, zu der es aber nicht mehr kommen sollte: Hashimotos früher Tod erschütterte Japans Sportwelt.

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Für Außenstehende erschien sein Ableben plötzlich, gesundheitliche Probleme, die mit seinem Übergewicht und intensiven Stil zu tun gehabt haben dürften, hatten ihn jedoch schon vor längerer Zeit eingeholt: Hashimoto litt an Herzproblemen und hohem Blutdruck - und brachte sich selbst in Gefahr, als er die ihm deswegen verschriebenen Medikamente absetzte, um sich für die Fortsetzung seiner durch eine Schulterverletzung bedrohten Karriere operieren zu lassen.

Nach Angaben seiner Schwester hatte Hashimoto eine Woche vor seinem Tod unter Brustschmerzen und Herzklopfen gelitten, ohne einen Arzt aufzusuchen. Am 11. Juli starb er an einem Aneurysma, einem kaputten Blutgefäß im Gehirn - wohl als Folge seines außer Kontrolle geratenen Blutdrucks.

Die Art und Weise, wie Hashimoto sein gesundheitliches Wohl hinter das berufliche Stolz- und Pflichtgefühl zurückstellte, war nicht untypisch für die japanische Wrestling-Kultur: Auch Mitsuharu Misawa, ein anderer großer Star der Neunziger, bezahlte ein ähnliches Verhaltensmuster vier Jahre später mit dem Leben.

WWE-Star Nakamura gilt als Erbe

Zur Beerdigung Hashimotos - der seinen Bekanntheitsgrad auch durch TV- und Film-Ausflüge gesteigert hatte - erschienen Medienberichten zufolge über 10.000 Menschen, die Erinnerung an ihn wird bis heute hochgehalten.

Sein Einfluss prägte unter anderem auch den nun bei WWE aktiven Shinsuke Nakamura, der in Japan zusammen mit seinen Weggefährten Hiroshi Tanahashi und Katsuyori Shibata (der seine Gesundheit ebenfalls im Ring ruinierte) als Erbe der Musketiere um Hashimoto gesehen wird.

Hashimoto hinterließ drei Kinder, sein Sohn Daichi ist ihm sechs Jahre nach dem Tod des Vaters in den Ring gefolgt. Er trat in Fußstapfen, die schwer auszufüllen sein werden.