WWE-Boss Vince McMahon ist verärgert über den Undertaker und sieht sich unter dem neuen Konkurrenzdruck der frisch gegründeten Liga AEW zu einem weiteren "Neustart" gezwungen.
WWE-Boss sauer auf Undertaker
Das sind die beiden Haupterkenntnisse einer turbulenten Woche hinter den Kulissen der weltgrößten Wrestling-Liga, über die nun jede Menge spannende Details ans Tageslicht gekommen sind.
Eineinhalb Monate vor der Mega-Show WrestleMania 35 herrscht Alarmstimmung beim Chef des Showkampf-Imperiums, weshalb er mehrere folgenreiche Entscheidungen getroffen und diverse Planungen handstreichartig über den Haufen geworfen hat. Bei der aktuellen Ausgabe der TV-Show Monday Night RAW waren die ersten Resultate zu besichtigen.
Undertaker nun doch bei WrestleMania 35?
Wie der stets gut informierte Wrestling Observer berichtet, hat das von vielen Vorschusslorbeeren begleitete Projekt AEW auf mehreren Ebenen für eine neue Dynamik bei WWE gesorgt. Unter anderem soll McMahon mächtig aufgebracht darüber sein, dass der legendäre Undertaker für einen Auftritt bei der Fan-Convention Starrcast zugesagt hat, die am selben Tag und am selben Ort wie die AEW-Debütshow Double or Nothing in Las Vegas steigt.
Zwar betonen AEW und die Starrcast, dass sie voneinander unabhängig agieren, aber der Nutzen, den AEW davon hat, dass der Undertaker vor Ort ist, ist unbestreitbar: Die bloße Andeutung der Möglichkeit, dass der bis zuletzt im Ring aktive 53-Jährige bei Double or Nothing auftreten könnte, kurbelt das Interesse der Fan-Community an. Der Taker weiß das, McMahon weiß es besser als jeder andere - und fasst es als Affront auf.
Die Starrcast-Zusage hat nun offenbar eine Entwicklung in Gang gesetzt, die vom Taker durchaus beabsichtigt gewesen sein dürfte. Während es vorher hieß, dass WWE keine Pläne hatte, ihn bei WrestleMania einzusetzen, soll nun Bewegung in die Sache gekommen sein.
Die Verhandlungsposition des Undertaker, dessen Vertrag mit WWE ausgelaufen zu sein scheint, ist dank AEW komfortabler geworden, so wie für alle ungebundenen Stars.
Vince McMahon rüstet gegen AEW auf
Ein weiterer Schritt, den McMahon beschlossen hat: die Berufung von Ricochet, Aleister Black, Johnny Gargano und Tommaso Ciampa von der Entwicklungsliga NXT in den Hauptkader. Bei RAW feierten die vier ihr Debüt, bei SmackDown traten sie ebenfalls noch einmal auf.
Hintergrund der Entscheidung: McMahon hätte befunden, dass seine Liga dem AEW-Hype eine weitere Aufrüstung der Hauptkader entgegensetzen müsste und sich daher entschieden, die vier größten und athletisch besten NXT-Talente auszuwählen und zu befördern.
Ob er selbst sie ausgewählt hat oder hat auswählen lassen, ist nicht bekannt, durchgesickert ist aber das pikante Detail, dass McMahons Schwiegersohn und Talentvorstand Paul Levesque (Triple H) die Entscheidung nicht getroffen hat. Dem Observer zufolge war Triple H, der als geistiger Vater von NXT gilt, eine Zeit lang nicht mal informiert über McMahons Beschluss. Es hätte ein "Kommunikationsproblem" gegeben.
Rücksicht auf die Planungen von NXT scheint McMahon nicht genommen zu haben. Während die Berufung Blacks schon länger im Gespräch war, spielen Gargano, Ciampa und Ricochet bei NXT noch tragende Rollen.
RAW völlig umgeworfen
Die aktuelle RAW-Ausgabe mit dem Debüt des Quartetts wurde mit enorm heißer Nadel gestrickt, auch deshalb, weil erst kurzfristig klar geworden sei, dass der am Rücken verletzte Seth Rollins - WrestleMania-Herausforderer von Universal Champion Brock Lesnar - nicht rechtzeitig die ärztliche Freigabe für RAW bekam.
Laut Observer war die Sendung erst fertig durchgeplant, als sie schon begonnen hatte und hatte aufgrund der kurzfristigen Verwerfungen auch einige Logiklöcher. So sei eigentlich geplant gewesen, dass Ricochet bei seinem Debüt auf Finn Balor treffen sollte. Triple H aber hätte sein Veto eingelegt, er wollte nicht Publikumsliebling gegen Publikumsliebling stellen. Stattdessen taten sich Ricochet und Balor gegen Bobby Lashley und Lio Rush zusammen - obwohl sich dieses Duo bei No Escape am Abend zuvor mit einer Attacke von Lashley auf Rush getrennt zu haben schien.
Auch der abschließende Damentitelkampf zwischen Ronda Rousey und Ruby Riott sei so eigentlich nicht geplant gewesen, stattdessen hätte Rousey auf Alexa Bliss treffen und sie schnell abfertigen sollen.
Weil WWE aber wegen der Umwälzungen an anderer Stelle mehr Zeit mit dem Match überbrücken musste, wurde Bliss durch Riott ausgetauscht, die als Ringhandwerkerin besser ist als Bliss - allerdings selbst erst am Tag zuvor von Rousey überrollt worden war. Dass sie trotzdem einen Rückkampf bekam, war eigentlich gegen jede Story-Logik.