Der britische Schwergewichts-Boxer Tyson Fury hat im wohl letzten Fight vor dem mit Spannung erwarteten Rückkampf gegen Weltmeister Deontay Wilder (USA) einen hart erarbeiteten Sieg gefeiert.
Fury nach Sieg im Krankenhaus
Gegen den bis dahin ebenfalls ungeschlagenen Schweden Otto Wallin setzte sich der 31 Jahre alte Fury in Las Vegas zwar einstimmig nach Punkten (116:112, 117:111, 118:110) durch, hatte aber heikle Momente zu überstehen.
Erste Niederlage für Wallin
Bereits in der dritten von zwölf Runden erlitt Fury einen tiefen Cut über dem rechten Auge und blutete heftig, wegen der Folgen des Cuts musste er nach dem Kampf auch in ein Krankenhaus und war deshalb nicht auf der üblichen Anschluss-Pressekonferenz.
Nur mit viel Mühe brachte Furys Lager die Verletzung unter Kontrolle. Der 28 Jahre alte Wallin, für den es der mit Abstand größte Kampf seiner Karriere war, wehrte sich heftig, Fury setzte aber gerade in der Schlussphase die klar besseren Treffer und fügte dem Schweden die erste Niederlage im 21. Fight zu. 179 von 651 Punches von Fury fanden laut Compubox ihr Ziel. Wallin brachte 127 seiner 334 Versuche an, der beste Wert eines Fury-Gegners in den von der Statistik erfassten Fights.
Fury kam in einem mexikanischen Outfit zum Ring, womit er seinen Auftritte beim öffentlichen Training und Wiegen fortspann, für dIE er sich eine traditionelle mexikanische Wrestler-MaskeN überzog, die im südlichen Nachbarland der USA mythisch aufgeladen ist.
Offensichtlich legt Fury es darauf an, auch Andy Ruiz und dessen Fans zu reizen. Der Bezwinger von Anthony Joshua und amtierender Schwergewichts-Champion der Verbände IBF, WBO und IBO wurde von Fury vor dem Kampf auch verbal lächerlich gemacht.
Der Brite hatte erklärt, er würde Ruiz mit einer Hand auf dem Rücken verbunden besiegen. Der Mexikaner twitterte nach dem Kampf derweil, dass Fury ihn nach dieser Performance keineswegs auf diese Art und Weise schlagen werde.
Fury lobt Gegner Wallin
"Das war ein besonderes Wochenende. Otto Wallin ist ein großer Schwede. Rest in Peace für seinen Vater", meinte Fury nach dem Kampf. Wallins Vater war im Sommer überraschend gestorben.
"Ich habe den Schlag vor dem Cut nicht gesehen. Ich habe danach auf dem rechten Auge nichts gesehen. Aber ich bin ein großer Kämpfer, ich bin der Gypsy King. Viva Mexico. Ich bin der Lineal Champion. Deontay Wilder, Du kannst mir nicht entkommen. Ich war gut vorbereitet. Meinen Respekt für Wallin. Er war ein harter Typ. Sein Vater würde sehr stolz auf seinen Sohn sein."
Fury kassierte für den Kampf eine geschätzte Börse von 13,5 Millionen Euro.
Fury-Duell mt Wilder steht an
Bei seinem 29. Sieg (20 durch K.o.) im 30. Profikampf hatte Fury deutlich mehr Mühe als noch im Juni gegen den Magdeburger Tom Schwarz, dener bereits in der zweiten Runde vorzeitig besiegte.
Das große Duell mit Wilder (41 Siege und 40 Knockouts in 42 Kämpfen) soll am 22. Februar 2020 steigen. Das erste Aufeinandertreffen im Dezember 2018 hatte unentschieden geendet, für beide Kontrahenten war es der erste nicht gewonnene Kampf.