Er ist einer der größten Stars in Hollywood, mit inzwischen fast 280 Millionen Fans bei Instagram - und einem Vermögen, das nach Schätzung von Forbes pro Jahr um etwa 90 Millionen Dollar größer wird.
Der Megastar, der bei WWE als Flop begann
Dwayne „The Rock“ Johnson war der „Sexiest Man Alive“, er ist ein Weltstar, der im Zentrum zahlloser Entertainment-Projekte steht - etwa auch der TV-Show „The Titan Games“, die in diesem Jahr bei SPORT1 zu sehen.
Alles, was Johnson geworden ist, wäre er aber wohl nicht geworden wäre ohne seine erste Karriere: als Showkämpfer bei WWE, wo er heute vor 25 Jahren in seinem ersten Pay-Per-View-Match stand.
Die Wrestling-Liga ebnete Johnson in den neunziger Jahren den Weg zu einem noch nie da gewesenen Superstar-Ruhm. Was aus heutiger Sicht dabei kaum zu glauben ist: Seine Laufbahn dort verlief zunächst alles andere als glatt. Die Woge der Begeisterung, die The Rock schließlich nach Hollywood trug, war anfangs eine Woge realer Verachtung.
WWE-Star in dritter Generation
Die damalige WWF hatte den am 2. Mai 1972 in Hayward, Kalifornien geborenen Johnson im Jahr 1996 verpflichtet, die ehemalige College-Football-Hoffnung war ein Neuling im Showkampf-Geschäft, aber ein großes Versprechen.
Als Enkel des amerikanisch-samoanischen Wrestling-Stars Peter Maivia und Sohn des Anfang 2020 verstorbenen, früheren Tag-Team-Champions Rocky Johnson war er der erste WWE-Wrestler der dritten Generation. Pat Patterson, die langjährige rechte Hand von WWE-Boss Vince McMahon soll schon beim Anblick von Johnsons ersten Gehversuchen im Ring überzeugt gewesen sein, den Superstar der Zukunft vor Augen zu haben - und der 1,96 Meter große Modellathlet wurde auch von Beginn an so präsentiert.
Bei seiner Pay-Per-View-Premiere bei den Survivor Series am 17. November 1996, damals noch im Schatten der damaligen Topstars Bret Hart und Shawn Michaels, durfte er direkt ein Ausrufezeichen setzen: In einem Elimination Match an der Seite der Veteranen Jake „The Snake“ Roberts, Marc Mero und Barry Windham (The Stalker) besiegte er ein Quartett um seinen späteren großen Rivalen Triple H - als am Ende einzig nicht eliminierter „Survivor“.
Trotz oder gerade wegen seines Turbostarts stieß Rocky Maivia - wie er sich damals in Anlehnung an seine Ahnen nannte - bei vielen Fans auf Ablehnung. Sein Charakter kam als zu glatt und unausgereift herüber, erzeugte Abwehrreaktionen statt Sympathie - eine ähnliche Erfahrung, wie sie auch John Cena und Roman Reigns nach ihm machten. Einige besonders bösartige Zuschauer dachten sich für Maivia gar den Schmähruf „Die, Rocky, die!“ („Stirb, Rocky, stirb!“) aus.
Der Erfolg stellte sich ein, als Johnson den Fan-Hass kanalisierte und als Teil der von Ringlegende Faarooq (Ron Simmons) angeführten Gruppierung "Nation of Domination" zum selbstverliebten Bösewicht im Swag-Outfit wurde, der begann, von sich selbst in der dritten Person zu sprechen: "The Rock" war geboren.
