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Boxen: Tyron Zeuge verliert WM-Gürtel - Sauerland und Brähmer zoffen sich

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Boxen: Tyron Zeuge verliert WM-Gürtel - Sauerland und Brähmer zoffen sich

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Zoff nach Zeuge-K.o. eskaliert

Deutschland hat keinen Box-Weltmeister mehr. Nach der Pleite von Tyron Zeuge eskaliert der Streit zwischen Trainer Jürgen Brähmer und Veranstalter Sauerland.
SPORT1-Experte Graciano "Rocky" Rocchigiani geht mit Tyron Zeuge hart ins Gericht. Dem ehemaligen Box-Weltmeister fehlt bei Zeuges K.o. gegen Rocky Fielding das Herz.
Deutschland hat keinen Box-Weltmeister mehr. Nach der Pleite von Tyron Zeuge eskaliert der Streit zwischen Trainer Jürgen Brähmer und Veranstalter Sauerland.

Erstmals seit 14 Jahren hat Deutschland keinen Weltmeister im Profiboxen mehr und auch die Stimmung in der Halle in Offenburg war alles andere als friedlich. 

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Tyron Zeuge musste nach einem Technischen K.o. in der fünften Runde seinen Weltmeister-Gürtel an den Engländer Rocky Fielding abgeben, gleichzeitig entbrannte zwischen Zeuges Coach Jürgen Brähmer und Veranstalter Sauerland ein Streit.

Vorwürfe von Brähmer und Sauerland

"Wir hatten nur sechs Wochen Vorbereitung. Tyron hat noch alles vor sich, auch deshalb habe ich das Handtuch geworfen", sagte sein Trainer Jürgen Brähmer zum Fight und kritisierte damit auch die Ansetzung des Kampfes durch den Veranstalter.

"Die Ansetzung war so gewünscht. Ursprünglich sollte Vincent Feigenbutz heute boxen. Den haben wir dann rausgenommen und haben dann Tyron boxen lassen. Ich weiß nicht, was es da zu beanstanden gibt", konterte Wilfried Sauerland.

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Noch explosiver als der Terminkonflikt war die Tatsache, dass Brähmer wenige Sekunden nach Kampfende eine fast volle Wasserflasche aus seiner Ringecke in Richtung Sauerland schleuderte.

Sauerland selbst wollte Brähmer dabei offenbar nicht treffen, Ziel des Wurfs war Frederick Ness, Geschäftsführer bei Sauerland Event. Die Flasche verfehlte allerdings ihr Ziel, stattdessen landete das Geschoss an der rechten Schulter von Sauerlands Ehefrau Jochi. Diese saß zwischen beiden Männern und zeigte sich geschockt. 

Sauerland kündigte ein juristisches Nachspiel an, Brähmer wies die Vorwürfe am Sonntag dagegen zurück.

"Es kann keine Rede davon sein, dass ich auf einen der Beteiligten gezielt geworfen habe", teilte er mit: "Wenn ich ziele, treffe ich." Vielmehr habe er die Flasche im Eifer des Gefechts hinter sich geschmissen, als er für Zeuge das Handtuch warf.

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SPORT1 zeigt dieses Jahr 20 Kampfabende live im Free-TV, unter anderem mit Arthur Abraham, Tyron Zeuge und Vincent Feigenbutz.

Zeuge verliert Titel mit 1. Niederlage überhaupt

Auch die Leistung von Tyron Zeuge sorgte für ordentlich Gesprächsstoff. Für den zuletzt einzig verbliebenen deutschen Champion war es die erste Niederlage im 24. Kampf.

Zeuge hatte sich den WM-Gürtel im November 2016 im Kampf gegen den Italiener Giovanni De Carolis geholt. Er ging zum vierten Mal als Champion in den Ring.

Vor dem Fight gegen Fielding hatte Zeuge den Titel gegen den Engländer Paul Smith und zweimal gegen den Nigerianer Isaac Ekpo verteidigt.

"Ich hatte Schwierigkeiten an Rocky ranzukommen. Das hat er gut gemacht. Und dann hat es irgendwann gewackelt im Kopf", berichtete Zeuge nach dem Kampf im Gespräch mit SPORT1.

Rocchigiani fehlt das "Herz"

Für Experte Graciano Rocchigiani war die Leistung des 26-Jährigen eine Enttäuschung. "Nach dem ersten Gegentreffer war sein Herz weg, er hat keine Gegenwehr mehr geleistet. Das hat mit Kampfgeist zu tun und mit Herz - beides hat er nicht gehabt" zeigte sich Rocchigiani enttäuscht.

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Auch im Hinblick auf die Zukunft von Tyron Zeuge sieht der SPORT1-Experte wenig Positives. "Er ist in dieser Gewichtsklasse boxerisch und körperlich zu schwach. Für mich wird er auf jeden Fall kein Weltmeister mehr", so Rocchigiani.

Auch bei Sauerland war man von der Leistung des 26-Jährigen wenig begeistert. Dem Zeuge-Lager wurden im Anschluss an den Kampf taktische Fehler vorgeworfen.

"Ich war überrascht, wie er aus der Ecke gestürzt kam und losgelegt hat wie die Feuerwehr. In meinen Augen war das total falsch", erklärte Wilfried Sauerland.

Bunn, Radovan, Paskali siegen

Im Vorfeld des Hauptkampfes legten drei deutsche Boxhoffnungen weitere Talentproben ab.

Youngster Xhek Paskali besiegte den Italiener Marco Miano nach Punkten und feierte seinen dritten Profisieg im dritten Kampf. Pascali schickte seinen Gegner in den beiden Startrunden je einmal auf die Bretter, Miano konnte einen frühzeitigen K.o dann aber doch noch verhindern.

Denis Radovan gewann seinen ersten Kampf im Mittelgewicht gegen den erfahrenen Esten Pavel Semjonov ebenfalls nach Punkten. Der Schützling von Trainer Conny Mittermeier bleibt damit auch nach seinem zehnten Profikampf ungeschlagen.

Diese Bilanz kann jetzt auch Leon Bunn vorweisen. Der Halbschwergewichtler feierte einen ungefährdeten Punktsieg gegen den Ukrainer Serhiy Demchenko. 

Die Kämpfe des Boxabends im Überblick:

Supermittelgewicht: Xhek Paskali (Deutschland) - Marco Miano (Italien) - Sieg Pascali nach Punkten
Supermittelgewicht: Zach Parker (Großbritannien) - Geard Ajetovic (Serbien) - Sieg Parker nach Punkten
Mittelgewicht: Denis Radovan (Deutschland) - Pavel Semjonov (Estland) - Sieg Radovan nach Punkten
Halbschwergewicht: Leon Bunn (Deutschland) - Serhiy Demchenko (Ukraine) - Sieg Bunn nach Punkten
Supermittelgewicht: Tyron Zeuge (Deutschland) - Rocky Fielding (Großbritannien) - Sieg Fielding durch K.o.