Es begann mit einer Wette zwischen einem früheren WWE-Star und einem Wrestling-Journalisten. Herausgekommen ist eine historische Rekord-Show, die größte, nicht von WWE auf die Beine gestellte US-Veranstaltung seit rund 20 Jahren.
Mega-Coup für früheren WWE-Star
Am Sonntag startete der Ticket-Verkauf für "All In" am 1. September in der Sears Arena in Chicago. Innerhalb einer halben Stunde waren alle der rund 10.000 Eintrittskarten an den Mann gebracht.
So etwas hat es außerhalb der WWE-Welt nicht mehr gegeben, seit im Jahr 2001 die WCW als letzte große US-Konkurrenzliga des Marktführers unterging.
Wie das Promoter- und Wrestler-Trio aus Cody Rhodes und den Young Bucks Nick und Matt Jackson die Sensation geschafft hat? Der Reihe nach.
Alles begann mit einer Wette
Vor einem Jahr fühlte sich Cody Rhodes, seit seinem WWE-Aus 2016 einer der gefragtesten Independent-Showkämpfer der Welt, von einem Tweet des bekannten Wrestling-Reporters Dave Meltzer herausgefordert.
Meltzer hatte auf Nachfrage eines Fans prognostiziert, dass die Nischenliga ROH (Ring of Honor) auf absehbare Zeit keine 10.000-Zuschauer-Arena füllen können würde.
Der bei ROH beschäftigte Cody (das Copyright am Nachnamen "Rhodes" gehört offiziell WWE) wettete einen symbolischen Dollar dagegen - und machte sich an die Arbeit.
CM Punk ist involviert
Im Lauf der Zeit änderte sich der Plan, ROH ist mittlerweile außen vor, stattdessen stemmen der 32 Jahre alte Cody und die mit ihm befreundeten Jackson-Brüder den Event in Eigenregie.
Was zu dessen verblüffendem Erfolg entscheidend beigetragen haben wird: Das Trio ist Mitglied der in verschiedenen Ligen aktiven Kult-Gruppierung "The Bullet Club", es kann eine eingeschworene Fangemeinde zählen. Unter anderem haben mehr als 200.000 YouTube-User ihren Kanal "Being the Elite" abonniert.
Für "All In" haben Cody und Co. zudem zahlreiche Szenegrößen zusammengetrommelt - darunter den langjährigen WWE-Topstar Rey Mysterio und die New-Japan-Aushängeschilder Kazuchika Okada und Kenny Omega. Auch Schauspieler Stephen Amell ("Arrow"), mit dem Cody schon bei WWE eine Fehde hatte, ist angekündigt.
Was ebenfalls ins Gewicht fallen wird: Der von zahlreichen WWE-Fans schmerzlich vermisste CM Punk wird bei dem vorher in seiner Heimatstadt angesetzten Fanfest dabei sein. Seine zahlreichen Fans hoffen auf einen Überraschungsauftritt auch bei der eigentlichen Show.
Cody mittlerweile erfolgreicher als bei WWE
Matches sind noch keine angekündigt, bestätigt ist nur, dass Cody den dann amtierenden Champion des Traditionsverbands NWA herausfordert (im Moment Nick Aldis alias Brutus Magnus).
Umso mehr verdeutlicht der schnelle Sellout, wie erfolgreich sich Cody und der Bullet Club im Lauf der vergangenen Jahre abseits der WWE-Maschinerie selbst vermarktet haben - Cody soll mittlerweile mehr Geld verdienen als zuvor bei WWE.
Der überraschende Erfolg von "All In" unterstreicht zudem den derzeitigen, von den sozialen Medien befeuerten Wrestling-Boom – und dass nicht nur WWE in der Lage ist, weit mehr als einen Dollar damit zu verdienen.