Vor dem WWE Greatest Royal Rumble in Saudi-Arabien gab es weltweite Kritik, weil die Wrestling-Liga ihre weiblichen Stars bei der Show nicht antreten ließ.
WWE-Frauenclip: Saudis empört
Nun sind auch die Saudis sauer auf die Showkampf-Promotion: Zwar hatte WWE sich dem Verbot gebeugt, das besagt, dass Frauen in Saudi-Arabien keinen Sport in der Öffentlichkeit treiben dürfen. Aber bei der Produktion des Rumble hat die Liga dann doch ein für das Gastgeberland wichtiges Detail nicht bedacht.
In einem Promo-Segment für die anstehende Show Backlash am 6. Mai waren die WWE-Frauen zu sehen - weshalb sich der staatliche saudische Sportbund nun bei den Zuschauern für diese "unanständige Szene" entschuldigt hat.
"Vollständige Missbilligung" für WWE-Segment
"Die General-Sportbehörde möchte sich bei den Zuschauern und Gästen der gestrigen WWE-Veranstaltung in Dschidda entschuldigen - wegen der unanständigen, als Werbung vor einem Segment gezeigten Szene, in der Frauen zu sehen waren", heißt es in einem öffentlichen Statement der Organisation, die Co-Veranstalter der Show war.
Die saudische Institution bekundete ihre "vollständige Missbilligung" dieser Szene - vor dem Hintergrund ihres "Engagements, alles zu unterbinden, was gegen die gemeinschaftlichen Werte verstößt". Man hätte WWE eigentlich auch klar gemacht, dass dazu "jegliches Werbematerial mit Fotos oder Videos gehört, bei dem Frauen auf unangemessene Weise zu sehen sind".
WWE hat mit Saudi-Arabien eine auf zehn Jahre angelegte Partnerschaft abgeschlossen. Die Veranstaltung des Rumble war das erste Großereignis im Rahmen dieses Deals - der sich ausdrücklich auch der zarten gesellschaftlichen Liberalisierung verschrieben hat, die Kronprinz Mohammed bin Salman zuletzt angestoßen hatte.
WWE-Vorstand Paul Levesque (Triple H) hatte vor der Show erklärt, dass es "Diskussionen" gegeben habe, ob die Liga ihre Frauen in Saudi-Arabien antreten lassen könne - und dass er hoffe, dass dies künftig möglich sei.
Auftrittsverbot für Sami Zayn
Der Streit um das Antrittsverbot für Frauen ist nicht die einzige politische Kontroverse rund um den Rumble: Neben den Frauen durfte auch der syrischstämmige - und im Syrien-Krieg als humanitärer Helfer aktive - Sami Zayn auf Wunsch der saudischen Verantwortlichen nicht antreten.
"WWE ist unterstützt engagiert Menschen aller Hintergründe, während es auch örtliche Sitten und kulturelle Unterschiede auf der Welt respektiert", begründete WWE Zayns Abwesenheit.
Für Diskussionen sorgte auch, dass Zayns WWE-Kollege Finn Balor beim Rumble nicht - wie wenige Wochen zuvor am WrestleMania-Wochenende - in Regenbogen-Farben antrat, um seine Solidarität mit der homosexuellen Community auszudrücken. Ausgelebte Homosexualität ist in Saudi-Arabien verboten und wird drakonisch bestraft.
Balor hat sich dazu inzwischen geäußert und festgehalten, dass er das Regenbogen-Outfit auch schon bei anderen Shows nach WrestleMania nicht getragen hätte. Es ändere nichts an seiner Haltung zum Thema.