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René Weller: Das Leben des "Macho Man" des Boxens

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René Weller: Das Leben des "Macho Man" des Boxens

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Das war Macho-Boxer René Weller

René Weller machte das Boxen in Deutschland populär, später kam er auch mit dem Gesetz in Konflikt. Nun ist der „schöne René“ infolge seiner Demenz-Krankheit verstorben.
Mit seinem Image als Playboy bediente Rene Weller gekonnt den Boulevard und sorgte für viele bunte Storys
Mit seinem Image als Playboy bediente Rene Weller gekonnt den Boulevard und sorgte für viele bunte Storys
© imago
René Weller machte das Boxen in Deutschland populär, später kam er auch mit dem Gesetz in Konflikt. Nun ist der „schöne René“ infolge seiner Demenz-Krankheit verstorben.

Ihn als schillernd zu beschreiben, wäre wohl eine Untertreibung. Nüchtern betrachtet war René Weller ein talentierter Boxer, der seinem Sport in Deutschland in den 80er Jahren zu wachsender Aufmerksamkeit verhalf. Mehr noch als mit seinen Kämpfen beherrschte er die Schlagzeilen damals allerdings mit dem Spektakel, das er um sie herum veranstaltete, später dann aber auch wiederholt mit seinen Konflikten mit dem Gesetz.

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Am Dienstag um 17.50 Uhr ist Weller im Alter von 69 Jahren infolge seiner Demenz verstorben. Das teilte seine Ehefrau Maria am Abend per Instagram mit. „Du hast gekämpft wie ein Löwe, aber leider deinen letzten Kampf verloren“, schrieb sie. Die Krankheit war 2014 diagnostiziert worden, zuletzt ging es Weller immer schlechter. Das schillernde Leben der „Pforzheimer Antwort auf Muhammad Ali“ (Der Spiegel) nahm ein trauriges Ende.

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René Weller bediente den Boulevard intensiv

Weller, geboren am 21. November 1953 in Pforzheim, war früher Kult, der Sohn eines Faustkämpfers sorgte für gute Unterhaltung, etwas, das Weller bei seinen Erben vermisst hat. „Es gibt keine Kämpfer mehr, die alle Leute in Deutschland kennen“, sagte er.

Das war zu seiner Zeit in den 80er Jahren anders. Den „schönen René“ kannte in Deutschland fast jeder, auch deshalb, weil es der gelernte Heizungsmonteur und Goldschmied verstand, außerhalb des Rings Schlagzeilen zu schreiben, mit Macho-Sprüchen und anderen Eskapaden.

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Mit seinem Image als Playboy bediente der Leichtgewichtler gekonnt den Boulevard und sorgte für viele bunte Storys.

Frauentausch, Sommerhaus der Stars, Big Brother

Wellers Vergangenheit ist schillernd - und auch ein wenig skurril. Ausgelassen hat er so gut wie nichts. Boxtitel, Frauen, Partys, Showbiz, Gefängnis. "Andere müssten drei Leben haben, um das zu erleben, was ich erlebt habe", sagte Weller einst.

Auch als Weller kein Profi mehr sein konnte, ging seine Show weiter - allerdings als C-Promi. In TV-Formaten wie „Big Brother“, „Frauentausch“, „Das Sommerhaus der Stars“ oder „Das perfekte Promi-Dinner“ spielte sich der selbst ernannte „Golden Boy“ selbst: ein sportverrückter Macho mit Goldkettchen und Westernstiefeln.

Dass der früher von Promoter Wilfried Sauerland betreute Weller einst der beste Leichtgewichtsboxer in Deutschland war und von 55 Profikämpfen nur einen verlor, gerät zunehmend in Vergessenheit: 1984 hatte Weller seinen größten Erfolg gefeiert, als er den Italiener Lucio Cusma in Frankfurt bezwang und Europameister wurde. 1986 verlor er den Titel an den Dänen Gert Bo Jacobsen, seine einzige Pleite im Ring.

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"Macho Man" auch im Film

In Erinnerung bleiben auf jeden Fall legendäre Fotoaufnahmen, auf denen ein durchtrainierter Weller seinem Playboy-Image reichlich Futter gibt. Mal allein auf einer Harley, mal umringt von schönen Frauen auf einer Luftmatratze im Pool - aber immer mit nacktem Oberkörper und in Macho-Pose. „Ich bin der einzige Deutsche, der nackt besser aussieht als angezogen“, sagte er mal. Auch das Zitat „Ohne Schampus bin ich durstig, ohne Rolex bin ich nackt!“ stammt von ihm.

Auf YouTube erheitert Wellers Auftritt von 1984 in der Musik-Fernsehshow "Flashlights" nach wie vor die Internetgemeinde. Mit seinem "Boxer-Rap" ("Plötzlich, peng, ist wieder was los! Die Manager strahlen, der Zauber geht los!"), aber auch mit einem Versprecher beim anschließenden Interview: "Ich stehe auf die Frauen, ich bin vollkommen anspruchslos."

Im Film "Macho Man" spielt Weller - wie originell - den Box-Weltmeister Dany Wagner, der eine junge Frau aus der Gewalt von drei Drogendealern rettet.

Im realen Leben wurde Weller 1999 selbst wegen Kokainhandels, der Anstiftung zur Urkundenfälschung sowie unerlaubten Waffenbesitzes zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe verurteilt, kam 2003 vorzeitig frei. Er sei reingelegt worden, betonte Weller, mit Drogen habe er nie etwas zu schaffen gehabt.

Bei dem dunklen Kapitel seines schillernden Lebens reagierte Weller generell empfindlich: 2006 verklagte er TV-Moderator Günther Jauch, weil der bei „Wer wird Millionär“ den Satz „Der sitzt ja dauernd im Knast“ fallen ließ. Die Klage wurde abgewiesen.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)