Aufmerksame Fans der Wrestling-Liga WWE werden die plötzliche Häufung schon bemerkt haben.
Folgenreiche neue TV-Regel bei WWE
Viermal in den vergangenen zwei Wochen galt bei den TV-Show Monday Night RAW und SmackDown Live eine sonst seltene Regel: "Best Two Out Of Three Falls", der Gegner muss nicht nur einmal, sondern zweimal besiegt werden.
Die Matchart ist sonst ein seltenes Stilmittel, um großen Fehden ein klares Ende zu geben (etwa der zwischen Ric Flair und Ricky Steamboat 1989). Nun wird sie bei WWE auf einmal zur Standardformel, bei der aktuellen SmackDown-Ausgabe gab es gleich zwei davon, zwischen The Miz und Elias sowie am Ende zwischen WWE-Champion Kofi Kingston und Dolph Ziggler.
Ein Zufall ist das nicht: Für die Fernsehshows von WWE gilt eine neue Regel - welche die Kreativen vor einige Herausforderungen stellt.
Keine Werbung mehr bei RAW- und SmackDown-Matches
Seit zwei Wochen hat WWE das vorher übliche Prozedere abgeschafft, Werbung zwischen den Matches zu schalten. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge hat Ligachef Vince McMahon dies beschlossen, um seinen Showkämpfen einen stärken Anstrich echten Sports zu geben (genau die Philosophie, von der er WWE mit dem Credo "Sports Entertainment" einst wegführte).
Hintergrund ist zum einen, dass Fox Sports, ab Herbst der neue US-Heimatsender von SmackDown, WWE stärker als Sport präsentieren will. Zum anderen soll McMahon bei der Vorbereitung seines zweites großes Projekts, das hunderte Millionen Dollar teure Revival der Football-Liga XFL, vermittelt bekommen haben: Ganze Werbeblöcke, während das Geschehen läuft, seien im Sport tabu.
Dementsprechend habe McMahon verfügt: Keine Werbepausen mehr, wenn bei RAW und SmackDown gerade gekämpft wird.
Vince McMahon stellt WWE-Autoren vor Probleme
Die neue Selbstverpflichtung stellt die WWE-Autoren vor offensichtliche Probleme: Sie müssen sich nun neue Wege einfallen lassen, die Unterbrechungen einzurahmen.
"Best Two Out Of Three Falls" ist einer davon, bei anderen Gelegenheiten wurden Matches durch Eingriffe unterbrochen und neu gestartet (beim RAW-Hauptkampf zwischen AJ Styles und Ricochet stoppte Styles selbst zwischendurch den Kampf, um seine Freunde Luke Gallows und Karl Anderson vom Ring wegzuschicken). Verstärkt zu beobachten sind auch kurze Matches, an die andere Matches mit leicht veränderten Konstellationen angeschlossen werden und auch Elimination Matches, bei denen Teams ihre Gegner einzeln oder paarweise ausschalten müssen.
Dazwischen wird pro forma unterbrochen, um Werbung schalten zu können.
Bald Runden wie beim Boxen?
Auf einhellige Begeisterung stößt die neue Maßgabe nicht, Fans und Fachmedien kritisierten, dass diese Verrenkungen in der Summe arg gekünstelt wirkten.
Wie der Pro Wrestling Insider berichtet, ist hinter den WWE-Kulissen deshalb auch im Gespräch, mit einem Rundensystem zu experimentieren, wie es im Boxen üblich ist oder im traditionellen europäischen "Catchen" war, etwa bei der deutsch-österreichischen CWA des legendären, 2017 verstorbenen "Big" Otto Wanz.
Es bleibt abzuwarten, ob es wirklich so kommt und ob WWE ihre Linie durchhalten wird.