Der mit Spannung erwartete Mega-Fight im Mittelgewicht zwischen den Box-Weltmeistern Gennadi Golowkin (35) und Saul "Canelo" Alvarez (27) ist ohne Sieger geblieben.
Urteil bei Mega-Fight schockiert
In einem spektakulären Kampf über zwölf Runden trennten sich der Kasache und der Mexikaner in Las Vegas nach dem Votum der drei Ringrichter unentschieden, wobei besonders das Urteil von Adalaide Byrd für Empörung sorgte.
Golowkin ging damit in seinem 38. Profi-Kampf erstmals nicht als Sieger aus dem Ring, behält aber seine WM-Gürtel im Mittelgewicht der Verbände WBC, WBA und IBF. Beide Boxer kündigten direkt nach dem letzten Gong ihre Bereitschaft für einen Rückkampf an.
Aggressives und offensives Boxen
"Mein Fokus liegt auf den Gürteln, ich bin immer noch der Champion", rief Golowkin den 22.358 Zuschauern in der Spielermetropole nach dem Kampf zu: "Ich habe jede Runde Druck auf ihn ausgeübt." Außerdem bezeichnet er den Kampf als "wahre Drama-Show." Alvarez, WBO-Champion im Halbmittelgewicht, sagte: "Am Anfang wollte ich sehen, was er zu bieten hat. Ich denke, ich habe acht Runden gewonnen." Auch über Widersacher Golowkin äußerte sich Alvarez: "Er hat mehr Kraft als andere Boxer, denen ich bisher gegenüber stand. Aber er ist nicht das Monster, von dem jeder spricht."
Direkt nach dem Ende der letzten Runde rissen beide Kämpfer die Fäuste in die Höhe und ließen sich als Sieger feiern, nachdem sie die Zuschauer mit offensivem und aggressivem Boxen begeistert hatten. "Das war einer der besten Kämpfe, die wir in den letzten Jahren gesehen haben", sagte der ehemalige Weltmeister und heutige Promoter Oscar De La Hoya.
Ringrichterin Adalaide Byrd wertete den Fight anschließend mit 118:110 Punkten für Alvarez. Dave Moretti sah Golowkin mit 115:113 vorne, Don Trella bewertete beide Boxer mit 114:114 gleichauf.
Skandalurteil sorgt für Empörung
Kaum waren die beiden Kontrahenten wieder halbwegs bei Atem, ging der Blick schon wieder nach vorne. "Natürlich will ich einen Rückkampf", sagte Golowkin nach seiner 19. erfolgreichen Titelverteidigung in Serie noch im Ring. Auch Alvarez zögerte keine Sekunde: "Absolut. Wenn die Fans das sehen wollen, warum nicht?"
Im Saal und im Netz sorgte direkt nach der Urteilsverkündung die Wertung von Ringrichterin Byrd für Empörung. Bob Bennett, der Geschäftsführer der Athleten Kommission, äußerte sich nach dem Kampf: "Sie ist eine außergewöhnlich gute Ringrichterin, aber jeder hat mal einen schlechten Tag. Sie hat den Kampf anders gesehen, das passiert."
Byrd, die auch in der UFC als Kampfrichterin aktiv ist, ist die Frau von Robert Byrd, der Ringrichter im Mega-Fight zwischen Floyd Mayweather und Conor McGregor war. Mit dessen Kampf-Abbruch war McGregor übrigens auch nicht zufrieden.
Auch Box-Legenden wie Manny Pacquiao oder Lennox Lewis, weitere Experten und Fans wunderten sich bei Twitter über das Urteil und sprachen von einer "schrecklichen Entscheidung" oder sogar "Diebstahl".