Es geschah bereits bei den Survivor Series, der vorigen der vier tradionellen Super-Veranstaltungen von WWE. Nun geschah es erneut.
Das steckt hinter der WWE-Wende
Zwei Wochen vor dem WWE Royal Rumble 2019 hat die Wrestling-Liga ein großes Match umgeworfen: Bei der dieswöchigen Ausgabe der TV-Show Monday Night RAW wurde Braun Strowman aus dem Universal-Title-Match entfernt.
Stattdessen bekam Finn Balor den Ritterschlag, durfte Superstar John Cena in einem Vierkampf zu pinnen und tritt nun am 27. Januar gegen das "Beast Incarnate" an.
Die überraschenden Details an der Entscheidung: Sie war keine Hauruck-Aktion, sondern von langer Hand geplant (und aufgespart für die aus Quotensicht wichtige erste RAW-Show nach dem Ende der NFL-Montagsspiele). Und die reale Ellbogenverletzung, wegen der Strowman zuletzt pausieren musste, war nicht der Grund dafür. Zumindest nicht der unmittelbare.
WWE-Boss wollte Schaden von Braun Strowman abwenden
Wie der Wrestling Observer berichtet, stand die Entscheidung; Balor statt Strowman das Titelmatch zu geben, bereits seit rund eineinhalb Monaten fest. Strowman gegen Lesnar sei zwar der ursprüngliche Plan gewesen und das Szenario, auf das WWE bei Lesnars unfairem Titelgewinn gegen Strowman bei Crown Jewel Anfang November hingearbeitet hätte.
Danach aber hätte WWE-Boss Vince McMahon sich umentschieden. McMahon verfolgt den Plan, beim Rumble auf ein WrestleMania-Duell zwischen Lesnar und Seth Rollins hinzuarbeiten. Ein Sieg über Strowman sollte für Lesnar das Sprungbrett dorthin sein - was McMahon aber schließlich doch für keine gute Idee mehr hielt.
McMahon hätte das Gefühl bekommen, dass er Strowman zu sehr schade, wenn er ihn noch einmal gegen Lesnar verlieren lasse. Auch bei No Mercy 2017 und beim Rumble 2018 (mit Kane als drittem Mann) hatte das "Monster Among Men" schon gegen Lesnar den Kürzeren ziehen müssen.
Dass Strowman vor dem Rumble so lange nicht präsent sein konnte, trug zu der Entscheidung bei. Sein Comeback in einer Niederlage gegen Lesnar münden zu lassen, wäre ein Schlag für Strowmans Glaubwürdigkeit gewesen. Stattdessen wurde eine Story gestrickt, in der Strowman vor Wut McMahons Limousine kaputt machte und deshalb aus dem Match geworfen wurde.
Finn Balor nun gegen Brock Lesnar
Profiteur ist der 37 Jahre alte Balor, der nach seinem Hauptkader-Debüt 2016 zum ersten Universal Champion aufgestiegen war, ihn dann aber verletzungsbedingt sofort abtreten musste.
Von diesem Rückschlag hat sich der Ire bis heute nicht ganz erholt, auch nach seinem Comeback kam er über ein gewisses Level nicht mehr hinaus. Angeblich blies McMahon ein für die Survivor Series 2017 geplantes Match zwischen Balor und Lesnar ab. Balor sei dafür "nicht genug over", wurde McMahon zitiert, er habe also nicht ausreichend Zugkraft. Balor setzte seitdem immer wieder ironische Anspielungen auf dieses Zitat bei Twitter ab.
Auch bei RAW wurden die realen Hintergründe der Diskussion um Balor angedeutet. Als Balor sich zu den anderen drei Mitbewerbern Cena, Drew McIntyre und Baron Corbin in den Ring stellte, sagte McMahon zu Balor, dass dieser zwar ein herausragender Athlet sei: "Aber gegen all diese Muskelmasse? Ich weiß nicht."
Ritterschlag von John Cena
Tatsächlich hat McMahon erwiesenermaßen das Credo, vor allem auf körperlich hervorstechende Wrestler zu setzen, Balor (1,80 Meter, 86 kg) passt nicht in dieses Raster. Balor antwortete McMahon dann auch mit Verweis auf die Fans: "Ich weiß, du hast nie an mich geglaubt. Aber diese Leute tun es."
Im weiteren Verlauf der Show wurde der Faden weiter gesponnen, Balor durfte Cena pinnen, worauf dieser ihm Anerkennung zollte: "Du hast gesagt, Vince glaube nicht an dich. Du hast jetzt einen mehr, der an dich glaubt."
Es sieht dennoch alles danach aus, als ob Balor beim Rumble gegen Lesnar verlieren wird. Die Chance, sich mit einem starken Match wieder für Höheres zu empfehlen, wird er dennoch ergreifen wollen.
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