Auf den starken Start in den "Wednesday Night War" folgte für AEW Dynamite ein Dämpfer - doch Stand jetzt hat WWE mit seinem Gegenprogramm NXT das größere Problem.
WWE hat Quoten-Problem mit NXT
Ohne den Premieren-Effekt der Vorwoche und gegen starke Konkurrenz durch die MLB-Playoffs verlor AEW Dynamite mit seiner zweiten, um die Formierung von Chris Jerichos "Inner Circle" aufgebauten Episode ebenso Zuschauer wie die parallel laufende Episode des WWE-Drittkaders. Die Dynamite-Quote sank von 1,409 auf 1,14 Millionen Zuschauer (1,018 Millionen auf TNT, 122.000 auf dem Schwester-Sender TruTV), die von NXT auf dem USA Network weniger stark von 891.000 auf 790.000.
Eine schlechte Nachricht für Dynamite: Die vergangene Woche so starke Quote bei den Zuschauern unter 20 sank deutlich um 36 Prozent. Anders als vergangene Woche gewann AEW diesmal im Lauf der Show in vielen Märkten Zuschauer hinzu statt sie zu verlieren. Insgesamt blieb bei TNT unterm Strich aber dennoch ein Abfall von 1,138 auf 1,036 Millionen.
Sollte sich Dynamite auf dem Niveau halten können, wäre das für AEW eine gute Nachricht: Mit einer Stabilisierung im knapp siebenstelligen Bereich hätte Dynamite die ursprünglichen Erwartungen immer noch erfüllt bis übertroffen. Die nach dem starken Start und einer qualitativ sehr guten zweiten Show teils schon geäußerten Fan-Träume, dass Dynamite mittelfristig das WWE-Flaggschiff Monday Night RAW angreifen kann, bleiben aber erstmal Träume.
Rating von AEW Dynamite sinkt - für NXT wird's kritisch
Während bei AEW erst die kommenden Wochen Aufschluss darüber geben werden, wo die Zuschauerzahlen sich einpendeln werden, ist bei NXT mittlerweile klar: Es wird kritisch.
Der Verlust von NXT war in dieser Woche geringer als der von Dynamite, wird aber dennoch als letztlich noch schmerzhafter eingeordnet, denn nach der starken Premierenquote von 1,179 Millionen Zuschauern ist das NXT-Rating nun zum dritten Mal in Folge in nicht unerheblichem Maße gesunken.
Einerseits kommt das nicht ganz überraschend: NXT bot als Kontrapunkt zur AEW-Premiere vergangene Woche eine vollgepackte Show, unter anderem mit einem Titelmatch zwischen Champion Adam Cole und Matt Riddle. Das Line-up diese Woche mit dem Main Event zwischen dem Österreicher WALTER und dem Japaner Kushida konnte da - so sehr WALTER die eingefleischen Fans begeistert - nicht mithalten.
In der Summe aber ist die Zuschauerentwicklung ernüchternd und mittlerweile an einem Punkt angelangt, der die Frage aufwirft, ob das von WWE-Vorstand Paul Levesque (Triple H) geprägte Konzept - das als Stream-Show auf dem WWE Network ein Erfolgsmodell war - als TV-Produkt eine Zukunft hat.
WWE verfehlt erklärtes Ziel
AEW hat NXT in allen Altersgruppen geschlagen, außer bei den Zuschauern über 50. Bitter vor allem: Gerade bei den jungen Zuschauern, bei dem der Drittkader mit seinem Fokus auf die Stars von morgen eigentlich punkten hätte sollen, scheint NXT nicht zu funktionieren.
Die entscheidende Schwierigkeit, vor der WWE steht: Die NXT-Quote pendelt sich deutlich unter dem Senderschnitt des zu NBC Universal gehörendem USA Network in der "Prime Time" ein - und das unter ohnehin erschwerten Bedingungen: Wrestling-Shows haben aus Image-Gründen seit jeher einen niedrigeren Werbewert als andere Sendungen, die gleich viele und weniger Zuschauer anlocken. Mehr als fraglich also, ob NXT sich noch lange auf dem aktuellen Sendeplatz halten kann.