Das größte WWE-Wochenende seit der Megashow WrestleMania im April ist Geschichte, zentrale Weichen für die kommenden Monate gestellt.
Das plant WWE mit dem MITB-Sieger
Wie jedes Jahr wurden in den Leitermatches bei WWE Money in the Bank 2018 neue Top-Herausforderer für die Champions aufgebaut - beziehungsweise im Fall der Frauen: sofort gekrönt.
SPORT1 ordnet die wichtigsten Geschehnisse bei MITB und der darauffolgenden Ausgabe von Money Night RAW ein und erklärt, welche großen Entwicklungen für die kommende Großveranstaltung Extreme Rules (15. Juli) und den SummerSlam (19. August) zu erwarten sind.
- Ronda Rousey bleibt Jägerin:
In ihrem erst zweiten großen WWE-Kampf überhaupt - bewies die frühere UFC-Queen einmal mehr: Sie ist ein Wrestling-Naturtalent.
Gegen RAW-Damenchampion Nia Jax, selbst noch recht unerfahren und keineswegs tadellos im Ring, zeigte Rousey, dass sie nicht nur die athletischen Anlagen hat, sie versteht auch die Eigenheiten des Showsport. Die Match-Psychologie, das "Verkaufen" gegnerischer Aktionen, die Fähigkeit, das Publikum in einen Kampf emotional hineinzuziehen: Andere brauchen viele Jahre, um das zu lernen, sie hat es schon jetzt verinnerlicht (SPORT1 erklärt: So funktioniert die Showkampf-Liga WWE).
Dass Money-in-the-Bank-Siegerin Alexa Bliss ihr den Titel vor der Nase wegschnappte, hat dennoch seine Logik. "The money is in the chase", lautet eine Promoter-Weisheit, als betrogene Jägerin der unterhaltsamen Schurkin Bliss ist Rousey gegenwärtig wert- und wirkungsvoller denn als Champion.
WWE kann nun in Ruhe eine Fehde zwischen Rousey und Bliss aufbauen, die dann bei einer noch größeren Show aufgelöst werden kann. Bei RAW folgte schon der nächste Schritt: Rousey attackierte Bliss und handelte sich eine Suspendierung ein, wegen der sie Extreme Rules verpasst, beim SummerSlam könnte es dann zum Showdown kommen.
- Braun Strowman als Schatten über Brock Lesnar:
Während die weibliche MITB-Siegerin ihren Koffer direkt eingelöst hat, werden bei den Männern die Karten erst später neu gemischt.
Braun Strowman - als Shootingstar des vergangenen Jahres der logische Sieger des Matches - könnte ab sofort zu jeder Zeit Universal Champion Brock Lesnar herausfordern. Wenn er mal da ist.
Der nur teilzeitaktive Lesnar wird nicht bei Extreme Rules dabei sein, auch sein geplanter Auftritt bei SummerSlam ist dem Wrestling Observer zufolge noch nicht fix.
Lesnar hat nur noch einen Kurzzeit-Deal mit WWE und dürfte bald zur UFC zurückkehren, es sieht so aus, als ob er vorher noch seine Fehde mit Roman Reigns beschließt, der bei Money in the Bank in einem Match gegen Jinder Mahal zwischengeparkt wurde. Bei Extreme Rules wird er an einem Match teilnehmen, in dem der nächste Lesnar-Herausforderer gekürt wird.
Nach den Niederlagen bei WrestleMania und dem Greatest Royal Rumble sind Siege für Reigns bei Extreme Rules und über Lesnar eigentlich zwingend, Strowman könnte ihm danach aber ähnlich in die Parade fahren wie Bliss Jax und Rousey.
Es wäre ein Szenario, das ein Großteil der Fans nach der missratenen Lesnar-Reigns-Fehde als Erlösung empfinden würde. Und ein logischer Grundstein für eine Neuauflage von Reigns vs. Strowman, vielleicht diesmal mit Reigns als Bösewicht.
- Die SmackDown-Titelszene:
AJ Styles siegte im Last Man Standing Match gegen seinen Erzrivalen Shinsuke Nakamura und blieb WWE-Champion – was sich im Nachhinein auch dadurch erklärt, dass Styles am Montag als Cover-Star des neuen Videospiels WWE 2k19 enthüllt wurde.
Seine Fehde gegen Nakamura scheint vorbei, bei SmackDown wird in einem Gauntlet-Match ein neuer Herausforderer gekürt. Die angekündigten Teilnehmer: The Miz, Samoa Joe, Rusev, Daniel Bryan und Big E von The New Day.
Bei den SmackDown-Damen verteidigte Carmella mit unfairer Hilfe des zurückkehrenden James Ellsworth. Ob der im November 2017 entlassene Comedy-Charakter damit dauerhaft zurück an Carmellas Seite ist, ist unklar. Der Jubel, mit dem er empfangen wurde, spricht für eine Wiedereinstellung.