- WWE-Entlassungen, auslaufende Verträge - nächste Wechselwelle zu AEW? Heelturn - der SPORT1 Wrestling Podcast - die aktuelle Folge auf SPORT1, Spotify, Apple Podcasts, Podigee und überall, wo es Podcasts gibt
The Rock wurde zum Wrestling-Phänomen
Johnson nahm schon damals neben Wrestling- auch Schauspiel-Unterricht, um seinen Showcharakter zu voller Blüte zu bringen. Seine Promo-Ansprachen - kongenial erdacht vom langjährigen WWE-Autor Brian Gewirtz - sprühten vor Witz und Kreativität, auch sein Gesten- und Mienenspiel war brillant, mit einer einzigen Bewegung seiner Augenbraue ("The People's Eyebrow") vermochte er mehr auszudrücken als andere mit ihrem ganzen Körper.
Bei den Survivor Series 1998, zwei Jahre nach dem Debüt, schlug Rockys große Stunde: Er traf in einem Turnier um den damals vakanten WWF World Title auf „Mankind“ Mick Foley traf, besiegte ihn mit Hilfe von WWE-Boss Vince McMahon und wurde zum Champion von dessen Gnaden (Wie Mick Foley in München sein rechtes Ohr verlor).
Legendäre Duelle mit Stone Cold und Hulk Hogan
Die Dauerfehde zwischen The Rock und Publikumsliebling "Stone Cold" Steve Austin sollte die kommenden WWE-Jahre prägen, die von den beiden angeführte "Attitude Era" war eine goldene Zeit für Wrestling-Fans. The Rock war recht bald auch wieder Publikumsliebling, die Fans liebten ihn mittlerweile viel zu sehr, um ihn noch zu hassen.
Auch Rockys Zusammenspiel mit dem unterlegenen Finalgegner Mankind blieb auf Dauer im Gedächtnis: Die beiden führten erst eine brutale Rivalität, dann verbündeten sie sich zur "Rock and Sock Connection", einem der unterhaltsamsten Teams der Liga-Geschichte - das auch offensichtliches Vorbild für das ähnlich ungleiche Duo "RK-Bro" ist.
In Erinnerung bleiben zudem vor allem auch Rockys Rivalität mit Erzbösewicht Triple H und das große Duell der Generationen bei WrestleMania X-8 im Jahr 2002, als The Rock auf die kurz zuvor zurückgekehrte Legende Hulk Hogan traf und ihn besiegen durfte. The Rock hielt insgesamt achtmal den WWE Championship Title, den wichtigsten Titel bei WWE.
Hollywood rief - Dwayne Johnson folgte
Nach einiger Zeit wurde die Filmbranche auf die Qualitäten des "Most Electrifying Man in Sports Entertainment" aufmerksam, er bekam eine Nebenrolle im Film "Die Mumie" und den Hauptpart in dem Ableger "The Scorpion King".
Der Erfolg war so überwältigend, dass Johnson seine Karriere bei WWE 2004 auf Eis legte und sich nur noch der Schauspielerei widmete, erst 2011 kam er für zwei große WrestleMania-Matches gegen John Cena zurück, der ihn als Topstar von WWE beerbte - und ihm mittlerweile nach Hollywood gefolgt ist. Aktuell ist ein zweites großes WrestleMania-Comeback gegen Reigns im Gespräch.
Johnson hat als Schauspieler mittlerweile unzählige Kassenschlager gelandet, übernahm unter anderem tragende Rollen in den Film-Franchises "The Fast and the Furious" und "Jumanji". Inzwischen verfolgt er auch zahlreiche weitere Projekte, etwa als Produzent mit der eigenen Firma "Seven Buck Productions" und seit 2020 als neuer Besitzer der von WWE-Boss Vince McMahon gekauften Football-Liga XFL.
Wie Cena kehrt auch der dreifache Familienvater immer wieder für einzelne Gastauftritte zu WWE zurück. Und mittlerweile arbeitet auch die nächste Generation an einer Ringkarriere: Simone Johnson, ältestes der drei Kinder Johnsons (seit 2019 in zweiter Ehe mit Sängerin Lauren Hashian verheiratet), nahm im Februar 2020 das Training bei WWE auf.