Er kam, er sah - und er ließ viele Fragen offen.
Undertaker: Emotionale Rückkehr
Neun Monate nach dem verlorenen Hauptkampf bei WrestleMania 33 trat der Undertaker erstmals wieder bei WWE auf. Bei der Jubiläums-Ausgabe zum 25. Geburtstag der TV-Show Monday Night RAW betrat der 52-Jährige unter lautem Jubel das New Yorker Manhattan Center (SPORT1 erklärt: So funktioniert die Showkampfliga WWE).
Er sprach zum Publikum, dass er 25 Jahre lang Legenden besiegt und seine Feinde begraben hätte - Steve Austin, Mick Foley, Kane und viele andere. Nun, auf diesem "geheiligten Grund", sei es Zeit für alle die gefallen seien, nun wahrhaft in Frieden zu ruhen ("truly time to rest in peace").
Meinte er damit sich selbst oder jemand anderen? Interpretationsspielraum blieb offen. Der emotional wirkende Taker verließ unter Rufen nach "One more match" die Halle wieder, es gab keine Antwort mit Hinblick auf eine Teilnahme am Royal Rumble am Sonntag oder bei WrestleMania 34 am 8. April. Medienberichten zufolge soll er dort ein letztes Match gegen Superstar John Cena bestreiten.
Bei "RAW 25" - das kurz vor seiner Ausstrahlung von einem Vergewaltigungs-Vorwurf gegen den nun suspendierten WWE-Titelträger Enzo Amore überschattet wurde - gab es noch zahlreiche weitere Legenden-Auftritte und jede Menge Chaos:
- Zu Beginn der Show zum größeren Teil aus dem Barclay Center in Brooklyn übertragen - empfingen Stephanie und Shane McMahon ihren Vater, WWE-Boss Vince McMahon und würdigten seine Leistung, RAW zu einem Dauerbrenner gemacht zu haben. Vince ließ den Moment nicht zu emotional werden, sondern feierte sich in übertriebenem Maße selbst als vermeintlich einziger Verantwortlicher für den Erfolg. Das konnte nicht unbeantwortet bleiben von McMahons altem Erzfeind: "Stone Cold" Steve Austin.
Der 72 Jahre alte McMahon wies Austin darufhin, dass er nicht mehr in dem Alter sei, sich von ihm verprügeln zu lassen und schickte stattdessen Sohn Shane vor. Austin verpasste Shane seinen Stone Cold Stunner, Vince dann aber auch - und Shane dann noch einen. Austin feierte den Auftritt mit den Fans und ein paar Bier - ganz wie in alten Zeiten.
- Ein von Asuka geführtes Vierer-Team besiegte ein Quartett um Mandy Rose und Sonya Deville von Absolution. Hinterher setzte Asuka auch gegen ihre Teamkolleginnen ein Zeichen: Sie warf Sasha Banks, Bayley und Mickie James über das oberste Seil - und machte damit deutlich, dass sie dasselbe auch beim Royal Rumble am Sonntag vorhat.
- Vor den Augen diverser früherer General Manager von RAW (Eric Bischoff, William Regal, John Laurinaitis - auch SmackDown-GM Daniel Bryan war da - setzte Roman Reigns seinen Intercontinental Title gegen The Miz aufs Spiel. Reigns widmete das Match seinem früh verstorbenen Cousin Yokozuna - Teilnehmer bei der ersten RAW-Ausgabe 1993 -, dank diverser unfairer Eingriffe seiner Schergen Bo Dallas und Curtis Axel aber hielt sich Miz im Match. Als Reigns dann am Ende noch in eine von Miz entblößte Ringecke krachte, konnte Miz mit dem Skull Crushing Finale den Gürtel gewinnen! Miz kündigte nach dem Kampf auch seine Teilnahme am Rumble an.
- Tag-Team-Legende Christian (ohne Partner Edge) gab ebenfalls ein Gastspiel: Er legte sein altes Interview-Format "The Peep Show" neu auf und empfing die Tag Team Champions Seth Rollins und Jason Jordan. Ihr zuletzt nicht immer gut funktionierende Teamchemie war Thema, auch als es dann eine Attacke ihrer Rumble-Herausforderer Sheamus und Cesaro gab. Rollins erwischte dabei versehentlich seinen eigenen Partner mit seinem Kingslayer-Kniestoß.
- Bray Wyatt und "Woken" Matt Hardy ließen ihre seit Wochen gärende Feindschaft in einem Match münden. Obwohl Hardy Wyatt mit einigen bizarren Einlagen aus dem Konzept zu bringen versuchte, siegte Wyatt mit Sister Abigail.
- Christians alter Rivale Chris Jericho (derzeit nicht fest an WWE gebunden, sondern bei der Japan-Liga NJPW aktiv) gab sich auch die Ehre: Er verspottete Folksänger Elias hinter den Kulissen und setzte ihn auf seine berühmte Liste.
Im Ring lieferte sich Elias eine erneute Konfrontation mit John Cena. Er verpasste dem 16-maligen Champion einen Tiefschlag und zertrümmerte seine Gitarre über ihm.
- Die APA (Ron Simmons und John Bradshaw Layfield) versammelte hinter den Kulissen diverse aktuelle und ehemalige Stars zu einer großen Pokerrunde - mit dabei: Jeff Hardy, Montel Vontavious Porter und der Million Dollar Man Ted DiBiase.
Weil Titus O'Neil und Apollo Crews Heath Slater und Rhyno beim Mogeln zu erwischen glaubten, mündete das Spiel in einem Match der beiden Teams. Das endete mit einem weiteren Nostalgie-Comeback: Die Dudley Boyz rückten an und rammten Slater mit dem Dudley Death Drop (3D) durch einen Tisch.
- Es gab auch eine Reunion der D-Generation X (Triple H, Shawn Michaels, X-Pac, die New Age Outlaws), zu der auch Razor Ramon alias Scott Hall stieß, der mit Triple H, Michaels, X-Pac und Kevin Nash einst den berühmten Backstage-Freundeskreis "The Kliq" bildete. Die erweiterte DX würdigte den hinzukommenden Balor Club mit einem gemeinsamen "Too-Sweet"-Gruß.
The Revival störten die Party, aber ohne Erfolg: Erst kassierten sie eine Niederlage gegen Karl Anderson und Luke Gallows vom Balor Club, dann eine Abreibung der Legenden.
- Am Ende der Show wurden einige der anwesenden Legenden (u.a. die APA, MVP, der Godfather und der Boogeyman) von General Manager Kurt Angle damit beauftragt, zusammen mit den aktuellen Stars die brodelnden Animositäten zwischen Universal Champion Brock Lesnar und seinen Rumble-Herausforderern Braun Strowman und Kane in Zaum zu halten. War natürlich zwecklos: Es gab noch einmal eine große Keilerei, an deren Ende Strowman Lesnar durch den Kommentatorentisch schleuderte und sich vor den versammelten Alt- und Jungstars feiern ließ.
Die Ergebnisse von WWE Monday Night RAW:
Sasha Banks, Asuka, Bayley & Mickie James besiegen Mandy Rose, Sonya Deville, Alicia Fox & Nia Jax
WWE Intercontinental Title Match: The Miz besiegt Roman Reigns (c) - TITELWECHSEL!
Bray Wyatt besiegt Matt Hardy
Apollo Crews & Titus O'Neil vs. Heath Slater & Rhyno - Doppel-Disqualifikation
Karl Anderson & Luke Gallows besiegen The Revival