Sein später Aufstieg zum WWE-Champion war märchenhaft, das Ende des Märchens muss als ein bitteres bezeichnet werden.
Kingston reagiert auf Degradierung
Sechs Monate, nachdem Kofi Kingston bei WrestleMania 35 den größten Moment seiner Wrestling-Karriere erlebte, degradierte WWE den 38-Jährigen am Freitagabend zum Opferlamm.
Innerhalb weniger Sekunden und ohne jede Gegenwehr wurde er bei Friday Night SmackDown von Brock Lesnar entthront. Kingston verkam zum Steigbügelhalter für die danach eingeläuteten Fehde zwischen Lesnar und dessen UFC-Bezwinger Cain Velasquez.
Kingston ist zwar nicht der erste Star, der von Lesnar völlig zerstört wurde - man denke an die Demontage von John Cena beim SummerSlam 2014 -, trotzdem: Es spricht für sich, dass WWE billigend in Kauf nimmt, dass Kingston im Nachhinein wie ein Champion zweiter Klasse wirkt - genau das Image, gegen das er sich immer wehren musste. Kingston wurde "buried" ("begraben"), wie man es im archaischen Szene-Jargon nennt.
Viele Fans Kingstons haben die Aktion daher auch als Schlag ins Gesicht aufgefasst. Kingston selbst allerdings nahm sie erhobenen Hauptes hin.
Kofi Kingston von Fan-Zuspruch "überwältigt"
"Ich bin einmal mehr überwältigt von der Liebe, die ich hier in den vergangenen 24 Stunden erlebt habe", schrieb er in einem längeren Statement auf Twitter: "Als WWE-Superstar hofft man immer, Momente zu erleben, die eine echte und positive Wirkung auf das Leben anderer Leute hat. Wenn ich mir all diese Nachrichten anschaue, würde ich sagen: Mission erfüllt."
Kingston sprach allen Fans seinen Dank aus und zeigte sich "stolz und gerührt, dass ich euer Champion gewesen sein durfte".
Der in Ghana geborene Kingston präsentierte sich einmal mehr genau so, wie auch SPORT1 ihn in diesem Jahr in einer längeren Medienrunde erlebt hat: als unverfälscht demütigen und warmherzigen Menschen mit einer beeindruckend positiven Grundeinstellung.
Daniel Bryan übt Kritik an WWE
Die Wahrnehmung von Fans und Kollegen ist offensichtlich dieselbe, weswegen Kingston sich an diesem Wochenende in einem großen "Candystorm" wiederfindet.
Neben vielen anderen äußerte auch Daniel Bryan Zuspruch, der Mann, den Kingston als Champion entthronte - und ließ dabei auch Kritik an WWE durchklingen.
Via Twitter dankte ihm Bryan "für einen meiner liebsten Karriere-Moment. Traurig zu sehen, dass seine Regentschaft so endet." Bryan erinnerte aber im selben Atemzug an seine eigene Geschichte: "Ich verlor meinen ersten World Title in 18 Sekunden, es hat mich entschlossener (und wütender) gemacht. Ich bin sicher, mit Kofi wird dasselbe passieren.