Spätestens seit der umjubelten Debüt-Show "Double or Nothing" des neuen großen WWE-Konkurrenten AEW ist die Wrestling-Welt in Aufruhr.
WWE irritiert mit AEW-Nennung
"All Elite Wrestling" schickt sich an, die Showsport-Fans von WWE wegzulocken - mit Jon Moxley (Dean Ambrose) präsentierte die Liga um Ligachef Tony Khan bereits einen hochkarätigen Neuzugang, der seinem früheren Arbeitgeber hinterher symbolisch den Stinkefinger zeigte.
Umso erstaunlicher, dass WWE die neue Liga während ihrer wöchentlichen TV-Show Monday Night RAW erwähnte.
Sami Zayn nahm zum Ende der Show auf einem "elektrischen Stuhl" Platz und sollte Fragen aus dem Publikum beantworten. Diese gefielen dem Kanadier jedoch nicht - er schlug stattdessen vor, dass man ihm Fragen zur neu gegründeten Konkurrenz-Liga AEW stellt.
Als das Publikum diesen Vorschlag mit "AEW"-Chants beantwortete, reagierte WWE und schickte Seth Rollins auf die Bühne, der Zayn verscheuchte. AEW bleibt also auch dank WWE ein großes Thema bei den Fans, in den sozialen Medien diskutierten zahlreiche Fans hitzig über die Szene. In den Highlight-Clips auf Youtube wurde der Satz zu AEW hinterher nicht ausgespielt.
Die Nennung wirkt gewollt, ein sogenannter "Worked Shoot", der echte Geschehnisse zur Story macht. Die Intention? Unklar. Experten spekulieren, ob WWE damit eine Kampfansage an die Konkurrenz richten wolle oder auf eine Antwort von AEW setze. Angst vor den "AEW"-Gesängen hat die Liga jedenfalls nicht, schließlich provozierte WWE diese geradezu herauf.
Die provokante Frage Zayns, warum die Fans ihn zu seiner WWE-Karriere befragten und nicht zu AEW, scheint darauf hindeuten zu wollen, dass die Zuschauer sich doch eher für WWE als für die Konkurrenz zu interessieren scheinen.
Im Main Event der Show gewann Universal Champion Rollins das anschließende Non-Title Match dann gegen Zayn.
SPORT1 fasst die weiteren Highlights von WWE RAW zusammen:
- WWE-Champion Kofi Kingston und Rollins kamen zu Beginn zum Ring, um die Ankündigung von Brock Lesnar zu hören, wen dieser dank seines Money-in-The-Bank-Koffers um dessen Titel herausfordere.
Lesnar ließ sich nicht lange bitten, nutzte dabei jedoch seinen Koffer als Ghettoblaster, aus dem abwechselnd die Musik von Rollins und Kingston zu hören war – passend dazu trug das Beast einen Pullover mit dem Schriftzug "Brock Party". Rollins zog genervt von dannen. Lesnar-Sprachrohr Paul Heyman verkündete daraufhin, dass dessen Mandant beide Champions sehen wolle, bevor er seine Entscheidung verkünde - und ließ Kingston stehen.
Der WWE-Champ wurde anschließend wie schon bei SmackDown vergangene Woche von Rückkehrer Dolph Ziggler attackiert, auch New-Day-Partner Xavier Woods fiel dem "Show-off" zum Opfer. Ziggler stellte dann noch klar, dass er sich bei der Saudi-Arabien-Show Super Showdown am 7. Juni Kofis Titel holen werde.
Später in der Show ließ Heyman einen Referee zum Ring beordern, Lesnar erschien kampfbereit - und auch Rollins tauchte am Ring auf. Als Heyman die Vertragsklausel vorlas, dass Lesnar seinen Koffer zu einem beliebigen Zeitpunkt innerhalb eines Jahres eintauschen könne, schaute dieser verwirrt.
Lesnar hatte offenbar nicht gewusst, dass er ein Jahr für sein Titelmatch Zeit habe. Das "Beast" entschied sich dann zum Rückzug, der Koffer dürfte in der nächsten Zeit also nicht eingetauscht werden.
- Shane McMahon stellte die Familie von Roman Reigns bloß und erinnerte an die Fehler seiner Vorfahren, die dessen Vater und WWE-Besitzer Vince McMahon reparieren musste.
Shane bestritt dann ein Match gegen Lance Anoa'i, einen Cousin von Reigns. Zuvor wurde dieser jedoch von McMahons Begleitung Drew McIntyre abgefertigt, sodass der "Best in the World" keine Probleme im Match hatte. Als Anoa'i anschließend weiter gedemütigt wurde, tauchte schließlich Reigns auf und verscheuchte die beiden Schurken.
- AJ Styles gab bekannt, dass er sich bei seinem Titelmatch gegen Seth Rollins eine Rückenverletzung zugezogen habe. Erst wenn weitere Tests gemacht werden, kann die Ausfalldauer genau angegeben werden. Styles musste dann noch einen Hieb von Baron Corbin einstecken.
- Becky Lynch bezwang gemeinsam mit Partnerin Nikki Cross die IIconics, anschließend tauchte Rivalin Lacey Evans auf. Lynch posierte mit ihrem Titel – auch Cross warf einen genauen Blick auf den Gürtel.
- Ricochet nahm nach seiner Niederlage in der vergangenen Woche erfolgreich Revanche an Cesaro und bezwang den Schweizer mit einem äußerst sehenswerten Hurricanrana.
- WWE gab bekannt, dass Rey Mysterio seine United States Championship wegen einer Verletzung in der nächsten Woche niederlegen werde. Samoa Joe warf seinen Hut in den Ring und erklärte, den Titel zurückhaben zu wollen.
- In einem Elimination Match wurde ermittelt, wer Rollins bei Super Showdown um dessen Universal Championship herausfordern dürfe.
Bobby Lashley und Braun Strowman wurden dabei ausgezählt, als sie durch die Zuschauerränge und in den Backstage-Bereich brawlten. Den Sieg staubte dann Baron Corbin ab, der The Miz nach dem End of Days pinnte.
- R-Truth hält nach seinem Titelgewinn in der vergangenen Woche weiterhin die neu eingeführte 24/7-Championship. Aus zahlreichen Pin-Versuchen bei einer von den Usos veranstalteten Party zum Memorial Day konnte er auskicken.
- Bray Wyatt strahlte erneut eine Folge seines Firefly Fun House aus. Auf einem Pappteller war die geheimnisvolle Maske zu sehen, die er selbst "The Fiend" (deutsch: Teufel/Satan) nennt.
Die Maske sei dazu da, alle Besucher des Firefly Fun House zu beschützen - wenn er allein und traurig sei, setze er die Maske aber auf, um alles sein zu können, was er möchte. Am Ende des Segments vollführte Wyatt dann den von seinem früheren Charakter bekannten Spinnen-Gang und bat erneut, ihm Zugang zu gewähren ("Let me in").
Die Ergebnisse von WWE Monday Night RAW:
Shane McMahon besiegt Lance Anoa'i
Non-Title Match: Becky Lynch & Nikki Cross besiegen The IIconics (c)
Ricochet besiegt Cesaro
No. 1 Contender's Elimination Match for WWE Universal Championship: Baron Corbin besiegt The Miz, Braun Strowman und Bobby Lashly
Non-Title Match: Seth Rollins (c) besiegt Sami Zayn