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Boxen: Boxverband AIBA vor dem K.o. - IOC droht mit Ausschluss

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Boxen: Boxverband AIBA vor dem K.o. - IOC droht mit Ausschluss

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Boxverband AIBA vor dem K.o.

Im Box-Weltverband AIBA geht es drunter und drüber. Das IOC droht mit Ausschluss, ein Krimineller drängt mit aller Macht an die Verbandsspitze.
Gafur Rachimow hat seinen Rücktritt als Präsident des Box-Weltverbandes AIBA verkündet
Gafur Rachimow hat seinen Rücktritt als Präsident des Box-Weltverbandes AIBA verkündet
© Imago
Sportinformationsdienst
Im Box-Weltverband AIBA geht es drunter und drüber. Das IOC droht mit Ausschluss, ein Krimineller drängt mit aller Macht an die Verbandsspitze.

Am Ende verzichtete das IOC auf seiner Session in Buenos Aires auf den finalen K.o.-Schlag. Doch der Amateurbox-Weltverband AIBA wurde zum wiederholten Mal angezählt und taumelt weiter durch den Ring der internationalen Sportpolitik. Schon in wenigen Wochen könnte der endgültige Niederschlag folgen.

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"Die Gesamtsituation ist enttäuschend bis unerträglich", sagte Präsident Jürgen Kyas vom Deutschen Boxsport-Verband (DBV). Der Osnabrücker ist seit neun Jahren Mitglied der AIBA-Regierung (Exekutive), doch ob er sich auf dem Weltkongress Anfang November in Moskau erneut wählen lässt, "das weiß ich wirklich noch nicht", sagte Kyas.

Interimspräsident Rachimow höchst umstritten

Die Vorbehalte sind verständlich, schließlich soll die Versammlung in Moskau zum Triumph von Gafur Rachimow werden. Der Interimspräsident hat den Verband in den letzten Monaten am Leben gehalten, ist aber höchst umstritten. Wegen seiner Verwicklungen in den Heroin-Handel war der 66-Jährige vom US-Finanzministerium zuletzt als einer der führenden Kriminellen Usbekistans bezeichnet worden.

So einen Mann an der Spitze eines olympischen Verbandes kann sich auch das Internationale Olympische Komitee nicht mehr leisten. Nach reichlich Skandalen in der Vergangenheit poliert der Ringeorden derzeit sein Image auf und muss nach außen auch dokumentieren, dass man den Richtlinien von Good Governance folgt.

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Vorgänger Wu Ching-Kuo lebenslang gesperrt 

Schlimm genug, dass schon der Vorgänger so viel Unheil angerichtet hat. Der Taiwanese Wu Ching-Kuo, Mitglied der IOC-Exekutive unter Präsident Thomas Bach, hatte in seiner Amtszeit (2006 bis 2017) Verbindlichkeiten von 30 Millionen Euro angehäuft. Anfang Oktober wurde der Meister der Misswirtschaft von der AIBA lebenslang gesperrt.

Das IOC reagierte mit Unverständnis auf die Entwicklung im Verband und legte die finanziellen Hilfen schon im Dezember auf Eis. Über Geld verfügt Rachimow aber wohl reichlich und bot dem IOC die Stirn. Der Usbeke bestritt auch, an länderübergreifenden kriminellen Organisationen beteiligt gewesen zu sein. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass sich alles in den nächsten drei bis sechs Monaten aufklären wird", sagte Rachimow.

Doch das IOC zischte. Man sei "extrem besorgt" über die Zustände im Verband, hieß es zuletzt. Rachimow erhielt keine Akkreditierung für die derzeit laufenden Olympischen Jugendspiele in Buenos Aires. Man sei bereit, das olympische Boxprogramm auch ohne die AIBA zu veranstalten, wenn die "Governance-Probleme" nicht gelöst würden. Dazu gehörten "die Umstände der Wahlen", hieß es.

Wirrwarr um Konakbajew-Kandidatur  

Zur Lösung des Problems könnte der frühere kasachische Boxer Serik Konakbajew werden. Der Olympiazweite von Moskau 1980 (Weltergewicht) hat für die Präsidentschaftswahlen noch kurzfristig seinen Hut in den Ring geworfen. Die AIBA ließ ihn aber nicht zu, weil er die nötigen Unterstützerbriefe von 20 nationalen Verbänden zu spät eingereicht hat.

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Konakbajew sieht das anders und ist vor den Internationalen Sportgerichtshof CAS gezogen. Dort will er seine Kandidatur erzwingen. Die Chancen stehen nicht schlecht, immerhin ist der CAS ein Kind des IOC. "Alles sehr verworren", sagt Kyas, der noch keinen Ausweg sieht: "Man muss jetzt erstmal abwarten."