Ein tätlicher Angriff auf WWE-Legende Bret Hart hat die Hall-of-Fame-Zeremonie vor WrestleMania 35 überschattet - danach aber sorgte der eigentliche Hauptprogramm-Punkt auch noch für Gesprächsstoff bei Wrestling-Fans.
WWE-Vorstand stichelt gegen AEW
Beim Ruhmeshallen-Einzug der legendären D-Generation X stichelte deren einstiger Anführer, WWE-Vorstand Triple H (Paul Levesque) genüsslich gegen nie neue, ambitionierte Konkurrenzliga AEW.
Der Liga-Vize und Schwiegersohn von WWE-Boss Vince McMahon nannte das Projekt "a pissant company", was zu deutsch in etwa das heißt, wonach es sich anhört. Wobei allerdings zu beachten ist, dass er den Spott spielerisch und augenzwinkernd servierte - er stand pikanterweise mit einem Angestellten der neuen Liga auf der Bühne.
Billy Gunn - zusammen mit Triple H, Shawn Michaels, dem Road Dogg, X-Pac und der verstorbenen Chyna geehrt - wird als Producer hinter den Kulissen von AEW aktiv werden.
Triple H frotzelt: WWE-Boss wird AEW kaufen
Dass Gunn vor diesem Hintergrund dennoch seine Würdigung von WWE bekam, wäre nicht zu allen Zeiten selbstverständlich gewesen. Seitenhiebe musste er dafür einige aushalten, aber nicht nur er.
Die DX kam bei ihrer Rede auf die ungeschriebene Regel zu sprechen, dass Vince McMahon bei den Hall-of-Fame-Ansprachen nicht erwähnt werden möchte - worauf sie seinen Namen x-mal in den Mund nahm und die Fans im Barclays Center von Brooklyn schließlich auch dazu brachte, einen Sprechchor daraus zu machen.
"Mich kann er ja nicht feuern", sagte Gunn dazu - worauf Triple antwortete: "Er wird diese lächerliche Firma kaufen und dich nochmal feuern." Gunn war 2015 von WWE aus seiner Backstage-Rolle entlassen worden, weil er bei einem Powerlifting-Wettkampf beim Doping erwischt wurde.
"Typisch Billy Gunn"
Weitere Insider-Pointen gab es, als Gunn nach seinem Teil der Rede mit einer großen Wasserpistole das Publikum abspritzen wollte, diese aber etwas Ladehemmung hatte. "Das passiert in unserem Alter", kommentierte Triple H, während Michaels ergänzte: "Typisch Billy Gunn. Zu viel versprechen, zu wenig liefern." Der frühere WWE-Champion dankte Gunn dann aber noch, dass er da sei und damit "all-in" gegangen sei (All-In war der Name der Show, aus der sich AEW entwickelt hat).
Eine letzte Ladung bekam AEW dann noch, als die Fans die Standardrufe der von der DX mit inspirierten Young Bucks nachahmten, die bei AEW einen Chefposten haben. "Ehrlich gesagt: Das ist dumm und ich mag das nicht. Was wir damals gemacht haben, war cool, das nicht", sagte Triple H, erkennbar ironisch.
Trotz der Konkurrenzsituation gilt das persönliche Verhältnis von Triple H mit den AEW-Wrestlern und -Vizes Cody Rhodes, den Bucks sowie Kenny Omega als gut. Alle vier hoben in Interviews hervor, dass er sie bei seinen Versuchen, sie für WWE zu verpflichten statt AEW zu gründen, respektvoll behandelt hätte.
Emotionale Worte für Chyna
Die Ansprache der DX - bei der auch ihre alten Freunde und Weggefährten Kevin Nash und Scott Hall zugegen waren - war durchzogen von Gags und Insider-Anspielungen, ernste Töne gab es, als sie auf die 2016 mit nur 46 Jahren verstorbene Chyna zu sprechen kamen, die auch eine Weile Lebensgefährtin von Triple H (vor dessen Ehe mit Stephanie McMahon) und später von X-Pac war.
"Sie ist hier, ihr wahres Ich", sagte Triple H, bewegt von der persönlichen Erinnerung an Chyna, die vor ihrem Tod mit schweren persönlichen Problemen zu kämpfen hatte: "Ihr wahres Ich hätte das geliebt."
Michaels hielt fest, dass er glaubt, dass die DX ohne Chyna nicht dort wäre, wo sie heute sei, X-Pac schlug zudem vor, die jährliche WrestleMania-Battle-Royal der Frauen nach ihr zu benennen.