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Dieser Mord wühlte das Wrestling auf

Wrestling-Legende Bruiser Brody wurde 1988 von einem Kämpfer-Kollegen erstochen. Obwohl er nur kurz bei WWE war, ist sein Mythos bis heute prägend.
Bruiser Brody wurde in einer Umkleidekabine von einem Wrestler-Kollegen erstochen
Bruiser Brody wurde in einer Umkleidekabine von einem Wrestler-Kollegen erstochen
© WWE
Wrestling-Legende Bruiser Brody wurde 1988 von einem Kämpfer-Kollegen erstochen. Obwohl er nur kurz bei WWE war, ist sein Mythos bis heute prägend.

Nicht jeder Fan, der heute bei WWE einschaltet, kennt noch seinen Namen. Aber jeder spürt seinen Einfluss.

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Frank Goodish - besser bekannt als Bruiser Brody - war einer der besten Wrestler sein Zeit, ein stilbildender, optisch unverwechselbarer Big Man, athletisch, charismatisch, packend.

Kaum einer verstand es wie er, in einem Showkampf die Illusion eines echten, wilden Fights zu erzeugen. Nicht umsonst raten die WWE-Verantwortlichen bis heute jedem ihrer Riesen, die alten Tapes von Brody zu studieren.

Zu Lebzeiten war Bruiser Brody selbst ein Superstar - bis dieses Leben aus bis heute ungeklärten Gründen beendet wurde. Brody wurde in Puerto Rico von einem Wrestler-Kollegen erstochen. Eine Tragödie, die nicht nur die Wrestling-Welt erschütterte.

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Wrestler-Kollege stach Bruiser Brody nieder

Es war der 16. Juli 1988, Brody sollte in Bayamon bei einer Show der Liga WWC gegen Danny Spivey antreten, später bei WWE Darsteller des kurzlebigen Kultcharakters Waylon Mercy (Vorbild von "The Fiend" Bray Wyatt). Vor der Show bat ihn Jose Huertas Gonzalez, Wrestler und Booker (verantwortlicher Autor) bei WWC, in den Badbereich, um geschäftliche Details zu besprechen.

Kurz darauf schreckten Schreie die Kämpferkollegen in der Umkleidekabine auf: Sie fanden Brody mit blutendem Bauch am Boden vor und Gonzalez mit einem Messer in der Hand daneben.

Tragisch: Der 42 Jahre alte Brody hätte die Messer-Attacke wohl überlebt, wären ihm nicht zwei Details zum Verhängnis geworden. Zum einen traf der Rettungswagen spät ein, angeblich war der Notruf der Wrestler zunächst nicht ernst genommen worden - wäre ja vielleicht auch nur Show.

Zum anderen hatte Brody diverse Aspirin-Tabletten geschluckt. Er wollte gegen Spivey - wie in vielen seiner Matches - das so genannte "Blading" vollführen, sich die Haut aufritzen, um bewusst zu bluten. Die Verdünnungswirkung des Medikaments sollte die Show effektvoller machen. Stattdessen trug sie entscheidend dazu bei, dass Brody in der Nacht qualvoll verblutete.

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Der Invader kämpfte weiter, als wäre nichts gewesen

Warum Gonzalez - Kampfname: Invader #1 - Brody tötete? Bis heute ein Rätsel. Gonzalez sprach von Notwehr, Brody wäre ausgeflippt, als er von ihm verlangt hätte gegen Spivey zu verlieren. Er wurde im Jahr darauf vor Gericht freigesprochen, in einem Prozess, den alle, die mit der Situation vertraut waren, als Farce bezeichnen.

Die puertoricanische Szene wird bis heute von vielen Stars gemieden, auch weil der Fall Brody für Gonzalez dort letztlich folgenlos blieb: Er stieg sofort nach seinem Freispruch wieder in den Ring, wurde auch wieder Booker - und schrieb später sogar geschmacklose Storys um Messer-Attacken, die auf den Tod Brodys anspielten.

Ob auch nur ein Körnchen Wahrheit in den Aussagen Gonzalez' lagen? Völlig unklar.

Ein Albtraum für die Wrestling-Promoter

Gewiss ist, dass Brody - geboren am 18. Juni 1946 in Uniontown, Pennsylvania und vor seiner Ringkarriere Sportjournalist - tatsächlich ein schwieriger Charakter war.

Immer wieder lag er im Clinch mit Promotern, denen er seine Forderungen kompromisslos zu diktieren pflegte. Fühlte Brody sich trotzdem übers Ohr gehauen, rächte er sich: Mehrfach tauchte er absichtlich bei großen Shows nicht auf, die mit seinem Namen beworben wurden.

Legendär auch ein Match mit Lex Luger in Florida, bei dem Brody seinen Arbeitgeber blamierte, indem er mitten im Kampf die Arbeit einstellte und nur noch böse guckend in der Gegend stand.

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Brody konnte sich derartige Eklats erlauben: Zu wertvoll war er als Kassenmagnet, überall wo er antrat. Die Fans liebten seine brutalen Schlachten mit anderen seinem Stil zugetanen Legenden wie Abdullah The Butcher und dem 2020 verstorbenen Kamala - und auch große Matches gegen Legenden wie Ric Flair, Harley Race, Andre The Giant und andere sorgten für volle Hallen.

Idol in Texas und Japan

Der Freigeist Brody passte so gar nicht in das Konzept von WWE-Boss Vince McMahon, der zu Brodys Hochzeiten in den Achtzigern gerade dabei war, das traditionelle Territorialsystem des Wrestlings zu zerschlagen und seine World Wrestling Federation zum landesweit veranstaltenden Marktführer auszubauen.

Brody war nur in den Siebzigern kurz für McMahons Vater Vince Sr. und als Rivale für dessen Topstar Bruno Sammartino aktiv, später pendelte er zwischen den verbliebenen regionalen US-Ligen und anderen Wrestling-Nationen.

Eine Konstante war er vor allem in seiner Wahlheimat Texas, in der World-Class-Liga der ebenfalls aus tragischen Gründen in Erinnerung gebliebenen Von-Erich-Familie (wo er auch einer der ersten Gegner des jungen Undertaker war) - und in Japan, wo er immer wieder für große Matches gegen die Idole der Zeit gebucht wurde: Giant Baba, Jumbo Tsuruta, Antonio Inoki, Genichiru Tenryu. Vor allem auch sein Tag Team mit dem ähnlich verehrten Raubein Stan „The Man“ Hansen war enorm populär.

Brody war in Fernost ein Superstar, dessen Ruhm weit über die Wrestling-Welt hinausreichte. Seine Ermordung war dort über Monate hinweg Top-Thema in den Boulevardmedien. Vielbeachtet war vor zwei Jahren auch die Brody-Doku aus der Reihe "Dark Side of the Ring" - Wrestler Joseph "Jocephus" Hudson, der Brody darin spielte, ist mittlerweile selbst auf tragische Weise verstorben - wie auch der stark von Brody inspirierte Brodie Lee (Luke Harper).

WWE-Intermezzo mit Hulk Hogan war in Planung

Weil Brody ein ähnlich cleverer Geschäftsmann wie McMahon war, soll er zwischenzeitlich neben Megastar Hulk Hogan der bestbezahlte Wrestler der Welt gewesen sein.

Angeblich plante Brody, irgendwann doch noch für eine Weile zurück zur WWF zu gehen und dort das Traumduell mit Hogan zu bestreiten.

Es hätte Hogans größtes Match aller Zeiten werden können, wäre es dazu gekommen.