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Floyd Patterson: Er nahm Alis größten Coup vorweg

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Floyd Patterson: Er nahm Alis größten Coup vorweg

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Der legendärste Verlierer im Boxen

Floyd Patterson brach schon vor Muhammad Ali eine scheinbar allgemeingültige Box-Regel. Trotzdem ging er als großer Verlierer in die Geschichte ein.
Im zweiten Kampf gegen Ingemar Johansson (r.) holte sich Floyd Patterson (l.) als erster Boxer überhaupt seinen WM-Titel zurück
Im zweiten Kampf gegen Ingemar Johansson (r.) holte sich Floyd Patterson (l.) als erster Boxer überhaupt seinen WM-Titel zurück
© Imago
Floyd Patterson brach schon vor Muhammad Ali eine scheinbar allgemeingültige Box-Regel. Trotzdem ging er als großer Verlierer in die Geschichte ein.

Nicht viele Boxer feierten so viele große Siege wie der am 11. Mai 2006 verstorbene Floyd Patterson.

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Der US-Amerikaner war Olympiasieger 1952 in Helsinki. Er war der bis dato jüngste Champion im Schwergewicht. Und er brach das ungeschriebene Gesetz "They never come back" - als erster Boxer holte er sich seinen Titel zurück und durfte sich ein zweites Mal Weltmeister aller Klassen nennen.

Dennoch ist Patterson schon weit vor seinem Tod als ein "Loser" in die an Verlierern reiche Boxgeschichte eingegangen.

Zu verdanken hat er den Ruf seiner Offenheit und der Edelfeder einer Reporterlegende. Pattersons Porträt mit dem Titel "Der Verlierer", geschrieben von Gay Talese und erschienen 1964 im Magazin Esquire, zählt zu den großen Erzählungen, die so wohl nur der Sport hervorbringt.

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Patterson: Per Interview zum Loser-Image

"Man lernt von den Gescheiterten", sagte Talese einst in einem Interview: "Die Glücklichen brauchen sich nicht zu erklären."

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Patterson - geboren am 4. Januar 1935 in Waco, North Carolina - war so ein Gescheiterter, dabei gehörte der in Armut und mit zehn Geschwistern aufgewachsene Patterson lange zu den Gewinnern.

Selbst die Niederlage gegen den Schweden Ingemar Johansson verwandelte er im Rückkampf in einen Triumph. Niemand zuvor, nicht der große Joe Louis und auch nicht der legendäre Rocky Marciano war zurückgekommen (er hatte ja nie verloren), doch Patterson stand auf, schlug zurück und krönte sich 1960 erneut zum Weltmeister - als erster Schwergewichtsboxer überhaupt.

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Erst 1974 schaffte es wieder ein Boxer im Schwergewicht zurück auf den Thron, Muhammad Ali im "Rumble in the Jungle" gegen George Foreman.

Sonny Liston zerstört Patterson

Zwei Niederschläge änderten aber Pattersons Geschichte: Sonny Liston, der später dem jungen Muhammad Ali - damals noch Cassius Clay - vor die Fäuste laufen sollte, zerstörte Patterson in zwei Kämpfen - durch K.o. jeweils in der ersten Runde. "Wie auf einer weichen Welle" sei das Gefühl, zu Boden zu gehen, beschrieb Patterson bei Talese. Eine Welle, die schnell verebbt, es bleiben Schmerz und Scham.

Mit diesem Gefühl musste Patterson - dessen ebenso legendärer Trainer Cus D'Amato später auch noch dem jungen Mike Tyson auf dem Weg zum WM-Titel half - lernen zu leben. Er machte weiter, gewann weiter, aber die großen Kämpfe, in denen mehr auf dem Spiel stand, die verlor er.

1965 im Convention Center von Las Vegas gegen Ali, 1968 in Stockholm gegen Jimmy Ellis und 1972 im Madison Square Garden von New York erneut gegen Ali. Es war das Ende seiner Karriere. Ein großer Verlierer trat ab.

Nach seiner Karriere war Patterson unter anderem als Trainer seines Adoptivsohns Tracy Harris und als Vorsitzender der New Yorker Athletik-Kommission aktiv, 1982 und 1983 lief er den Stockholm-Marathon mit Rivale Johansson, der zu einem guten Freund wurde.

Im Alter von 71 Jahren starb Floyd Patterson, der an Alzheimer und Prostatakrebs erkrankt war, in seinem Wohnsitz in New Paltz bei New York. Er hinterließ seine zweite Frau Janet Seaquist und zwei gemeinsame Töchter.