Axl Rotten, einst prägender Star der revolutionären Liga Extreme Championship Wrestling, ist tot.
Wrestling-Star Rotten tot aufgefunden
Rotten, dessen Spezialität blutige Hardcore-Kämpfe waren, wurde am Donnerstag leblos in seiner Heimatstadt Baltimore aufgefunden. Brian Knighton - wie er bürgerlich hieß - wurde nur 44 Jahre alt.
Über die Umstände gab es zunächst widersprüchliche Angaben: Der Pro Wrestling Insider hatte berichtet, dass Knightons Leiche in einem Hotelzimmer gefunden wurde. Das Portal Pro Wrestling Sheet vermeldete dagegen unter Berufung auf Rottens Mutter, dass sie sich in seinem Auto, in der Nähe eines Fast-Food-Restaurants befand.
Hinter besagtem Portal steht ein früherer Redakteur des Promi-Portals TMZ, der dort unter anderem den Tod des legendären "Macho Man" Randy Savage als Erster vermeldet hatte.
"Kampf mit seinem Dämon verloren"
"Brian hat den Kampf mit seinem Dämon verloren", wird die Mutter von PWS zitiert: "Wrestling war, was er gelebt und geatmet hat. Er liebte seine Fans. Bitte betet für ihn und möge Gott ihn für immer in seinen Armen halten." Die Autopsie sei für Freitag vorgesehen.
Rotten - benannt nach den Rock-Legenden Axl Rose und Johnny Rotten - hatte seine größte Zeit zwischen 1993 und 1999 bei der ECW, in den Neunzigern drittgrößte Wrestling-Liga der USA, kultisch verehrt und stilbildend auch für die heutige WWE. Sein größter Erfolg war seine extrem gewalttätige Fehde mit Show-Bruder Ian Rotten. Auch sein Tag Team mit Kollege Balls Mahoney war populär.
Nach dem Ende der ECW lebte Rotten vor allem von der Nostalgie, 2005 etwa trat er für die WWE bei der Revival-Veranstaltung "ECW One Night Stand" an.
Probleme mit Drogen und Gebrechen
Rotten hatte mit Drogenproblemen zu kämpfen, was er in diversen Interviews selbst eingeräumt hatte. Die WWE finanzierte ihm mehrere Entzüge - auch wenn er nie längerfristig dort angestellt war.
Zuletzt hatten sich die gesundheitlichen Probleme gehäuft: Rotten saß wegen schwerer Wirbelsäulenprobleme zwischenzeitlich im Rollstuhl, zudem kämpfte er mit der Lähmungskrankheit Bell's Palsy. Freunde Rottens hatten in einer Spendenaktion Geld für das Bezahlen seiner Krankenhausrechnungen gesammelt.
Rotten Schicksal ist kein Einzelfall: Körperlicher Raubbau und Drogenprobleme haben viele Wrestler in jungen Jahren das Leben gekostet, in der ECW galten die "Dämonen" des Geschäfts - auch wegen des brutalen Stils, der dort betrieben wurde - als besonders verbreitet. Diverse ihrer Stars - unter ihnen Louie Spicolli, Pitbull #2, John Kronus, The Public Enemy - sind früh verstorben.