Wrestling-Legende Ric Flair steht im Ruf ein Frauenheld zu sein, vor und hinter der Kamera.
Sexismus? Aufregung um WWE-Kuss
"Kiss stealin', wheelin' dealin son of a gun", nennt er sich selbst. Nun allerdings hat ein Kuss des WWE-Altstars Ärger ausgelöst: Sexismus ist der Vorwurf, den sich die Showkampfliga wegen eines Segments gefallen lassen muss.
Grund für die Aufregung: Ein Match von Flairs Tochter Charlotte beim Royal Rumble, der jüngsten Großveranstaltung der WWE. Der "Nature Boy" griff dabei ein, brachte Gegnerin Becky Lynch aus dem Konzept - indem er ihr einen Kuss aufdrückte.
Alles nur Show?
Man muss wissen: Die Aktion war Teil der Show. Flair und Charlotte waren die Bösen in dem Kampf, was durch den unfairen Eingriff unterstrichen wurde.
Dennoch gab es Kritik - auch weil der Übergriff von den Kommentatoren eher als amüsant denn als schlimm dargestellt wurde.
Das Portal Vokativ.com führte das in einem Blog als ein Beispiel für ein "Sexismus-Problem der WWE" auf - als anderes einen Auftritt von Gaststar The Rock, in dem er anzügliche Anspielungen in Bezug auf Diva Lana machte.
Die WWE verteidigte sich in dem Artikel: Ihr Programm zeige schlicht "fiktionale Charaktere mit verschiedenen Persönlichkeiten, ähnlich wie in Filmen und TV-Serien, es erzählt Gut-gegen-Böse-Geschichten."
Und: "Mit der Entwicklung unserer laufenden Storylines werden wir Frauen weiterhin als starke Kämpferinnen und überzeugende Persönlichkeiten darstellen."
WWE löscht kritisierte Szene
Tatsächlich war bei der WWE jüngst ein Kulturwandel zu beobachten: Ihre weiblichen Athleten werden ernster genommen als früher, bekommen längere Matches, sind kein Kuriositätenkabinett mehr, das in Unterwäsche und im Matsch wrestlet - was bis vor wenigen Jahren noch durchaus üblich war.
Anscheinend hat das Unternehmen nun selbst das Gefühl bekommen, dass Flairs Kuss-Aktion dem Image-Wandel entgegenläuft. Auf ihrer Video-Plattform WWE Network hat sie sie still und leise aus dem Rumble herausgeschnitten.