Es war die am meisten diskutierte Szene der Wrestling-Woche. Und sie bescherte WWE die beste TV-Quote seit drei Monaten.
Der Plan hinter der WWE-Enthüllung
General Manager Kurt Angle löste bei der Show Monday Night RAW ein wochenlang angedeutetes Geheimnis auflöste: Er stellte WWE-Jungstar Jason Jordan als seinen verlorenen, leiblichen Sohn vor.
Was hinter dieser unerwarteten Story-Idee steckt? Die ersten Hintergründe sind inzwischen durchgesickert.
Jason Jordan vor größerem Push bei WWE
Das Pro Wrestling Sheet berichtet, dass das (frei erfundene) Vater-Sohn-Verhältnis zwischen dem Ringer-Olympiasieger von 1996 und dem aufstrebenden Jordan eine der tragenden Stories der kommenden Monate sein werde.
Dem 28 Jahre alten Jordan stehe ein solider "Midcard-Push" bevor, soll heißen: Er wird nicht gleich in die Hauptkämpfe vorstoßen, aber er darf sich auf regelmäßige TV-Zeit und Siege freuen (SPORT1 erklärt: So funktioniert die Showkampf-Liga WWE).
Das vielversprechende Tag Team American Alpha, das Jordan bislang mit Chad Gable bildete, wird dafür aufgelöst. Gable - der eigentlich als das größere Talent des Teams gilt - werde auf absehbare Zeit bei der Dienstagsshow SmackDown Live bleiben. In den vergangenen Wochen bestritt der 31-jährige Gable dort schon überzeugende Einzelmatches gegen Kevin Owens und AJ Styles.
Die Handschrift von Vince McMahon
Die Idee zu der Vater-Sohn-Geschichte kommt angeblich direkt von WWE-Boss Vince McMahon. Wie der Sportblog Barstool Sports meldet, hat der 71-Jährige die Story erdacht und verordnet, gegen Bedenken seines Kreativteams.
Plausibel ist das: Der recht trashige Ansatz trägt die eindeutige Handschrift des WWE-Übervaters. Vor zehn Jahren hatte er eine ähnliche Story ersonnen, wollte das damals aufstrebende Talent Mr. Kennedy als seinen eigenen biologischen Sohn präsentieren.
Weil Kennedy sich vor der geplanten Auflösung in eine Doping-Affäre verstrickte, wurde in einer Witz-Wendung stattdessen der kleinwüchsige Hornswoggle als McMahons Sohn enthüllt.
Kurt Angle als Verheißung
Die Verbindung zwischen Angle und Jordan liegt etwas näher, beide waren herausragende Ringer, die sich dann für eine WWE-Karriere entschieden.
Schon seit Monaten gab es Gerüchte, dass Jordan und/oder Gable früher oder später an Angles Seite gestellt würden - sehr zur Freude beider.
"Kurt ein großartiges Beispiel für jemanden, der wunderbar auf diesem gewissen Grat wandelt", sagte Jordans bisheriger Partner Gable im April bei einem Medientermin kurz vor WrestleMania auf SPORT1-Nachfrage: "Er macht urkomische Comedy, aber sobald der Ringgong läutet, lässt er keinen Zweifel mehr zu, an dem was er ernsthaft kann." Gables klare Meinung: "Wenn uns jemand helfen kann, dann er."
"Wir haben mehr zu bieten als Wrestling"
Dass jetzt vorerst nur Jordan mit Angle arbeiten darf, kommt etwas überraschend. Die Trennung des Teams wird vollzogen, noch bevor es eine rechte Chance hatte, im Hauptkader so hervorzustechen wie bei der Entwicklungsliga NXT.
Gable allerdings zeigte sich bei SPORT1 allerdings zuversichtlich, dass man sich weder um Jordans noch um seine Karriere Sorgen machen müsse: "Wir werden jede Gelegenheit nutzen, um zu zeigen, was uns ausmacht. Ich denke, die Leute werden mit der Zeit mitbekommen, dass wir mehr zu bieten haben als das bloße Wrestling, dass wir Persönlichkeit haben."
Gerade Jordan hat nun die Gelegenheit, das zu bewiesen. Die Story mit Angle eröffnet ihm viele Möglichkeiten, unter anderem auch eine spätere Auflösung als Schwindel mit anschließender Fehde gegen Angle.
Der 48 Jahre Angle - der auch für ein Legenden-Match gegen Triple H im Gespräch ist - steht bis heute voll im Saft. "Es war Wahnsinn, ihn im Fitnessraum zu erleben", berichtete Gable: "Er hat heftiger trainiert als wir."